Nintendo-Aktie: Super Mario gibt sein Smartphone-Debüt - und will dafür eine Menge Münzen

Seit die Nintendo-Aktie im Sommer vom Pokémon-Go-Hype kräftig nach oben katapultiert wurde, fragten sich die Game-Fans, ob der japanische Spielehersteller an die Erfolgsstory der "Taschenmonster" würde anknüpfen können. Die Pokémon hatten die Latte hoch gelegt - auch vier Monate nach der Kursexplosion notiert die Nintendo-Aktie noch deutlich höher als vor dem Release von "Pokémon Go". Anfang September nutzte Nintendo daher die Gunst der Stunde und verschaffte einem alten Bekannten aus der Nintendo-Spiele-Welt einen großen Auftritt bei der Apple-Keynote: Super Mario kommt als Smartphone-App - die Anleger jubelten.

Super Mario-Ankündigung verschafft Nintendo-Aktie Power-Boost

Um ganze 18 Prozent schoss der Aktienkurs nach der Apple-Keynote nach oben - beachtliche Vorschusslorbeeren, bedenkt man, dass bislang nur wenige Details über das Spiel bekannt waren. Das hat Nintendo nun geändert. Erste veröffentlichte Spielszenen lassen bereits auf das typische Layout schließen: Münzen müssen gesammelt, Abgründe übersprungen, Schnapp-Piranhas umgangen und große Schildkröten bekämpft werden. Eine wichtige Neuerung wird jedoch sein, dass Super Mario automatisch rennt - der Spieler kann dann lediglich, zum hoffentlich richtigen Zeitpunkt, zwischen zwei Sprungvarianten wählen.

Nintendo läutet mit "Super Mario Run" neue Preispolitik ein

Ein pikantes Detail: Nintendo wird die "Super Mario Run"-Spieler für die App überraschend tief in ihren Münzbeutel greifen lassen. Das Spiel soll nämlich 9,99 Euro kosten - ein ungewohnt hoher Preis für eine App. Kostenlos können Nutzer die App lediglich kurz ausprobieren, dann heißt es "hop oder top" - wer weiterzocken will, muss den vollen Preis zahlen. Dafür könne man "Super Mario Run" für 9,99 Euro "komplett kaufen", kündigte Nintendo am Dienstag an. Das bedeutet, In-App-Käufe wird es mit Super Mario nicht geben. Wer einmalig knapp zehn Euro zahlt, kann das Spiel dann für immer vollständig ohne weitere Kosten spielen. Damit widersetzt sich Nintendo dem aktuellen Branchentrend, Spiele grundsätzlich günstig oder kostenlos anzubieten - wie im Falle von "Pokémon Go" - und erst weiteres Geld für virtuelle Objekte oder andere Vorteile innerhalb des Spiels zu verlangen. Spiele wie etwa "Candy Crush" aus dem Hause King.Com Entertainment, fahren gut mit diesem System - andere nicht.

Wird Super Mario den Spielern den Preis wert sein?

Eine App zu einem so hohen Preis anzubieten ist ein Risiko, auch oder vielleicht sogar gerade für Nintendo und besonders jetzt, da der Markt dem Unternehmen nach dem Pokémon-Hype genauer auf die Finger schaut. Wenn aber jemand den Spiele-Fans den höheren Preis entlocken kann, dann wohl tatsächlich Nintendos bekannteste und beliebteste Figur Super Mario. Dies könnte möglicherweise einen Wendepunkt in Sachen App-Kosten einläuten - zumindest im Falle des Erfolges. Die nächsten Wochen werden für die Nintendo-Aktie jedenfalls mit großer Sicherheit spannend werden. Ob sich "Super Mario Run" als Power-Pilz oder Schnapp-Piranha entwickelt, wird sich dann sicherlich bald zeigen.

Redaktion finanzen.net