Telekom-Aktie nach den Q3-Zahlen: Warum das Papier wieder rockt
Bei der Deutschen Telekom läuft das Geschäft so gut wie schon lange nicht mehr.
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Am Donnerstag haben die Bonner Fernmelder ihre Prognose erneut angehoben - bereits zum dritten Mal im laufenden Jahr. Was Anleger wissen müssen, was bei der T-Aktie jetzt noch drin ist.
Die Aktie der Deutschen Telekom war lange Zeit ein Langweiler-Papier. Abgesehen von der Konzernfarbe Magenta fehlte dem Unternehmen jahrelang fast jede Strahlkraft. Aber inzwischen ist das anders. Und das verdankt der Konzern vor allem seiner US-Tochter. T-Mobile US rennt von einem Kundenrekord zum nächsten. Alleine im abgelaufenen Quartal hat das Team um den exzentrischen T-Mobile-Boss John Legere mal eben weitere 1,6 Millionen Neukunden abgeliefert. Das war das 22. Quartal in Folge mit einem Neukunden-Anstieg von über einer Million.
Kein Wunder, dass das operative Ergebnis jenseits des Atlantiks richtig sprudelt. Von Juli bis September legte das um Steuern, Zinsen, Abschreibungen sowie Währungseffekte bereinigte Ebitda gleich um 15,7 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar zu. Eine Wachstumsabschwächung, teilte die Telekom bei der Vorlage der Quartalszahlen am Donnerstag denn auch stolz mit, habe es trotz der geplanten Fusion mit dem US-Wettbewerber Sprint, nicht gegeben.
Die starke US-Entwicklung beflügelt den gesamten Konzern. Von Juli bis September legte der Umsatz um insgesamt 4,7 auf 19,1 Milliarden Euro zu. Das Ebitda stieg mit 8,5 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro sogar noch schneller. Analysten hatten jeweils weniger erwartet.
Aber es geht eben nicht mehr nur in den USA voran. Auch im Heimatmarkt Deutschland sowie in den übrigen europäischen Ländern sieht es derzeit gut aus. "Es geht in allen Bereichen des Konzerns bergauf", erklärte Telekom-Boss Tim Höttges mit Blick auf das jüngste Zahlenwerk.
Selbst bei der lange Zeit krisengebeutelten Großkunden-Tochter T-Systems gibt es erste positive Signale. Dort legte der Umsatz dank Cloud und starker SAP-Umsätze zuletzt um 2,8 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro zu, das Ebitda zog um 6,1 Prozent auf 139 Millionen Euro an. Noch im Vorjahr hatte die Sparte das Konzern-Ergebnis mit einer Abschreibung von 1,2 Milliarden Euro verhagelt. Mit einer Neuausrichtung auf Cloud- und Sicherheitslösungen sowie dem Abbau von rund 10.500 Stellen will der neue T-Systems-Chef Adel Al-Salh die Sparte nun dauerhaft profitabel machen.
Höhere Prognose
Angesichts der positiven Entwicklung im Konzern hoben die Bonner ihre Prognose für das laufende Jahr am Donnerstag erneut an. Danach peilt der Konzern für 2018 nun ein Ebitda von 23,6 Milliarden Euro an. Das wären noch mal 200 Millionen Euro mehr als bislang. Im Vergleich zum Jahresanfang liegt die Messlatte inzwischen 400 Millionen Euro höher. Auch bei den freien Mittelzuflüsse ist das Unternehmen nun optimistischer. Danach soll der Free Cashflow im laufenden Jahr auf 6,3 Milliarden Euro steigen und damit 100 Millionen Euro höher liegen als bislang geplant.
Von Thomas Schmidtutz
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