Impfstoff-Hoffnung wichtiger als Biden-Sieg: Goldman Sachs hebt S&P 500-Ziel an
Die US-Wahl stellte die Nerven aller Beobachter auf eine harte Probe. Der schließlich verkündete Sieg von Joe Biden sorgte für Erleichterung und Euphorie. Doch viel mehr noch reagierten die Märkte auf die jüngsten Impfstoffhoffnungen. Goldman Sachs hält letzteres für wichtiger - die Gründe für diese Priorität.
Werte in diesem Artikel
• Laut Goldman hat Wahlausgang eher geringen Einfluss auf den Aktienmarkt
• Wichtig ist die Verfügbarkeit eines Corona-Impfstoffs
• Nach Rally Jahresziel für S&P 500 angehoben
In den USA ist die Berichtssaison ausgeklungen, die Wahl um die Präsidentschaft entschieden. Beides vor einer enorm durch die Corona-Krise geprägten Kulisse. Anleger müssen sich zwar auf das baldige politische Wirken des frisch gewählten Joe Biden vorbereiten, jedoch ist laut Goldman Sachs für die weitere Entwicklung des Aktienmarkts vor allem eines von Bedeutung: die Verfügbarkeit eines Impfstoffs.
US-Wahl eher vernachlässigbar
Am 3. November fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt, die eine tagelange Auszählung und viel Konfrontationspotenzial mit dem amtierenden Präsidenten Donald Trump mit sich brachten. Bereits im Voraus sorgte dieses Spektakel für etwas Unsicherheit an den Märkten und belastete die Kurse. Doch laut den Experten der Investmentbank Goldman Sachs ist der Einfluss der Wahl auf die Aktienkurse eher gering ausgefallen.
Nun steht fest, Joe Biden wird 2021 ins Weiße Haus einziehen und die USA leiten. Wenn der Machtwechsel vollzogen wird, alles andere aber gleichbleiben sollte, so würde dies die Unternehmensergebnisse pro Aktie gerade mal um 4 Prozent beeinflussen, schreibt "Fox Business" unter Berufung auf Goldman-Analysten.
Bei Goldman hat man bereits bei früherer Gelegenheit darauf hingewiesen, dass ein Machtwechsel in Washington inzwischen nicht mehr als nachteilig für die Wirtschaft angesehen wird, obwohl Donald Trump doch eigentlich den Ruf genießt, ein sehr unternehmensfreundlicher Politiker zu sein. Doch laut Goldman-Chefökonom Jan Hatzius könnte Biden zwar beispielsweise die Unternehmenssteuern erhöhen, allerdings dürften die Vorteile eines von den Demokraten geplanten Hilfspakets gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie überwiegen.
Der noch amtierende Präsident hat bei seinen öffentlichen Auftritten hingegen eindringlich vor Bidens Programm gewarnt. Dieses sei "sozialistisch" oder gar "kommunistisch" und würde das Land in die Krise stürzen, so Trump beispielsweise bei seinem ersten Auftritt nach seiner COVID-19-Erkrankung. Inzwischen hat Trump jedoch für ein anderes Thema Feuer gefangen: Er sieht sich als eigentlichen Sieger der US-Wahl, wirft den Demokraten Wahlbetrug vor und versucht mittels Klagen noch etwas an dem Wahlergebnis zu ändern. Allgemeinhin ist deshalb fragwürdig, ob es zu einer friedlichen Machtübergabe kommen wird. Doch viel stärker gelte es für Markteilnehmer, sich auf ein anderes Thema zu konzentrieren.
Corona-Impfstoff ist entscheidend
Worauf es laut Goldman Sachs vor allem ankomme, sei die Gesundheitssituation: "Obwohl sich die Anleger auf die voraussichtlichen politischen Auswirkungen der Biden-Präsidentschaft konzentrieren, ist der Impfstoff gegen COVID-19 eine wichtigere Determinante für die Entwicklung sowohl der Wirtschaft als auch des Aktienmarktes im Jahr 2021", zitiert Reuters aus einer Kundenmitteilung der US-Investmentbank.
Immer wieder werden nun positive Nachrichten zu Impfstoffkandidaten vermeldet, jüngst kamen positive Neuigkeiten von Moderna, BioNTech und Pfizer. Auf entsprechende Meldungen reagieren Value-Aktien gegenwärtig mit Kurssprüngen. Da sie sensibler auf Konjunkturzyklen reagieren, wie Reuters schreibt, kann es als Signal für eine Erholung der Wirtschaft interpretiert werden.
Hoch hinaus? Ziel für S&P 500 hochgesetzt
Nach einer kleinen Kursrally dank Joe Bidens Sieg und den positiven Daten zu einem COVID-19-Impfstoff sah sich Goldman Sachs dazu veranlasst, das Kursziel für den S&P 500 auf 3.700 Punkte hochzusetzen - das sind 2,5 Prozent über dem aktuellen Niveau (Stand ist der 17. November). Auch für Großbritanniens Leitindex FTSE 100 wurde das 12-Monatsziel auf 7.200 Punkte angehoben. Für 2021 werden neue Höhen avisiert, in denen der breit aufgestellte S&P 500 bis Ende 2012 um rund 20 Prozent auf einen Stand von 4.300 Punkten klettern soll. Die Analysten stützen ihr Kursziel auf die Annahme, dass die Gewinne im kommenden Jahr steigen werden, sobald die Lockdowns nachlassen und die Bevölkerung Zugang zu einem wirkenden Impfstoff hat.
"Wir sehen das verbesserte Makro- und Rohstoffumfeld als unterstützend für die Zukunft", heißt es in der Notiz an Kunden. Bei Goldman sieht man aber in Gesamtzusammenhang noch ein Problem: Demnach bestünde die größte Herausforderung darin, die Bevölkerung zu überzeugen, sich auch impfen zu lassen.
Redaktion finanzen.net
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26.11.2024 | BioNTech (ADRs) Buy | Goldman Sachs Group Inc. |
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12.12.2024 | BioNTech (ADRs) Buy | Jefferies & Company Inc. | |
27.11.2024 | BioNTech (ADRs) Buy | Deutsche Bank AG | |
26.11.2024 | BioNTech (ADRs) Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
26.11.2024 | BioNTech (ADRs) Buy | Jefferies & Company Inc. | |
19.11.2024 | BioNTech (ADRs) Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
Datum | Rating | Analyst | |
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18.12.2024 | BioNTech (ADRs) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
11.12.2024 | BioNTech (ADRs) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
15.11.2024 | BioNTech (ADRs) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
05.11.2024 | BioNTech (ADRs) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
02.10.2024 | BioNTech (ADRs) Neutral | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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09.09.2024 | BioNTech (ADRs) Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
16.08.2024 | BioNTech (ADRs) Underweight | JP Morgan Chase & Co. |
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