Warum Warren Buffett mit der BYD-Aktie alles richtig gemacht hat
Warren Buffett kann auf eine erfolgreiche, jahrzehntelange Investmentkarriere zurückblicken. Seine Kapitalanlagen haben den Starinvestor zum Multimilliardär gemacht. Eine der Erfolgsinvestitionen tätigte Buffett vor rund 13 Jahren in China - in eine Aktie, die sich seitdem als Renditemaschine erwiesen hat.
Werte in diesem Artikel
• Buffett hat BYD-Aktien zu 8 HKD gekauft
• Investment hat sich vervielfacht
• Milliardenerlös für den Starinvestor möglich
Die Rede ist vom chinesischen Mischkonzern BYD, was für "Build Your Dreams" steht. Das Unternehmen gehört in China zu den größten Herstellern von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben und hat insbesondere mit E-Bussen ein Nischengeschäft aufgebaut, das wesentlich zum Konzernwachstum beigetragen hat. Am 27. September 2008 machte MidAmerican Energy, eine Tochtergesellschaft von Berkshire Hathaway, den Kauf eines BYD-Aktienpaketes für rund 230 Millionen US-Dollar publik. Damals kostete ein Anteilsschein gerade mal rund acht Hongkong-Dollar, der Konzern produzierte Handyakkus, plante aber bereits, in das E-Mobilität-Geschäft einzusteigen.
Investment nun 5,9 Milliarden US-Dollar wert
Ursprünglich hatte die Buffett-Tochterfirma vor, einen weitaus größeren Anteil von BYD zu übernehmen: Ein Kauf von 25 Prozent der Aktien habe zur Diskussion gestanden, wie Buffett später erklärte. Doch BYD-Gründer Wang, der heute noch an der Konzernspitze steht, soll sich dem Vernehmen nach geweigert haben, mehr als zehn Prozent der Anteile seines Unternehmens abzugeben.
Erworben hat Berkshire schlussendlich 8,2 Prozent und das war zu diesem Zeitpunkt dennoch ein Wagnis, denn Elektromobilität steckte gerade erst in den Kinderschuhen. Buffett bewies allerdings den richtigen Riecher, denn die 230 Millionen US-Dollar, die er 2008 investierte, haben sich seitdem vervielfacht: Zum Jahresende 2020 war die BYD-Beteiligung satte 5,9 Milliarden US-Dollar wert. Das macht BYD 2020 nach Marktwert zur achtgrößten Position in Buffetts Portfolio. Die langfristige Beteiligung von Buffett hat sich also mehr als ausgezahlt, in der Spitze kostete eine BYD-Aktie 278,40 HKD und damit rund 3.400 Prozent mehr, als Buffett 2008 für einen Anteilsschein auf den Tisch gelegt hat.
Auch heute hält Buffett seine BYD-Papiere weiter, über einige große Markt- und Kursschwankungen hinweg. BYD ist für die Investmentholding des Starinvestors das wertvollste Investment in ein öffentlich gehandeltes Unternehmen außerhalb der USA.
BYD liegt Buffett am Herzen
Würde Buffett seine Aktien nun auslösen, könnte er einen Gewinn von rund 5,7 Milliarden US-Dollar verzeichnen. Allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass er dies tut, da ihm die BYD-Aktie am Herzen liegt, wie er vor einiger Zeit in einem Interview mit dem chinesischen Staatsfernsehen erklärte.
Und auch der Mischkonzern weiß Buffetts Engagement zu schätzen. Das Unternehmen habe in den letzten Jahren ein schnelles Wachstum verzeichnen können, heißt es in einer Erklärung von BYD. "Mr. Warren Buffetts beispielloser Charme und sein erfahrenes Handeln waren eine große Unterstützung für die Entwicklung von BYD."
BYD breit aufgestellt
Allerdings sollte Buffetts Anlageerfolg nicht unbedingt ein Aufruf für andere Investoren sein, es ihm gleich zu tun und Anteilsscheine von BYD zu erwerben. Denn obwohl die BYD-Aktie 2020 ein neues Allzeithoch erreicht hat, sind die Kurschancen für das Unternehmen durchaus durchwachsen. Die Konkurrenz im Elektroautomobilsegment ist zwischenzeitlich enorm gewachsen: Nicht nur der Elektroautopionier Tesla hat China als wichtigen Wachstumsmarkt auserkoren, auch andere BYD-Konkurrenten mischen inzwischen im EV-Segment mehr oder weniger erfolgreich mit und konnten ihrerseits große Investoren an Land ziehen. So wird beispielsweise NIO unter anderem von Tencent, Baidu, Xiaomi und Lenovo finanziert.
Daneben sind mit Lucid Motors, Li Auto oder XPeng weitere ambitionierte Elektroautobauer unterwegs.
Doch BYD besetzt mit seinem E-Bus-Geschäft im EV-Segment eine Nische, in der die Konkurrenz deutlich überschaubarer ist als auf dem Volumenmarkt für Elektroautos. Zudem hat der Mischkonzern noch einige weitere Eisen im Feuer und ist unter anderem weltweit der größte Akku-Produzent, etwa für Mobiltelefone. Darüber hinaus haben die Chinesen mit BYD LED eine Tochtergesellschaft im Konglomerat, die sich auf die Massenproduktion von Leuchtmitteln für Fahrzeuge oder diverse Infrastruktur fokussiert.
Bislang ist diese breite Konzernaufstellung aufgegangen und hat Investoren wie Warren Buffett satte Gewinne beschert. Ob BYD der zunehmenden Konkurrenz im Elektroautosegment standhalten kann, bleibt abzuwarten.
Redaktion finanzen.net
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