Zwischen Inflation und Zöllen
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Ulrich Kirstein mit dem Marktbericht von gettex
Ab und auf: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche wie bereits in der Vorwoche anfängliche Verluste wettgemacht und mehrheitlich fester geschlossen. Am Montag hatte die vorherige Einführung von US-Zöllen gegen China, Kanada und Mexiko der Stimmung einen erheblichen Dämpfer versetzt und die Kurse auf breiter Front absacken lassen. Im Wochenverlauf sorgten dann aber die Aussetzung der Zölle gegen Kanada und Mexiko sowie einige starke Unternehmenszahlen für steigende Laune bei den Anlegern, auch wenn mit Enttäuschung aufgenommene Zahlen des Google-Mutterkonzerns Alphabet und des Halbleiterkonzerns AMD diese zwischenzeitlich wieder trübten. Die Ende der Handelswoche vorgelegten US-Arbeitsmarktdaten fielen gemischt aus. Insgesamt blieb trotz der überwiegenden Erholung der Märkte die Unsicherheit unter den Anlegern hoch, was vor allem mit den Sorgen in Bezug auf die weitere Handelspolitik der US-Regierung zu tun hatte.
Rückblick: Die Unsicherheit blieb hoch
Der Deutsche Aktienindex (Dax), markierte am Donnerstag und Freitag neue Rekordstände, bevor er die Woche letztlich bei 21.787,00 Punkten beendete, im Wochenvergleich ein Plus von 0,3 Prozent. Der MDax stieg um 0,9 Prozent auf 26.974,15 Zähler. Der TecDax legte um 1,6 Prozent zu auf 3.785,48 Punkte.
Spitzenreiter im Dax waren in der vergangenen Woche die Titel von Infineon mit einem Kurssprung um 15,1 Prozent. Die Anleger honorierten die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen des Chipherstellers. Dagegen standen Automobilwerte unter Druck, was vor allem mit den Sorgen über mögliche Auswirkungen der US-Zölle zu tun hatte. Der Kurs von BMW sank um 2,8 Prozent, der von Daimler Truck um 3,4 Prozent und der von Mercedes Benz um 3,5 Prozent. Die Titel von Volkswagen verbilligten sich um 5 Prozent, die der Porsche AG sogar um 9,9 Prozent, hier kamen noch Nachrichten zu einem Umbau des Vorstands hinzu.
Anleihen: Kurse konnten zulegen
Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche zugelegt. Insbesondere die Verunsicherung an den Märkten durch die Sorgen in Bezug auf US-Zölle stützte die Notierungen der Bundespapiere. Hinzu kamen Spekulationen über weitere mögliche Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank, die durch mögliche negative Auswirkungen der US-Politik auf die europäische Wirtschaft ausgelöst worden waren. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe sank im Wochenvergleich von 2,46 auf 2,37 Prozent. Die Umlaufrendite fiel von 2,39 auf 2,28 Prozent.
USA: Erholung löst sich in Luft auf
Die US-Aktienbörsen haben die vergangene Woche nach Schwankungen uneinheitlich geschlossen. Auf anfängliche Verluste folgte eine Erholung im Wochenverlauf, die sich dann am vergangenen Freitag aber wieder weitgehend in Luft auflöste. Ursache hierfür waren vor allem Aussagen von US-Präsident Donald Trump zu möglichen weiteren Zöllen sowie die US-Arbeitsmarktdaten, die Spekulationen über ein Ende der Zinssenkungen der US-Notenbank auslösten. Auch ein unter den Erwartungen ausgefallener Ausblick von Amazon belastete. Der Dow-Jones-Index gab im Wochenvergleich 0,5 Prozent ab auf 44.303,40 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 reduzierte sich um 0,2 Prozent auf 6.025,99 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100 rückte dagegen minimal um 0,1 Prozent vor auf 21.491,31 Punkte.
