Weitere US-Zölle sollen ab Mittwoch greifen

09.04.25 05:48 Uhr

WASHINGTON/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Nachdem der erste Teil von US-Präsident Donald Trumps gewaltigem Zollpaket in Kraft getreten ist, sollen am Mittwoch (6:01 Uhr MESZ) weitere Maßnahmen folgen. Angekündigt sind nochmals deutlich höhere Zölle für Länder, mit denen die USA aus eigener Sicht ein besonders großes Handelsdefizit aufweisen.

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Für jedes betroffene Land hat die US-Regierung einen individuellen Prozentsatz ermittelt, der sowohl Zölle als auch andere Handelshemmnisse abbilden soll. Daraus leitet sich dann der entsprechende Zoll auf Importe aus den jeweiligen Ländern ab. Bereits am Samstag waren pauschale Importzölle von zehn Prozent in Kraft getreten.

Trump will mit seiner Zollpolitik die heimische Produktion stärken und zugleich ausländische Handelspartner zu Zugeständnissen bewegen. An den Börsen löste sein Vorstoß massive Turbulenzen aus. Mehrere Länder haben bereits Gegenmaßnahmen angekündigt. Ein globaler Handelskonflikt könnte die Weltwirtschaft in eine tiefe Krise stürzen.

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EU-Abstimmung zu Gegenmaßnahmen

Am Nachmittag soll zudem über eine erste Welle von EU-Gegenmaßnahmen abgestimmt werden. Demnach sollen Zusatzzölle auf eine Reihe von US-Waren erhoben werden. Dabei handelt es sich aber um die Reaktion auf die bereits vor rund einem Monat verhängten neuen US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte.

Die US-Metallzölle treffen nach EU-Angaben Exporte im Wert von 26 Milliarden Euro und könnten den USA damit theoretisch zusätzliche Zolleinnahmen von rund 6,5 Milliarden Euro bescheren.

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An einem weiteren großen Maßnahmenpaket für die Zölle auf Autos und fast alle anderen EU-Exporte in die USA wird noch gearbeitet. Die EU hofft, dass die Drohung damit ausreichen wird, um die Amerikaner an den Verhandlungstisch zu bringen. Ob dies gelingen kann, ist allerdings umstritten./gei/DP/men