Ryanair-Aktie fliegt trotzdem tief: Gewinn steigt - Aktienrückkauf geplant
Europas größter Billigflieger Ryanair rechnet mit weiteren Streiks seiner Piloten.
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Man werde den "lächerlichen Forderungen" der Gewerkschaften nicht nachgeben, sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary am Montag in einer Videobotschaft anlässlich der aktuellen Quartalszahlen. Als möglichen Termin neuer Arbeitskämpfe nannte der Airline-Chef Ostern.
Bislang gebe es dazu keinerlei konkrete Pläne und man setze vielmehr auf weitere Verhandlungen mit dem Unternehmen, sagte hingegen ein Sprecher der deutschen Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) in Frankfurt. "Die Äußerungen O'Learys lassen aber befürchten, dass er immer noch nicht verstanden hat, wo seinen Leuten tatsächlich der Schuh drückt."
In den kommenden Wochen werde es in den Verhandlungen der beteiligten europäischen Gewerkschaften immer wieder darauf ankommen, die Ernsthaftigkeit der angeblichen Verhandlungsbereitschaft des Unternehmens zu prüfen. "Für reine PR-Aktionen oder ein Spiel auf Zeit stehen wir nicht zur Verfügung", sagte der VC-Sprecher.
Ryanair hat bislang die Piloten-Gewerkschaften in Irland und Großbritannien anerkannt und in anderen europäischen Ländern Verhandlungen aufgenommen. Dass die Airline ihren britischen Piloten nun 20 Prozent höhere Gehälter zahle, ändere nichts an der Kritik unter anderem an den Beschäftigungsverhältnissen und den Schichtplanungen, hieß es von der VC.
Ryanair hat im dritten Geschäftsquartal trotz der Streiks mehr verdient. Der Gewinn stieg um zwölf Prozent auf 106 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Montag in Dublin mitteilte. Zum Gewinnzuwachs trug eine gestiegene Zahl an Passagieren bei, aber auch niedrigere Steuern. Der Umsatz kletterte bis Ende Dezember im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Zudem kündigte Ryanair einen Aktienrückkauf in Höhe von 750 Millionen Euro an, der noch im Februar starten soll.
Die Iren hatten im Herbst Tausende Flüge streichen müssen. Als Grund gab die Fluggesellschaft Fehler beim Erstellen der Dienstpläne an. Die Urlaubszeiten der Piloten seien nicht ausreichend berücksichtigt worden. Und kurz vor Weihnachten konnte Ryanair weitreichende Pilotenstreiks nur knapp abwenden. 25 Maschinen waren vorübergehend am Boden geblieben, weil sich Ryanair mit seinen Piloten zunächst nicht auf eine gewerkschaftliche Vertretung einigen konnte. In Deutschland führte ein erster Warnstreik kurz vor Weihnachten nur zu einigen Verspätungen.
Auch der anstehende Brexit sorgt bei Ryanair für wachsende Unsicherheit. So könne der Sommer-Flugplan 2019 nicht erstellt werden, solange die bilateralen Verhandlungen zwischen EU und Großbritannien mit Blick auf die Luftfahrt nicht abgeschlossen seien. Parallel hat Ryanair eine britische Flugbetreiber-Lizenz beantragt.
Für das laufende Geschäftsjahr bis Ende März 2018 peilen die Iren zwar weiterhin einen Überschuss von 1,40 bis 1,45 Milliarden Euro an. Allerdings sei das Ergebnis stark von der Abwesenheit möglicher Streiks und den Osterbuchungen abhängig, hieß es.
Die Ryanair-Aktie verlor bis Handelsschluss 3,55 Prozent auf 15,78 Euro. /ceb/mne/DP/das
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