Delivery Hero-Aktie im Plus: Delivery Hero erreicht alle Prognosen - weitere Gewinnsteigerungen für 2024 geplant
Delivery Hero hat nach Zuwächsen bei Umsatz und Bruttowarenwert (GMV) im vierten Quartal im Gesamtjahr alle Prognosen erreicht und - wie geplant - operativ einen Gewinn erzielt.
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Dabei setzt Konzernchef Niklas Östberg wie zuletzt auf Profit vor Wachstum, wie er laut einer überraschenden Mitteilung vom Montag sagte. Demnach will das Berliner Unternehmen in diesem Jahr vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten zwischen 725 und 775 Millionen Euro erwirtschaften (bereinigtes Ebitda). Das ist mehr als von Analysten bisher erwartet.
Unterdessen peilt Delivery Hero-Chef Östberg für 2024 jetzt einen positiven freien Mittelzufluss an. Der Bruttowarenwert (GMV) soll im Vergleich zum Vorjahr um 7 bis 9 Prozent steigen. Der bereinigte Umsatz soll um 15 bis 17 Prozent zulegen. Dabei klammert der Konzern Aufwendungen für Gutscheine und Rabatte aus.
Wenn es so kommt, würde sich das Geschäftswachstum deutlich beschleunigen. 2023 stieg der Bruttowarenwert nach vorläufigen Zahlen um 1,5 Prozent auf fast 45,3 Milliarden Euro. Der um Gutscheine und Rabatte bereinigte Erlös wuchs um gut 9 Prozent auf knapp 10,5 Milliarden Euro.
Der operative Gewinn (bereinigtes Ebitda) erreichte den Angaben zufolge über 250 Millionen Euro. Östberg und Finanzchef Emmanuel Thomassin hatten die Konzernstrategie im vergangenen Jahr auf operative Profitabilität ausgerichtet. Das lange angepeilte Ziel von besonders viel Geschäftswachstum steht wie beim Rivalen Just Eat Takeaway (Just Eat Takeawaycom) nicht mehr an oberster Stelle.
William Woods vom US-Analysehaus Bernstein Research sieht in den Zahlen "ein positives Signal inmitten negativen Lärms." Auch Jeffries-Branchenkenner Giles Thorne wertete die überraschende Veröffentlichung der Eckdaten als Versuch, dem jüngsten Einbruch des Aktienkurses entgegenzuwirken. Die neuen Ziele für 2024 bezeichnete er als in Ordnung.
Zuletzt hatte ein Medienbericht den Aktienkurs von Delivery Hero auf eine steile Talfahrt geschickt. Laut der "Business Times" aus Singapur war ein Deal zum Verkauf von Teilen des Foodpanda-Geschäfts in Südostasien an Grab Holdings wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen gescheitert. Delivery Hero wies das Gerücht am Freitag zurück: Die Verhandlungen über den potenziellen Verkauf liefen weiter, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Kaufinteressent Grab als Platzhirsch in Südostasien liefert Essen, Supermarktbestellungen und Pakete aus und bietet auch taxiähnliche Fahrten wie Uber an.
In Deutschland ist Delivery Hero nicht mehr aktiv. Der bisher letzte Versuch, sich hierzulande zu behaupten, war nach nur wenigen Monaten wieder eingestampft worden.
Zudem hatte Delivery Hero sich Ende Januar von seiner Minderheitsbeteiligung am Essenslieferdienst Deliveroo aus Großbritannien getrennt und dabei wohl einen großen Verlust hingenommen. Beim Einstieg dürfte Delivery Hero deutlich mehr gezahlt haben. Analyst Jo Barnet-Lamb von der Schweizer Bank UBS wertete den Schritt dennoch als vernünftig, da er frisches Geld in die Kasse spüle.
Die endgültigen Zahlen will die Konzernführung am 14. Februar vorstellen.
So reagiert die Delivery Hero-Aktie
Ein überraschend guter Gewinnausblick von Delivery Hero hat den zuletzt arg gebeutelten Aktien am Montag Auftrieb verliehen. Im Fokus blieben aber die Bilanzrisiken des Konzerns, erklärte Analyst Jo Barnet-Lamb von der Schweizer Großbank UBS.
Nach einem Anstieg um bis zu gut elf Prozent ging es zwischenzeitlich ebenso rasant bis auf minus zehn Prozent nach unten, und zwar auf ein Rekordtief von 14,92 Euro. Zum Handelsende notierten die Papiere bei 17,40 Euro mit 4,53 Prozent im Plus.
Ein Händler begründete den starken Kursanstieg zu Handelsbeginn auch mit mutmaßlichen Eindeckungskäufen durch Leerverkäufer. Das sind Spekulanten, die auf fallende Kurse setzen. Einige von ihnen könnten nach der jüngsten Talfahrt sowie nach dem Gewinnausblick des Konzerns erst einmal Kasse gemacht haben. Andere könnten vom Gewinnausblick auch auf dem falschen Fuß erwischt worden sein. Wenn Leerverkäufer ihre Positionen verkleinern oder glattstellen, kaufen sie Aktien, was den Kurs immer weiter nach oben treiben kann. Fällt diese Nachfrage weg, kann es mit dem Kurs auch rasch wieder nach unten gehen.
