VW und Ford loten strategische Allianz aus
Der deutsche Autoriese Volkswagen will bei der Entwicklung von Nutzfahrzeugen und anderen Geschäften die Kräfte mit dem US-Rivalen Ford bündeln.
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Die Konzerne bestätigten am Dienstag nach US-Börsenschluss, Möglichkeiten einer strategischen Allianz zu erkunden. Der Volkswagen (VW) vz-Aufsichtsrat hatte nach dpa-Informationen bereits am Montag seine Zustimmung zu Gesprächen mit Ford gegeben.
Die Unternehmen verkündeten, mögliche Projekte in einer Reihe von Geschäftsfeldern zu prüfen. "Die Markt- und Kundenanforderungen verändern sich mit einer rasanten Geschwindigkeit", sagte Volkswagens Leiter der Konzernstrategie, Thomas Sedran, laut Pressemitteilung. Beide Unternehmen besäßen bereits starke und sich ergänzende Kompetenzen in verschiedenen Nutzfahrzeugbereichen.
VW und Ford machten klar, dass bei der möglichen Partnerschaft keine gegenseitigen Beteiligungen geplant seien. "Wir freuen uns darauf, zusammen mit dem Team von Volkswagen die Kooperationsmöglichkeiten auszuloten, um auf wandelnde Bedürfnisse von Nutzfahrzeugkunden reagieren zu können und weitere Synergiepotenziale zu identifizieren", teilte Ford-Manager Jim Farley mit.
Die Volkswagen Nutzfahrzeuge haben bereits Erfahrung in der Zusammenarbeit mit anderen Herstellern. Jahrelang hatte VW seinen Großtransporter Crafter beim Konkurrenten Daimler bauen lassen. Das Modell war weitgehend baugleich mit dem Mercedes Sprinter. Im Wettbewerb mit dem Konkurrenten aus Stuttgart entschied sich VW 2013 aber für ein eigenständiges Crafter-Modell, das heute in Polen gebaut wird. 2016 später lief die Zusammenarbeit aus.
Auch eine Kooperation mit Ford könnte sich auf einzelne Modelle fokussieren. Denkbar wäre eine Zusammenarbeit bei VW Crafter, Transporter und Caddy auf der einen, Ford Transit, Tourneo und Sortimo auf der anderen Seite.
Ziel einer Kooperation wäre es vor allem, Kosten in der Entwicklung und Produktion zu sparen. Dies geschieht auch maßgeblich vor dem Hintergrund steigenden Regulierungsdrucks. Denn neue EU-Regeln stellen Transporter-Hersteller in Europa vor große Herausforderungen: Ab 2020 gelten für sie schärfere Grenzwerte beim CO2-Ausstoß. Wenn Hersteller bei ihren verkauften Modellen im Schnitt über diesem Wert liegen, müssen sie Strafe zahlen.
Im VW-Konzern muss jede der einzelnen Marken diese Vorgaben dem Vernehmen nach für sich schaffen. Für Transporter-Modelle ist es aber allein schon wegen des Gewichts und des höheren Luftwiderstands schwierig, die Grenzen einzuhalten, so dass Strafzahlungen nur schwer zu vermeiden sind. Die drohenden Kosten müssen also anderswo eingespart werden. Über Fortschritte und Einzelheiten ihrer geplanten Zusammenarbeit wollen sich VW und Ford im Zuge der Gespräche äußern./fri/hbr/DP/zb
WOLFSBURG/DEARBORN (dpa-AFX)
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