Snowflake will enger mit KI-Profiteur NVIDIA zusammenarbeiten
Schon in der Vergangenheit hat das Softwareunternehmen Snowflake mit dem KI-Platzhirsch NVIDIA kooperiert. Diese Partnerschaft soll auch künftig noch vertieft werden. Das steckt dahinter.
Werte in diesem Artikel
• Snowflake schlägt im ersten Quartal Umsatz- und Gewinnerwartungen
• Snowflake-CEO Sridhar Ramaswamy betont im Interview KI-Ambitionen Snowflakes
• Weitere Zusammenarbeit mit NVIDIA geplant
Das Cloud-Unternehmen Snowflake hat laut CEO Sridhar Ramaswamy ambitionierte Pläne, wie er erst kürzlich im Interview mit Jim Cramer für die CNBC-Sendung "Mad Money" erklärte. Der Unternehmenschef ist noch nicht lange an der Spitze des Software-Experten. So wurde der Chefwechsel überraschend im Rahmen der jüngsten Quartals- und Jahresvorlage Ende Februar 2024 bekannt gegeben. Der ehemalige CEO Frank Slootman ging zum 27. Februar 2024 in den Ruhestand und machte damit Platz für Ramaswamy, der zuvor unterschiedliche Funktionen bei Snowflake innegehabt hatte. Slootman bleibt jedoch als Chairman des Boards weiterhin erhalten.
Die im Februar veröffentlichten Zahlen wurden von den Anlegern äußerst schlecht aufgenommen, obwohl das Unternehmen in vierten Quartal die Umsatz- und Gewinnerwartungen schlagen konnte und auch im Gesamtjahr ein Wachstum ansehnliches Wachstum erzielt wurde. Was bei Anlegern jedoch sauer aufgestoßen sein dürfte, war der Ausblick auf den Produktumsatz im ersten Quartal, der hinter den Wall Street-Vorabschätzungen zurückblieb. Hier verwies Snowflake auf die unsichere Wirtschaft mit anhaltend hohen Zinsen sowie einer erhöhten Inflation, was sich auch auf die Cloud- und Technologie-Ausgaben auswirken dürfte.
So brach die Snowflake-Aktie im NYSE-Handel in Reaktion auf die Zahlenvorlage letztlich satte 18,17 Prozent ein. Den Abwärtstrend konnte das Papier seither nicht stoppen. Seit Jahresbeginn ging es für den Anteilsschein bereits um mehr als 31 Prozent abwärts.
Snowflake macht mehr Produktumsatz
Laut Snowflake-CEO Ramaswamy sei die gute finanzielle Performance Snowflakes auf einen Produktumsatz zurückzuführen, der in allen Bereichen angezogen hätte. Die Kennzahl der verbleibenden Produktverpflichtungen, also jene Verträge, die auch langfristig Geld in Snowflakes Kassen spülen, sei um 46 Prozent gestiegen, was auf einige "sehr große Deals" zurückzuführen sei, so der Konzernlenker. "Dies zeigt sehr deutlich wie sehr unsere Kunden an uns glauben."
Auf der anderen Seite laufe die Produktpipeline, insbesondere im Bereich KI "auf Hochtouren", wie Ramaswamy verlautete. "Die Ära von Unternehmens-KI ist gekommen, genau hier bei Snowflake."
Kraft Heinz wichtiger Kunde
Zu den großen Kunden, die auf Dienste des Softwareunternehmen zurückgreifen gehört beispielsweise der Nahrungsmittelhersteller Kraft Heinz. Mithilfe der KI-Funktionen Snowflakes sei es dem Unternehmen möglich, riesige Datenmengen an Kundenfeedback schnell und effektiv zu analysieren. Dies geschehe mithilfe von Language Models, so Ramaswamy. Auf diese Weise könnte beispielsweise vorsortiert werden, welche Kundenfragen automatisch beantwortet, und welche an einen menschlichen Kundenservice-Mitarbeiter weitergeleitet werden sollten.
Geplante Übernahme von KI-Plattform Truera
Der Snowflake-CEO ging auf Nachfrage Cramers außerdem auf die geplante Übernahme der KI-Plattform Truera ein. Hier sei bereits eine endgültige Vereinbarung unterschrieben worden. Ramaswamy geht davon aus, dass die Übernahme "bald" abgeschlossen sei. Das Unternehmen soll dann bei der Beobachtbarkeit von künstlicher Intelligenz helfen und sicherstellen, dass KI-Anwendungen zuverlässig bleiben, auch wenn Prompts oder Modelle verändert werden. Das große Ziel bleibe weiterhin KI mithilfe von Snowflake leicht umsetzen und warten zu können.
NVIDIA-Zusammenarbeit soll weiter wachsen
Auch eine weitere Zusammenarbeit mit KI-Platzhirsch NVIDIA sei geplant, teaserte der Snowflake-CEO im Interview an. "Wir haben mit NVIDIA an mehreren Fronten zusammengearbeitet: Unser Basismodell, Arctic, wurde, wie nicht anders zu erwarten, auf NVIDIA-Chips entwickelt. Es gibt noch viel zu tun und Jensen ist natürlich ein Visionär, wenn es um KI geht", wobei sich Ramaswamy auf NVIDIA-CEO Jensen Huang bezieht. Snowflake sei sehr erfreut angesichts der Entwicklungen NVIDIAs im Bereich beschleunigter Datenverarbeitung, da Large Language Models nur der Anfang seien. Schließlich sei dies eine vielversprechende Methode zur Skalierung.
Weitere Ankündigung würden im Rahmen des Data Cloud Summits 2024 erfolgen, eine Nutzerkonferenz Snowflakes, die heute in San Francisco beginnt und bis zum 6. Juni andauert. Auch ein Gespräch mit Huang sei in diesem Rahmen geplant, schreibt CNBC.
KI-Investitionen "von bescheidenem Umfang" avisiert
Des Weiteren ging der CEO darauf ein, dass auch weiterhin Investments in den Bereich der künstlichen Intelligenz geplant seien. Diese seien jedoch "Investitionen von bescheidenem Umfang", wie es Ramaswamy formulierte. Allerdings hätte das Basismodell Arctic gezeigt, was auch mit einem kleinen, motivierten Team und wenig Rechenleistung zu bewerkstelligen sei. So sei Arctic lediglich mit einer GPU-Leistung in Höhe von zwei Millionen US-Dollar ins Leben gerufen worden. Man arbeite hier an neuen Produkten im KI-Bereich, um den Umsatz weiter zu steigern.
"Die Unterhaltung, die ich mit unseren Kunden führe, sind normalerweise positiv. Menschen sind erfreut über Snowflake als ihre Daten-Plattform, für Daten, Zusammenarbeit und nun auch KI-Anwendungen. Es gibt mehr und mehr Kunden die langjährige Verträge mit Snowflake eingehen. Dies deutet auf eine leuchtende Zukunft hin, auf ein starkes Quartal und wir drücken das Gaspedal bei neuen Dingen wie KI stark durch", so Ramaswamy über die Aussichten des Cloud-Unternehmens.
Redaktion finanzen.net
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