Pioneer Investments-Kolumne

Gerüstet für die Herausforderungen an den Rentenmärkten

15.07.13 14:58 Uhr

Gerüstet für die Herausforderungen an den Rentenmärkten | finanzen.net

Mit einer aktiv gemanagten, flexiblen und breit aufgestellten Anlagestrategie können sich Anleiheinvestoren sowohl für steigende als auch weiterhin niedrige Zinsen aufstellen.

Von Ken Taubes

Das Umfeld an den Rentenmärkten hält für Investoren aktuell eine Reihe von Tücken bereit.

Die erste Herausforderung sind die aktuell niedrigen Zinsen, bei denen Anleger reale Verluste akzeptieren: Denn weil die Zinsen 10-jährigen US-Staatsanleihen auf dem niedrigsten Stand seit 60 Jahren gefallen sind und gleichzeitig die Inflation den Zins übersteigt, ist der Realzins negativ.

Die zweite Herausforderung ist das Zinsänderungsrisiko. US-Notenbankchef Ben Bernanke hat jüngst bereits ein mögliches Ende der quantitativen Lockerung im Jahr 2014 angekündigt. In den USA scheint sich die Wirtschaft zu erholen und die bereits ergriffenen geldpolitischen Maßnahmen scheinen zu wirken. Auch in Europa nehmen die Risiken aus der Schuldenkrise ab. Insofern sinkt weltweit der Druck auf die Notenbanken, die Zinsen niedrig zu halten. Wenn aber die Zinsen steigen, fallen die Anleihekurse, was zu Verlusten führen kann.

Die dritte große Herausforderung sind die vergleichsweise teuren Credit-Märkte, also die Märkte für Unternehmensanleihen. Viele Firmen sind fundamental gut aufgestellt, verfügen über große Cash-Bestände, hohe Gewinne und einen geringen Verschuldungsgrad. Viele Investoren fürchten jedoch, dass der Markt inzwischen kaum noch Wert schafft.

In diesem Spannungsfeld ist eine Diversifikation – also eine breite Streuung – entscheidend. Dieses Thema leitet uns auch beim Verwalten des Fonds „Pioneer Funds – Strategic Income“: Wir streben über ein gut diversifiziertes Investment in verschiedene Anleihesegmente und Bonitätsstufen höhere Renditen als der breite Markt an. Ein wichtiges Element ist das derzeitige Untergewichten von US-Staatsanleihen und das selektive Übergewichten von Credit-Papieren. Damit ist der Fonds zum einen für den Fall weiterhin niedriger Zinsen positioniert und zum anderen in der Lage, die Chancen des Credit-Markts zu nutzen. Denn unserer Ansicht nach können einzelne, gezielt ausgewählte Hochzinsanleihen auf der Basis der guten Fundamentaldaten der jeweiligen Unternehmen sowie in einer Relative-Value-Betrachtung (relativer Wert im Vergleich zu anderen Anlageklassen) nach wie vor Wert bieten. Für den Fall künftig steigender Zinsen ist der Fonds ebenfalls gut positioniert: Auch hier bietet der Ansatz, eine höhere Rendite als der Markt zu erzielen, einen gewissen Schutz vor den Folgen steigender Zinsen. Ebenso wichtig ist eine passende Durationssteuerung. Derzeit steuert der Fonds eher „Short Duration“ (kurze durchschnittliche Kapitalbindungsdauer), um vor allem weniger anfällig für Veränderungen im kurzfristigen Zinsbereich zu sein.

Obwohl aus unserer Sicht vieles für einen sehr breit investierenden globalen Rentenfonds spricht, bestehen aber auch Risiken. So zum Beispiel Währungsrisiken bei Fremdwährungsanleihen oder besondere Bonitäts- und Ausfallrisiken bei Unternehmens- und Schwellenländeranleihen.

Ken Taubes ist hauptverantwortlicher Portfoliomanager des Pioneer Funds – Strategic Income und Leiter des US-Investmentteams in Boston.

Seit 85 Jahren ist Pioneer Investments ein Vorreiter in der Investmentbranche. Das Unternehmen ist weltweit in 26 Ländern präsent, hat über 2.000 Mitarbeiter und verwaltet in seinen Fonds ein Vermögen von rund 160 Milliarden Euro. Pioneer Investments deckt die attraktivsten Anlagemärkte der Welt ab und bietet Investmentlösungen für Privatkunden, institutionelle Investoren, Versicherungen, Pensionsfonds, Banken und Sparkassen. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der europäischen Bankengruppe UniCredit.

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