Ausblick: Die Furcht vor Zöllen
Auch in der aktuellen Woche dürfte das Geschehen an den deutschen Aktienbörsen in hohem Maße von Äußerungen aus dem Weißen Haus abhängen. Nachdem zu Ende der Vorwoche die Unsicherheit durch Zoll-Äußerungen von US-Präsident Trump wieder gestiegen war, dürfte das Thema die Märkte auch weiter beschäftigen. Abzuwarten bleibt vor allem, ob Trump Zölle gegen die EU in Aussicht stellen wird, was insbesondere die exportorientierten deutschen Unternehmen belasten dürfte.
Daneben könnten Konjunkturdaten für Impulse sorgen. Hie stehen insbesondere Inflationsdaten aus den USA im Fokus, haben diese doch Einfluss auf die weitere Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Hinweise auf deren weitere Vorgehen könnte auch die halbjährliche Kongress-Anhörung von Fed-Chef Jerome Powell liefern. Allerdings dürfte die Notenbank auch verstärkt auf die Auswirkungen der kommenden US-Wirtschaftspolitik auf die Teuerung blicken, glauben Beobachter. Analysten gehen davon aus, dass Importzölle, so sie denn kommen, die Inflation erheblich antreiben dürften. Diesbezüglich ist es aber für Prognosen noch zu früh. Auch aus Deutschland kommen Daten zur Teuerung, daneben dürften die Industrieproduktion in der Eurozone und die US-Einzelhandelsumsätze interessieren.
Die Berichtssaison dürfte die Anleger ebenfalls weiter beschäftigen. In den kommenden Tagen legen aus dem Dax beispielsweise Siemens und Siemens Energy Zahlen und Ausblick vor, aus dem MDax kommen unter anderem die Berichte von Delivery Hero und Thyssenkrupp. Auch in den USA geben etliche Unternehmen Einblicke in die Bücher.
Ausgewählte wichtige Termine der Woche
Dienstag, 11.02.: Beginn der Kongress-Anhörung des Chefs der US-Notenbank, Jerome Powell
Mittwoch, 12.02.: Verbraucherpreise in den USA
Donnerstag, 13.02.: Verbraucherpreise in Deutschland; Industrieproduktion in der Eurozone; Erzeugerpreise in den USA
Freitag, 14.02.: Großhandelspreise in Deutschland; Bruttoinlandsprodukt der Eurozone; Einzelhandelsumsätze in den USA; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Inflationserwartungen der Verbraucher in den USA; Industrieproduktion in den USA; Import- und Exportpreise in den USA
Ulrich Kirstein ist Pressesprecher der Börse gettex. Der Betriebswirt und Kunsthistoriker schreibt über Literatur und Börse, interviewt alle 14 Tage in Börse am Donnerstag den Leiter Marktsteuerung und hat u.a. mit Christine Bortenlänger Börse für Dummies und Aktien für Dummies verfasst.
Nachrichten zu Siemens Energy AG
Analysen zu Siemens Energy AG
Datum | Rating | Analyst | |
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28.01.2025 | Siemens Energy Buy | Deutsche Bank AG | |
28.01.2025 | Siemens Energy Underperform | Bernstein Research | |
28.01.2025 | Siemens Energy Verkaufen | DZ BANK | |
28.01.2025 | Siemens Energy Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
28.01.2025 | Siemens Energy Buy | Goldman Sachs Group Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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28.01.2025 | Siemens Energy Buy | Deutsche Bank AG | |
28.01.2025 | Siemens Energy Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
28.01.2025 | Siemens Energy Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
23.01.2025 | Siemens Energy Buy | Deutsche Bank AG | |
22.01.2025 | Siemens Energy Buy | Goldman Sachs Group Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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28.01.2025 | Siemens Energy Equal Weight | Barclays Capital | |
28.01.2025 | Siemens Energy Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
28.01.2025 | Siemens Energy Hold | Jefferies & Company Inc. | |
20.01.2025 | Siemens Energy Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
14.01.2025 | Siemens Energy Neutral | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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28.01.2025 | Siemens Energy Underperform | Bernstein Research | |
28.01.2025 | Siemens Energy Verkaufen | DZ BANK | |
28.01.2025 | Siemens Energy Sell | UBS AG | |
22.01.2025 | Siemens Energy Underperform | Bernstein Research | |
21.01.2025 | Siemens Energy Sell | UBS AG |
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