Munich Re bestätigt trotz hoher Schäden die Jahresprognose
Naturkatastrophen wie der Hurrikan "Florence" in den USA haben bei der Munich Re Spuren in der Bilanz des dritten Quartals hinterlassen.
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Der weltgrößte Rückversicherer steckte die Schäden jedoch gut weg und erzielte nach dem Verlust im Vorjahreszeitraum wieder einen Gewinn. Der DAX-Konzern ist damit auf Kurs, das Jahresgewinnziel zu erreichen.
Nach Steuern verdienten die Münchener im dritten Quartal 483 Millionen Euro nach einem Verlust von 1,44 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Seinerzeit hatten mehrere Hurrikane in der Karibik und an den US-Küsten für verheerende Schäden gesorgt und dazu beigetragen, 2017 zum teuersten Katastrophenjahr für die Branche insgesamt zu machen.
Von Factset befragte Analysten hatten einen Nachsteuergewinn von 414 Millionen Euro prognostiziert.
Im laufenden Jahr peilt die Munich Re weiterhin einen Nachsteuergewinn von 2,1 bis 2,5 Milliarden Euro an nach 392 Millionen im Vorjahr. Nach neun Monaten hat der Konzern bereits 2,04 Milliarden verdient.
Der Konsens der von Factset befragten Analysten für das Gesamtjahr liegt aktuell am oberen Ende der von Munich Re genannten Prognosespanne.
CFO stellt obere Hälfte der Prognosespanne in Aussicht
Der Finanzvorstand der Munich Re zeigt sich trotz eines guten Neunmonatsergebnisses gewohnt zurückhaltend mit Blick auf den Jahresgewinn. "Wir sehen einem guten Jahresabschluss entgegen, aber es ist noch zu früh zum Feiern", sagte Jörg Schneider in einer Telefonkonferenz zu den Zahlen des DAX-Konzerns zum dritten Quartal. Er gab sich gleichwohl zuversichtlich, in der oberen Hälfte der Prognosespanne zu landen.
Der Konzern schätzt die Belastung auf zusammen 350 Millionen Euro. Das sei eine sehr grobe Schätzung, sagte Schneider. "Wir wissen nicht, was noch passiert."
Dementsprechend sei die angepeilte Schaden-Kosten-Quote von 97 Prozent als "eher optimistisch" zu sehen. Im dritten Quartal lag die Quote, die Aufwendungen für Versicherungsbetrieb und Versicherungsleistungen ins Verhältnis zum Prämienaufkommen setzt, bei 100,7 Prozent, in den ersten neun Monaten bei 97,3 Prozent. Je niedriger die Quote, desto profitabler arbeitet eine Versicherung.
Prognose für Ergo verhalten
Die auf den ersten Blick verhaltene Prognose für die Erstversicherungstochter Ergo rechtfertigte Schneider. Der Konzern hat die Prognose für Ergo im laufenden Jahr auf mindestens 350 Millionen Euro angehoben, hat aber in den ersten neun Monaten bereits 359 Millionen Euro erzielt.
"Man mag meinen, das ist wenig ambitioniert", sagte Schneider. Es könnte aber noch diverse Effekte im vierten Quartal geben, etwa eine weitere Konsolidierung des Beteiligungsportfolios und interne Optimierungsmaßnahmen. Es sei "nicht unrealistisch", dass im vierten Quartal nur wenig Gewinn von Ergo kommt, so der Manager.
FRANKFURT (Dow Jones)
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