Werft-Insolvenzverwalter: 'Gewisse Verantwortungslosigkeit'

12.12.24 16:52 Uhr

FLENSBURG/RENDSBURG (dpa-AFX) - Nach dem Insolvenzantrag für die beiden schleswig-holsteinischen Werften FSG (Flensburg) und Nobiskrug (Rendsburg) hat einer der beiden vorläufigen Insolvenzverwalter, Christoph Morgen, von ersten "etwas erschreckenden Erkenntnissen" und einer "gewissen Verantwortungslosigkeit der Geschäftsführung" gesprochen.

"Löhne und Gehälter sind mal wieder seit 14 Tagen nicht bezahlt, Sozialversicherungsabgaben nicht abgeführt, Jahresabschlüsse seit über zwei Jahren nicht erstellt", sagte er nach einer Betriebsversammlung. Mehr als 150 Zwangsvollstreckungsaufträge häuften sich in den Büros und die Kassen seien leer. "Der Strom droht abgedreht zu werden."

Man kümmere sich jetzt schnellstmöglich darum, dass die Novembergehälter ausgezahlt werden, sagte Morgen. Nach der ersten Stabilisierung gehe es darum, jemanden zu finden, der die Betriebe weiter führt. "Unsere Telefone stehen nicht still. Es gibt Interessenten", so Morgen. Eine Lösung werde bis Ende Januar gebraucht./moe/DP/jha