VW-Aktie legt zu: Auslieferungen bei Volkswagen-Tochter Skoda 2022 rückläufig - Verkäufe leichter VW-Nutzfahrzeuge ebenfalls niedriger
Die tschechische Volkswagen-Tochter Skoda hat 2022 deutlich weniger Autos an die Kunden gebracht als im Jahr zuvor.
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Das Unternehmen mit Sitz in Mlada Boleslav lieferte weltweit 731 300 Fahrzeuge aus, wie ein Sprecher am Mittwoch mitteilte. Das waren 146 900 oder rund 16,7 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum. Als Gründe dafür wurden die andauernde Halbleiterknappheit, der Krieg in der Ukraine, Probleme in der Lieferkette, steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie Unsicherheit auf den Weltmärkten genannt.
Besonders drastisch fiel der Rückgang der Auslieferungen in Russland mit minus 79,8 Prozent aus. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte der Volkswagenz-Konzern sein Russland-Geschäft eingestellt. Im Wachstumsmarkt Indien konnte Skoda die Zahl der Auslieferungen indes mehr als verdoppeln - von 22 800 Fahrzeugen 2021 auf 51 900 im Jahr 2022.
Beliebtestes Modell war weltweit gesehen der Skoda Octavia, gefolgt von den SUV-Modellen Kamiq und Kodiaq. "Die Marktlage bleibt auch 2023 weiter angespannt, wir sind jedoch vorsichtig optimistisch, dass sich die Situation in den kommenden Monaten allmählich entspannt", teilte Skoda-Chef Klaus Zellmer mit. Mit einer E-Offensive für den Umstieg auf die Elektromobilität sei man für die kommenden Jahre gut gerüstet.
Verkäufe leichter VW-Nutzfahrzeuge abgerutscht - ID.Buzz läuft gut
Volkswagen hat im vergangenen Jahr vor allem aufgrund der Lieferketten-Probleme deutlich weniger seiner leichten Nutzfahrzeuge verkaufen können. Die Auslieferungen sanken um 8,6 Prozent auf knapp 329.000 Autos. Dabei habe auch die Unsicherheit durch den Ukraine-Krieg eine Rolle gespielt, teilte die Konzerntochter VWN am Mittwoch mit. Gut angelaufen sei jedoch der E-Bulli ID.Buzz, von dem bis Ende des Jahres 26.600 Einheiten bestellt worden seien. Die Wartezeit bei dem Modell ist beträchtlich. Bisher hätten die Kunden etwa 6.000 der Elektrobusse erhalten.
Die Hannoveraner rüsten das örtliche Werk auf die Produktion reiner Stromer um. Noch sind die absoluten Stückzahlen gering, aber relativ betrachtet gelang bei den Auslieferungen von E-Modellen im vorigen Jahr mehr als eine Verdoppelung auf etwa 7.500 Stück. Fehlende Mikrochips und Engpässe bei weiteren Bauteilen und Rohstoffen halten Teile der gesamten Autoindustrie in einer Art Produktionsstau: Die Zahl der Bestelleingänge bei VWN übersteigt mit rund 407.000 die Zahl der 2022 geschafften Übergaben an Kunden.
Auch die VW-Kernmarke wurde zuletzt weniger Fahrzeuge los. Das weltweite Minus 2022 betrug 6,8 Prozent. Verkäufe von E-Autos zogen derweil um 23,6 Prozent an. Am Donnerstag will der Konzern die Zahlen für sämtliche seiner Fahrzeugmarken gebündelt vorlegen.
Im XETRA-Handel steigt die VW-Aktie zeitweise um 0,69 Prozent auf 128,16 Euro.
MLADA BOLESLAV/HANNOVER (dpa-AFX)
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