Weniger verdient

T-Mobile-Aktie steigt letztendlich deutlich: T-Mobile hebt Jahresziele trotz Gewinneinbruchs weiter an

03.11.21 21:02 Uhr

T-Mobile-Aktie steigt letztendlich deutlich: T-Mobile hebt Jahresziele trotz Gewinneinbruchs weiter an | finanzen.net

Die Telekom-Tochter T-Mobile US hat im dritten Quartal deutlich weniger verdient, seine Jahresziele aber dennoch erhöht.

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Der Nettogewinn sank gegenüber dem Vorjahreswert um knapp 45 Prozent auf 691 Millionen Dollar (597 Mio Euro), wie T-Mobile am Dienstag nach US-Börsenschluss in Bellevue mitteilte. Grund für den Rückgang seien vor allem Belastungen von 707 Millionen Dollar im Zusammenhang mit der Fusion mit dem Rivalen Sprint gewesen.

Analysten hatten im Schnitt mit einem schlechteren Ergebnis gerechnet. Dafür blieben die Erlöse mit einem Zuwachs von knapp zwei Prozent auf 19,6 Milliarden Dollar unter den Erwartungen der Wall Street. T-Mobile verbuchte in den drei Monaten bis Ende September unter dem Strich 673.000 neue Telefonverträge unter eigener Marke, rund zwei Prozent weniger als vor einem Jahr. Konzernchef Mike Sievert war dennoch zufrieden und sprach von "unglaublichen" Ergebnissen.

T-Mobile hob seine Jahresziele zum dritten Mal in Folge an und geht für 2021 jetzt von einem noch höheren bereinigten Betriebsgewinn und Kundenwachstum aus. Zudem rechnet T-Mobile im laufenden Geschäftsjahr mit potenziellen Kostensenkungen zwischen 3,2 Milliarden und 3,5 Milliarden Dollar durch den Zusammenschluss mit Sprint. Zuvor lag die Prognose bei 2,9 Milliarden bis 3,2 Milliarden Dollar.

T-Mobile US schwungvoll erholt - Jahresziele weiter angehoben

Die Aktien von T-Mobile US haben am Mittwoch nach dem Quartalsbericht einen kräftigen Umschwung eingeleitet. Die Papiere der Telekom-Tochter rückten im New Yorker Handel um 5,30 Prozent auf 121,94 US-Dollar vor und erholten sich damit mit frischem Elan vom niedrigsten Stand seit einem Jahr, den sie zuletzt bei der Marke von 115 Dollar erreicht hatten. Im Zuge der Zahlen zum dritten Quartal hatte der US-Mobilfunker erneut die Jahresziele erhöht.

Der Vorstand um den Firmenchef Mike Sievert wurde bereits zum dritten Mal in diesem Jahr optimistischer, obwohl der Gewinn im vergangenen Quartal rückläufig war. 2021 wird jetzt mit einem bereinigten Betriebsgewinn von 23,4 bis 23,5 Milliarden US-Dollar geplant, nachdem die Kennziffer bislang im Bestfall 23,3 Milliarden Dollar erreichen sollte. T-Mobile US will die Zahl seiner Kunden um 5,1 bis 5,3 Millionen steigern und erwartet für das laufende Geschäftsjahr außerdem Kostensenkungen durch den Zusammenschluss mit dem bisherigen Rivalen Sprint.

Analysten lobten die Aussagen des Mobilfunkers. Brett Feldman von Goldman Sachs betonte, das dritte Quartal habe in jeglicher Hinsicht die Erwartungen übertroffen. Dies gelte vor allem für die Anzahl der gewonnenen Vertragskunden, die seine Erwartungen mit 673.000 deutlich übertroffen habe. Wichtig sei dabei noch die Erkenntnis, dass bislang nur ein erster Block an Sprint-Kunden vollständig zu T-Mobile US transferiert worden sei. Damit dürfte der positive Effekt davon noch nicht ausgereizt sein. All dies untermauere die Nachhaltigkeit des Wachstumsprofils.

Kutgun Maral von der kanadischen Bank RBC betonte vor dem Hintergrund der guten Nachrichten, er sehe in dem jüngsten Kursrutsch der Aktie eine attraktive Kaufgelegenheit. Seit dem Rekord im Juli war der Trend im Chart in den vergangenen Monaten ganz klar nach unten gerichtet. Bis zum jüngsten Tief von 115 Dollar hatte der Kurs fast ein Viertel eingebüßt. Abgesehen vom Corona-Crash im März 2020, der schnell ausgeglichen wurde, ist dies der bislang kräftigste Rücksetzer, den die Aktien seit 2015 erleben.

Das Geschehen um die US-Tochter verfolgten auch die Anleger der Deutschen Telekom mit Freude. Die Papiere des Mutterkonzerns rückten zuletzt im Frankfurter XETRA-Handel um 1,5 Prozent vor, nachdem sie in den vergangenen Monaten ebenfalls unter Druck geraten und kürzlich auf dem tiefsten Stand seit März angekommen waren. Sie gehörten so am Mittwoch zur Gruppe der sieben größten Gewinner im deutschen Leitindex DAX, der vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed nahe den 16 000 Punkten auf der Stelle trat.

BELLEVUE / NEW YORK (dpa-AFX)

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Bildquellen: Jonathan Weiss / Shutterstock.com, mandritoiu / Shutterstock.com

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