Wissing: KI aus Deutschland nicht chancenlos

28.01.25 10:29 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Der Erfolg des chinesischen KI-Start-ups DeepSeek zeigt nach Einschätzung von Bundesdigitalminister Volker Wissing auch eine gute Perspektive für die deutsche Wirtschaft auf. Der Deep-Seek-Moment, der am Montag die Aktien großer Technologie-Konzerne massiv unter Druck gesetzt hatte, zeige, wie schnell und kostengünstig Künstliche Intelligenz ausgerollt werden kann, sagte Wissing im Deutschlandfunk. "Sie zeigt auch, dass die KI-Maxime "Viel hilft viel" möglicherweise gar nicht mehr gültig ist."

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Im globalen Wettbewerb komme es auf die Qualität im Bereich von Forschung und Entwicklung an. "Und die gute Nachricht ist, gerade da sind wir in Deutschland besonders gut im Rennen", betonte Wissing. Deutschland verfüge über sehr viele digitale Start-ups. "Wir sind eines der führenden Länder im Bereich von Forschung und Entwicklung von KI."

Auf die Stärken besinnen

Die Stärke der USA sei, sehr viel Risikokapital mobilisieren zu können, um die Dinge schnell in den Markt zu bringen. "Das ist der Vorteil der USA. Aber Forschung und Entwicklung, das können wir auch im Bereich von Künstlicher Intelligenz genauso gut". Deutschland müsse sich auf seine Stärken besinnen, sich aber gleichzeitig auch mit der Frage beschäftigen, wie man Risikokapital künftig stärker mobilisieren kann.

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Im Wettbewerb mit China sei das europäische Wertesystem ein Vorteil. "Wir können den Vorteil ausspielen, dass unsere Künstliche Intelligenz vertrauenswürdig ist. Die Welt hat Vertrauen in die europäische Wertegemeinschaft." Deswegen sei es auch richtig gewesen, dass die EU mit dem KI-Gesetz (AI-Act) eine Regulierung auf den Weg gebracht habe, KI vertrauenswürdig und sicher zu machen. "Wenn ich nicht weiß, ob ich richtige Antworten bekomme, ob der Algorithmus manipuliert ist, dann ist die Zurückhaltung sehr groß, diese KI zu verwenden."/chd/DP/tih