Ray Dalio: Wir sind am Markt wieder in den 1930er Jahren
Milliardär und Bridgewater-Gründer Ray Dalio vergleicht den aktuellen Markt mit den späten 1930er Jahren.
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Gegenüber "Bloomberg" gab Ray Dalio, der im Jahr 1975 den inzwischen größten Hedgefonds der Welt Bridgewater Associates gründete, eine düstere Einschätzung zur aktuellen Marktlage ab, indem er Parallelen zu den späten 1930er Jahren zog.
Analogien zu den 1930er Jahren
Wie vor über 80 Jahren befinde sich der Markt auch jetzt in einer späten Phase eines Zyklus. Dalio verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass die US-Fed ihre Geldpolitik strafft und die Kurse von US-Aktien Rekordniveaus erreichen. Außerdem sieht Dalio eine zunehmende politische Polarisierung und eine Erstarkung populistischer Kandidaten.
Und schließlich sei die Welt wie schon damals auch jetzt von Schulden regelrecht überflutet. Für dieses langfristige Problem gebe es auch keine einfache Lösung, meint Dalio. Schließlich blieben die Zinsniveaus in vielen Industriestaaten nahezu auf einem Rekordtief, während die Zentralbanken bereits für Billionen von Dollars Anleihen aufgekauft haben.
Was bedeutet das für die Anleger?
Die niedrigen Leitzinsen und die Liquidität, die die Fed in den Markt gepumpt hat, hätten zu zahlreichen Fusionen und Aktienrückkäufen geführt, was die Aktienkurse in die Höhe getrieben hätte, erklärt Dalio. Doch diese Wirkung laufe nun aus.
Deshalb stimmt der Hedgefondsmanager die Anleger darauf ein, dass sie nun für eine lange Zeit mit niedrigeren Renditen rechnen müssen. Die Kurse am US-Aktienmarkt hätten ein Niveau erreicht, bei dem es schwierig sei, noch mehr herauszuquetschen. Die einzige Antwort auf diese Entwicklung sei, sein Portfolio gut auszubalancieren.
US-Dollar könnte an Bedeutung einbüßen
Ray Dalio wiederholte außerdem die schon früher geäußerte Befürchtung, dass der US-Dollar seine Rolle als weltweite Leitwährung verlieren könnte. Das anschwellende Haushaltsdefizit der USA könnte demnach die großen Käufer in Übersee verärgern, was Dalio zufolge locker einen Wertverlust der US-Währung von 30 Prozent zur Folge haben könnte.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Michel Euler/AP, Anja Niedringhaus/AP