Neuemission auf Euroboden: Warum die Anleihe interessant ist
Das Geschäft entwickelt sich auch in der Corona-Krise gut. Die neue Anleihe der Immobilienfirma bietet ein gutes Risiko-Rendite-Verhältnis.
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von Thomas Strohm, Euro am Sonntag
Anbieter von Luxuswohnungen? "Das trifft das Geschäftsmodell von Euroboden nicht", sagt Geschäftsführer Martin Moll im Gespräch mit €uro am Sonntag. Die Klammer sei die Architektur. "Wir wollen für jede Lage, in der wir ein Projekt entwickeln, die beste Architektur haben und ästhetische Unikate schaffen." Das reiche vom Münchner oder Berliner Speckgürtel, in dem Euroboden-Immobilien vielleicht ein bisschen teurer seien als bei Wettbewerbern, bis zu besten Innenstadtlagen mit entsprechenden Preisen.
Pandemiefolgen zeigten sich vor allem im Einzelhandel ohne Lebensmittelgeschäfte und bei Hotels. "Schon bei Büroimmobilien, auf die 25 Prozent unserer Projekte entfallen, muss man differenzieren." Core-Immobilien in guter Lage mit guter Mieterstruktur seien teils gefragter als vor der Krise. "Bei Wohnimmobilien, die 75 Prozent unseres Geschäfts ausmachen, gibt es bisher keine negativen Auswirkungen." Das liege auch am Zinsniveau, das Kaufen günstiger mache als Mieten, und an der Flucht in Sachwerte aus Furcht vor Inflation.
Umtausch und Zeichnung
Das Zinsumfeld sorgt auch dafür, dass Anleihen wie die von Euroboden beliebt sind. Derzeit wird ein neues Papier mit einem Kupon von 5,5 Prozent emittiert. Anleger, die den 2017 begebenen Bond (ISIN: DE 000 A2G SL6 8) halten, können 1 : 1 ins neue Papier tauschen. Als Anreiz gibt es neben dem aufgelaufenen Zins 20 Euro in bar pro 1.000-Euro-Anleihe. Moll rechnet mit einer Umtauschquote von über 50 Prozent. Euroboden kann den alten Bond über 25 Millionen ab November zu 102 Prozent kündigen und will diese Möglichkeit auch nutzen.
Projektentwickler und Bauträger
Aus der neuen Anleihe über 75 Millionen bleiben so 50 Millionen. "Dafür sehen wir momentan genügend mögliche Projekte", sagt Moll. Euroboden prüfe im Jahr 5.000 Grundstücke. Davon kämen aber nur wenige infrage. In den vergangenen zwölf Monaten seien zehn Grundstücke gekauft worden, die Pipeline umfasse nun 27 Projekte im Volumen von 1.100 Millionen Euro. Euroboden arbeitet als Projektentwickler, kauft Grundstücke mit Potenzial, schafft Baurecht und realisiert den Bau. "Einen Teil der Projekte, rund ein Viertel bis ein Drittel, verkaufen wir nach dieser Phase." Bei den anderen agiert Euroboden danach als Bauträger und verkauft die Immobilien an Eigennutzer oder Anleger.
Im Geschäftsjahr 2019/20 (per Ende September) lag der Umsatz bei 67,5 Millionen, der Gewinn (Ebit) bei 20 Millionen. "Dadurch konnten wir das Eigenkapital weiter stärken", sagt Moll. Die Eigenkapitalquote betrage 20 Prozent. "Dabei handelt es sich um echtes Eigenkapital, Stammkapital und thesaurierte Gewinne, nicht um mezzanines Kapital oder Gesellschafterdarlehen." Zudem gebe es stille Reserven von rund 100 Millionen Euro, die sich aus dem Bilanzansatz von Grundstücken und deren Bewertung durch Gutachter ergeben.
Neuemission: Wer den alten Bond hat, sollte ins neue Papier tauschen. Für Neuanleger ist die Zeichnung interessant.
ISIN: DE000A289EM6
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Bildquellen: Euroboden, xxx