Bereits am Freitag war es um fast 23 Prozent nach unten gegangen. Auslöser des Kursrutsches war ein Bericht der "Business Times" aus Singapur, dem zufolge ein Deal zum Verkauf von Teilen des Foodpanda-Geschäfts in Südostasien an die Grab Holdings wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen gescheitert ist. Von Delivery Hero hieß es zwar, die Gerüchte seien falsch, das half dem Kurs am Ende aber wenig. Es herrscht nun Unsicherheit, wann der Konzern Geld aus dem erhofften Verkauf erhält.
Mit einem Verkauf würden sich die Finanzen des Unternehmens deutlich verbessern; und damit würden die Aktien für viele Investoren wieder eher interessant werden, hatte Analyst Giles Thorne vom Investmenthaus Jefferies erklärt. Ein Platzen des Verkaufs wäre daher eine große Enttäuschung.
Zum Wochenstart rückten nun zunächst aktuelle Geschäftszahlen in den Fokus. Das Management des MDAX-Konzerns stellt für 2024 einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 725 bis 775 Millionen Euro in Aussicht. Das ist mehr als von Analysten im Durchschnitt erwartet. Auch der Segmentumsatz 2023 übertraf die Konsensschätzung.
Analyst William Woods von Bernstein Research hob zudem positiv hervor, dass Delivery Hero im zweiten Halbjahr 2023 die Gewinnschwelle beim freien Mittelfluss (Free Cashflow - FCF) erreicht hat. Für 2024 peilt das Unternehmen einen positiven FCF an. Zudem soll der Bruttowarenwert gegenüber dem Vorjahr um 7 bis 9 Prozent zulegen, was laut Woods "ein starker Ausblick" ist.
Auch UBS-Analyst Jo Barnet-Lamb äußerte sich positiv zum Konzernausblick, wenngleich dieser in seinen Augen nicht sonderlich überrasche. Gleichwohl erinnerte er daran, dass der Übergang von Delivery Hero zu profitablem Wachstum wie geplant voranschreite.
Allerdings erscheint eine überdurchschnittliche Kursentwicklung laut Barnet-Lamb unwahrscheinlich, bis die Sorgen hinsichtlich der Bilanz, also der Finanzkraft des Unternehmens, vom Tisch sind.
Der Kurs ist denn auch schon länger auf Talfahrt. 2017 war das Unternehmen zum Ausgabepreis von 25,50 Euro je Papier an die Börse gegangen. Während der Corona-Pandemie ging es dann bis Anfang 2021 auf ein Rekordhoch von gut 145 Euro. Menschen konnten kaum in Restaurants essen und bestellten viel bei Lieferdiensten. Delivery Hero war damals an der Börse 39,5 Milliarden Euro wert und das Papier war vorübergehend sogar im DAX.
Vor allem ab Ende 2021 ging es dann aber deutlich nach unten mit dem Aktienkurs. 2022 brach dieser um 54 Prozent ein, 2023 um gut 44 Prozent. Aktuell beträgt Marktwert noch knapp 4,5 Milliarden Euro.
BERLIN / FRANKFURT (dpa-AFX)
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Delivery Hero
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Datum | Rating | Analyst | |
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18.11.2024 | Delivery Hero Buy | Jefferies & Company Inc. | |
16.11.2024 | Delivery Hero Buy | Jefferies & Company Inc. | |
15.11.2024 | Delivery Hero Buy | UBS AG | |
11.11.2024 | Delivery Hero Buy | UBS AG | |
08.11.2024 | Delivery Hero Hold | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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18.11.2024 | Delivery Hero Buy | Jefferies & Company Inc. | |
16.11.2024 | Delivery Hero Buy | Jefferies & Company Inc. | |
15.11.2024 | Delivery Hero Buy | UBS AG | |
11.11.2024 | Delivery Hero Buy | UBS AG | |
08.11.2024 | Delivery Hero Outperform | Bernstein Research |
Datum | Rating | Analyst | |
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08.11.2024 | Delivery Hero Hold | Deutsche Bank AG | |
04.10.2024 | Delivery Hero Hold | Deutsche Bank AG | |
30.08.2024 | Delivery Hero Hold | Deutsche Bank AG | |
29.08.2024 | Delivery Hero Hold | Deutsche Bank AG | |
24.07.2024 | Delivery Hero Hold | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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01.06.2022 | Delivery Hero Hold | HSBC | |
14.02.2022 | Delivery Hero Hold | HSBC | |
07.01.2019 | Delivery Hero Underperform | Merrill Lynch & Co., Inc. | |
13.11.2018 | Delivery Hero Underperform | Merrill Lynch & Co., Inc. |
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