Amazon wildert erfolgreich in Googles Revier
Amazon verdient längst nicht mehr nur mit dem Verkauf von Produkten Geld. Auch das Geschäft mit Werbeanzeigen lohnt sich für den Konzern - und das geht nun zu Lasten von Google.
Werte in diesem Artikel
• Das Marktforschungsunternehmen eMarketer hat den Markt für Suchmaschinenwerbung in den USA untersucht
• Amazon gewinnt laut der Prognose bei der suchgebundenen Werbung Marktanteile hinzu, während Google Marktanteile verliert
• Amazon kann das Wissen über das Kaufverhalten seiner Kunden bei der Schaltung von Anzeigen nutzen
Wer im Internet nach etwas sucht, kommt um die Benutzung der Suchmaschine Google kaum herum. Dies machten im Juli auch einmal mehr die letzten Quartalszahlen der Google-Mutter Alphabet deutlich. Denn nach wie vor ist das Geschäft mit der Werbung, die den Nutzern in der Suchmaschine angezeigt wird, die wichtigste Säule für den Konzern: Allein im zweiten Quartal lagen die Erlöse bei 32,6 Milliarden US-Dollar - und waren damit für den Großteil des Gesamtumsatzes von Alphabet in Höhe von 38,9 Milliarden US-Dollar verantwortlich.
Auch die Zahlen für das dritte Quartal, die Ende Oktober erwartet werden, dürften einmal mehr zeigen, dass der Internet-Konzern im Geschäft mit Online-Anzeigen weiterhin stark ist. Doch auch die Konkurrenz schläft nicht. Und vor allem der Online-Händler Amazon hat sich aufgemacht, Google immer mehr Anteile im Geschäft mit suchgebundenen Werbeanzeigen abzuluchsen - mit großem Erfolg, wie eine aktuelle Studie zeigt.
Marktanteil von Amazon steigt
Das Marktforschungsunternehmen eMarketer hat den Markt für Suchmaschinenwerbung in den USA untersucht. Laut den Experten dürfte sich das Volumen dieses Marktsegments im aktuellen Jahr auf 55,17 Milliarden US-Dollar belaufen - und Google wird laut der Analyse mit 40,3 Milliarden US-Dollar einmal mehr den Löwenanteil einheimsen. Dies entspräche einem Marktanteil von satten 73,1 Prozent. Auf suchgebundene Werbung von Amazon dürften hingegen 7,09 Milliarden Dollar entfallen.
Diese Summe ist im Vergleich zum Anteil von Google zwar klein, beachtlich ist jedoch das Wachstum, das für Amazon erwartet wird: Laut der Prognose von eMarketer dürfte Amazons Geschäft mit Suchmaschinenwerbung 2019 im Vergleich zum Vorjahr nämlich um rund 30 Prozent zunehmen. Damit würde Amazon einen Marktanteil von knapp 13 Prozent erreichen und läge damit bei der Suchmaschinenwerbung weiterhin auf Platz zwei nach Google - und deutlich vor Microsoft mit einem prognostizierten Marktanteil von 6,5 Prozent.
Doch Amazon holt nicht nur auf Google auf, es sieht laut den Experten auch so aus, als ob der Online-Händler dem Suchmaschinengigant Marktanteile abnehmen würde. Denn während eMarketer voraussagt, dass Amazons Marktanteil in diesem Segment bis 2021 auf 15,9 Prozent steigen wird, dürfte Googles Anteil auf 70,5 Prozent zurückgehen.
Amazon bietet Vorteile für Werbetreibende
Bei Amazon können Werbetreibende mittels Bieterverfahren Werbung buchen, die dann in den Suchergebnissen der Amazon-Nutzer - also der potenziellen Kunden - auftaucht. Dabei sind verschiedene Werbeformen möglich: Passende Produkte des Werbetreibenden können beispielsweise zuerst in den Suchergebnissen auftauchen - auch wenn explizit nach einem Produkt der Konkurrenz gesucht wurde - und sind dann nur mit dem Wort "Gesponsert" als bezahlte Platzierung gekennzeichnet, oder sie werden zusammen mit dem Firmenlogo des Werbenden in einem größeren Bereich über den Suchergebnissen angezeigt. Außerdem bietet Amazon auch konventionelle Banner- und Video-Werbung an, sowohl auf der eigenen Seite als auch auf zum Unternehmen gehörenden Drittseiten wie beispielsweise der Internet Movie Database (IMDb).
Gegenüber den Anzeigen, die nach einer Google-Suche bei den Suchergebnissen auftauchen, bietet die suchgebundene Werbung bei Amazon einen entscheidenden Vorteil: Die Nutzer sind sowieso schon auf der Suche nach einem Produkt, das sie kaufen möchten und suchen nicht nur nach Informationen. Außerdem besitzt der Online-Händler detaillierte Informationen über das Kaufverhalten seiner Kunden und weiß beispielsweise, wann ein Produkt zuletzt gekauft wurde. Bei Verbrauchsprodukten können mit diesem Wissen etwa zum passenden Zeitpunkt Anzeigen für ein Produkt der Konkurrenz ausgespielt werden, oder es können Produkte - und per Bannerwerbung auch Dienstleistungen - angeboten werden, die zu den bereits getätigten Käufen passen. Somit ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Werbung angeklickt wird und letztendlich sogar zu einem Kauf führt, höher und die Anzeige somit für Werbetreibende besonders attraktiv.
Amazon dürfte daher weiterhin Marktanteile hinzugewinnen. Da der Vorsprung von Google jedoch enorm bleibt, ist nicht anzunehmen, dass Amazon bald vollständig zum Suchmaschinengiganten aufschließt. Dennoch dürfte der Rückgang bei den Marktanteilen gerade in diesem angestammten und für das Unternehmen finanziell wichtigem Bereich Google und dem Mutterkonzern Alphabet einen empfindlichen Stich versetzen.
Redaktion finanzen.net
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Jonathan Weiss / Shutterstock.com, Justin Sullivan/Getty Images
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14.08.2015 | Whole Foods Market Sell | Pivotal Research Group | |
04.02.2009 | Amazon.com sell | Stanford Financial Group, Inc. | |
26.11.2008 | Amazon.com Ersteinschätzung | Stanford Financial Group, Inc. |
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