Auch Fondsgesellschaften verklagen Deutsche Bank wegen Postbank-Kauf
Die Deutsche Bank muss sich wegen eines seinerzeit möglicherweise zu niedrigen Übernahmeangebots für die Postbank weiterer Klagen erwehren.
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Auch Allianz Global Investors (AGI), Union Investment und Deka Investments haben Klage auf Nachzahlung eingereicht. Sprecher der drei Gesellschaften bestätigten eine Information des Handelsblatts.
Der Sprecher von Allianz Global Investors sagte, man beteilige sich an der Klage, um die Interessen der Anleger zu wahren. Grundlage ist laut Zeitung der Vorwurf, die Deutsche Bank habe schon vor der Offerte 2010 weitreichende Durchgriffsrechte bei der Postbank gehabt, die ein höheres Pflichtangebot begründen. Ein Sprecher der Deutschen Bank sagte auf Anfrage von Dow Jones Newswires, man halte die Klagen und Vorwürfe für unbegründet.
Die Großinvestoren begründen ihr Vorgehen mit ihrer sogenannten "treuhändischen Verpflichtung", wie das Handelsblatt schreibt. Denn in dem Verfahrenskomplex, der von der Effecten-Spiegel AG vorangetrieben wird, hat der Bundesgerichtshof 2014 klar gemacht, dass Anleger durchaus Anspruch auf Nachzahlung haben könnten, wenn der Übernahmevertrag entsprechende Interessenschutzvereinbarungen enthielte. Darüber will das Oberlandesgericht Köln am 7. Februar entscheiden. Gibt es ein rechtskräftiges Urteil über eine Nachzahlung, könnten Anleger eine untätig gebliebene Fondsgesellschaft wiederum belangen.
Die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS hat von einer Klage gegen ihr Mutterhaus laut Handelsblatt dennoch abgesehen. Im Umfeld der Bank heißt es gemäß der Zeitung, nur ein einziger Fonds habe zum Zeitpunkt der Übernahme noch einen zudem "nicht signifikanten" Anteil von Postbank-Aktien gehalten, weswegen sich eine Klage nicht rentiere.
DJG/mgo/bam
FRANKFURT (Dow Jones)
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