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Werbeerlöse treiben das Geschäft: Google-Mutter Alphabet steigert Gewinn kräftig - Alphabet-Aktie im Plus

27.10.21 22:03 Uhr

Werbeerlöse treiben das Geschäft: Google-Mutter Alphabet steigert Gewinn kräftig - Alphabet-Aktie im Plus | finanzen.net

Die Google-Mutter Alphabet hat ihre Bücher für das dritte Quartal 2021 geöffnet.

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Die Google-Mutter Alphabet profitiert weiterhin enorm von der Digitalisierung des Lebens in der Corona-Pandemie. Im vergangenen Quartal stieg der Umsatz des Internetkonzerns im Jahresvergleich um 41 Prozent auf gut 65,1 Milliarden Dollar (56,1 Mrd Euro). Beim Gewinn gab es einen Sprung von 11,2 auf 18,9 Milliarden Dollar, wie Alphabet nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte.

Wie gewohnt steuerte das Werbegeschäft von Google mit 53,1 Milliarden Dollar den Löwenanteil der Einnahmen bei. Während die Anzeigen im Umfeld von Googles Suchmaschine nach wie vor die tragende Säule sind, bringt auch die Videoplattform Youtube mehr Geld rein. Ihre Werbeerlöse nahmen von 5 auf 7,2 Milliarden Dollar zu. Doch selbst von diesem deutlichen Zuwachs waren einige noch enttäuscht.

Anders als Facebook sieht sich Google nur geringfügig von Apples Maßnahmen für mehr Privatsphäre auf dem iPhone betroffen. Alle App-Entwickler müssen seit Sommer iPhone-Nutzer ausdrücklich um Erlaubnis fragen, wenn sie ihre Aktivitäten quer über verschiedene Anwendungen und Dienste hinweg zu Werbezwecken verfolgen wollen. Laut Umfragen lehnen die meisten Nutzer dies ab. Entsprechend geraten viele bisherige Geschäftsmodelle der Werbebranche durcheinander. Facebook zufolge wurde es schwieriger, die Werbung zu personalisieren und Werbekunden Daten zur Effizienz ihrer Anzeigen zu liefern.

Bei Google werden die Anzeigen hauptsächlich zu einzelnen Suchbegriffen geschaltet - an dieser Stelle machen Apples Einschränkungen dem Internet-Konzern nichts aus. Bei Youtube allerdings seien einige Anzeigen geringfügig von den Änderungen betroffen gewesen, sagte Finanzchefin Ruth Porat.

Das Geschäft mit Cloud-Diensten, bei denen Google die Lücke zu Amazon und Microsoft schließen will, wuchs um rund 45 Prozent auf knapp fünf Milliarden Dollar. Auch hier hatten einige Analysten mit mehr gerechnet.

Nach wie vor machen Alphabets andere Tochterfirmen etwa mit selbstfahrenden Autos oder Lieferdrohnen nur wenig Umsatz - aber hohe Verluste. Die gesammelten Erlöse dieser Geschäftsbereiche legten mit einem Plus von 178 auf 182 Millionen Dollar kaum zu. Sie brachten dabei einen operativen Verlust von rund 1,29 Milliarden Dollar ein - nach einem Minus von 1,1 Milliarden Dollar vor einem Jahr.

Alphabet-Aktie schwingt zum Rekord - 2-Billionen-Dollar-Wert im Blick

Die Anleger haben die Alphabet-Aktien am Mittwoch nach den Quartalszahlen auf eine Rekordrally geschickt. Der Handelsauftakt war zunächst noch verhalten ausgefallen, dann aber setzten die beiden Aktiengattungen des Google-Mutterkonzerns zu einem Höhenflug in Richtung der 3.000-Dollar-Marken an. Zuletzt betrug das Kursplus Aktien 4,84 Prozent. Die bisherigen Bestmarken waren zuvor fast zwei Monate alt.

Durch den Kurssprung schickt sich der Suchmaschinenkonzern am Mittwoch an, wieder in die Gruppe der US-Tech-Giganten mit einer Marktbewertung von mehr als zwei Billionen US-Dollar aufzusteigen. Zuletzt lag der Gesamtwert des Konzerns nur denkbar knapp darunter. In der Rangliste liegt derzeit Apple ganz vorne mit fast 2,6 Billionen vor Microsoft mit 2,4 Billionen. Der Softwarekonzern versucht neuerdings, die Spitzenposition des iPhone-Konzerns anzugreifen.

Alphabet profitierte im vergangenen Quartal mit einem Gewinnsprung weiter enorm von der Digitalisierungsbewegung, die in der Corona-Pandemie zusätzlichen Schub erhalten hatte. "Ein weiteres starkes Werbequartal mit kaum einem Kratzer", zog Jefferies-Analyst Brent Thill am Mittwoch ein schnelles Fazit. Angesichts einer breit basierten Stärke der Google-Mutter auf ihren jeweiligen Märkten hätten fast alle Geschäftsbereiche die Erwartungen übertroffen.

In den Augen von Eric Sheridan von Goldman Sachs unterstrich das dritte Quartal die führende Rolle von Alphabet im Bereich Künstlicher Intelligenz. Er attestierte den Quartalszahlen zwar auch einige schattige Aspekte wie etwa das Cloud-Wachstum. Diese waren am Mittwoch anfangs noch für eine nur zögerliche Eröffnung der Aktien verantwortlich gemacht worden, dann aber setzte sich unter den Anlegern mehr und mehr der Optimismus durch.

Für Justin Post von Bank of America glänzte das Ergebnis im Suchmaschinen-Kerngeschäft im Vergleich zu dem Abschneiden von Wettbewerbern.

Redaktion finanzen.net / (dpa-AFX)

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