thyssenkrupp-Chef dämpft Hoffnungen auf baldige Konsolidierung
thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger hat Hoffnungen auf eine schnelle Konsolidierung in der Stahlbranche gedämpft.
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"Ob, wann und mit wem eine Konsolidierung stattfindet, ist heute noch absolut unklar", sagte Hiesinger am Donnerstagabend bei einer Veranstaltung der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf. "Der Reifegrad, der jetzt in der Öffentlichkeit beschrieben wird, entspricht nicht den Tatsachen."
Zuletzt hatten Medien berichtet, dass Gespräche zwischen seinem Konzern und dem indischen Konkurrenten Tata Steel über einen Zusammenschluss der europäischen Stahlaktivitäten konkretere Formen annehmen würden. Hochrangige Vertreter beider Konzerne tauschen sich seit mehr als einem Jahr über die Idee eines gemeinsamen europäischen Stahl-Joint-Ventures aus, wie Dow Jones Newswires von mehreren mit den Überlegungen vertrauten Personen erfahren hatte. Es ist laut den Insidern aber offen, ob es zu einer Einigung kommt.
Laut einem Bericht des Handelsblatt vom heutigen Freitag spricht thyssenkrupp auch mit Salzgitter und Arcelor-Mittal über eine Beteiligung an seiner Stahlsparte. Ein Thyssenkrupp-Sprecher lehnte einen Kommentar ab, bei ArcelorMittal war zunächst niemand zu erreichen. Salzgitter verwies auf eine Aussage seines Vorstandschefs Heinz Jörg Fuhrmann in einem Reuters-Interview Mitte Februar: "Wir planen keine Fusionen oder Zusammenlegungen."
Hiesinger: Konsolidierung richtiger Schritt
Thyssenkrupp betrachte eine Konsolidierung als richtigen Schritt, sagte Hiesinger am Donnerstag. Zwar unternehme der Konzern alles, um sein Stahlgeschäft "nach vorn zu bringen." Unter anderem hat das Unternehmen ein hartes Sparprogramm aufgelegt und die Kosten in der europäischen Stahlsparte seit 2013 um rund 600 Millionen Euro gesenkt. Doch die Anstrengungen reichten angesichts der Probleme in der Branche nicht aus. Der Stahlindustrie bereiten Überkapazitäten in Europa sowie Billig-Importe aus China und Russland Probleme. Diese strukturellen Probleme ließen sich nicht ignorieren, sagte Hiesinger.
Der Thyssenkrupp-Chef hatte in der Vergangenheit immer wieder die Vorteile der Verbundstrategie beschworen, während manche Investoren auf einen Verkauf von Unternehmensteilen drängen. Der Konzern habe "immer gesagt, das heißt nicht, dass alles so bleibt, wie es ist", sagte der Vorstandschef nun auf die Frage, ob die Stahlsparte Teil des Konzerns bleiben werde.
Er gehe aber nicht davon aus, dass "einer den anderen kaufen werde", wiederholte der Thyssenkrupp-Chef eine schon früher getroffene Einschätzung. "Dafür sind einfach die Bilanzen und die freien Mittel, die die Stahlunternehmen haben, zu gering." Stattdessen werden sich nach Ansicht von Hiesinger Unternehmen zusammenschließen. In einem solchen Szenario würde sein Konzern "Beteiligter bleiben".
Ein Zusammenschluss könnte auch Folgen für einzelne Werke haben, sagte Hiesinger. "Eine Konsolidierung würde bedeuten, dass weniger wettbewerbsfähige Standorte in Frage gestellt werden müssten." Aber es ließe sich noch nicht sagen, welche Standorte in solch einem Fall betroffen wären.
Für Stahlwerk in Brasilien noch keine Lösung
Für sein verlustträchtiges Stahlwerk in Brasilien, das der Konzern verkaufen will, hat Thyssenkrupp nach Aussage von Hiesinger noch keine Lösung gefunden. Der Konzern hatte kürzlich angekündigt, die Anteile des brasilianischen Bergbaukonzerns Vale von knapp 27 Prozent zu übernehmen und damit alleiniger Eigentümer zu werden. Jetzt erst sei das Werk "transaktionsfähig", sagte Hiesinger. Die komplexe Vertragsstruktur mit Vale habe eine Veräußerung bisher verhindert.
Die Amerika-Expansion hatte sich für Thyssenkrupp zu einem Desaster entwickelt: Von den rund 12 Milliarden Euro, die der Konzern in das brasilianische Stahlwerk und eine inzwischen verkaufte Anlage im US-Bundesstaat Alabama investiert hatte, musste Thyssenkrupp einen großen Teil abschreiben. Das Werk in Brasilien steht noch mit rund 2,2 Milliarden Euro in den Büchern.
DÜSSELDORF (Dow Jones)
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