Warnung vor weiteren Streiks

Fraport bestätigt nach Wachstum Prognose - Aktie gibt jedoch über 5 Prozent ab

06.08.15 16:20 Uhr

Fraport bestätigt nach Wachstum Prognose - Aktie gibt jedoch über 5 Prozent ab | finanzen.net

Die Fraport AG hat ihren Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal gesteigert, aber weniger verdient als am Markt erwartet worden war.

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Zudem warnte der Flughafenbetreiber vor weiteren Streiks im Luftverkehr. Der Ausblick für das Gesamtjahr, den Analysten im Vorfeld als vorsichtig bezeichnet hatten, wurde deshalb nur bestätigt. Die Zahlen kommen an der Börse nicht gut an, die Aktie verliert zeitweise rund 5Prozent.

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"Die Zahlen liegen mehrheitlich einen Tick unter der Markterwartung", sagte ein Aktienhändler. Zudem drohe die Gefahr, dass bei erneuten Streiks auch das dritte Quartal des Flughafenbetreibers die Erwartungen nicht erfülle. Den Abschlag auf den Aktienkurs stuft der Händler allerdings als übertrieben ein und sieht eine Kaufgelegenheit.

Die Piloten der Deutschen Lufthansa haben in den vergangenen anderthalb Jahren mehrfach gestreikt, um in ihrem Tarifstreit mit Deutschlands größter Airline Druck zu machen. Die Verhandlungen dauern an. "Das hängt wie ein Damoklesschwert über uns", sagte Fraport-Finanzvorstand Matthias Zieschang in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Im Laufe der Zeit verringere sich das Risiko aber.

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In den Monaten April bis Juni stieg der Umsatz um 10,5 Prozent auf 666 Millionen Euro und lag damit gut 3 Millionen über der Konsensschätzung der Analysten. Getragen wurde der Zuwachs hauptsächlich von der positiven Verkehrsentwicklung, höheren Einnahmen im Retail-Geschäft und Währungseffekten, wie der MDAX-Konzern mitteilte. Zudem ist das Passagieraufkommen im ersten Halbjahr stärker gewachsen als erwartet.

Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich um 5,6 Prozent auf 231,9 Millionen Euro, das Konzernergebnis nach Anteilen Dritter lag mit 88 Millionen Euro rund 6 Millionen über dem Vorjahreswert. Analysten hatten dem Unternehmen allerdings ein EBITDA von 239 Millionen Euro und unter dem Strich einen Gewinn von 92 Millionen zugetraut.

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Dank eines besseren operativen Cashflows und geringeren Mittelabflüssen für Investitionen verbesserte sich der freie Cashflow von 107,6 auf 189,7 Millionen Euro.

Der Fraport-Vorstand blickt indes zuversichtlich nach vorne. "Das erste Halbjahr ist operativ und finanziell positiv verlaufen", erklärte Vorstandsvorsitzender Stefan Schulte. "Hieran möchten wir auch in der zweiten Jahreshälfte anknüpfen." Für das Gesamtjahr 2015 geht der Konzern nach wie vor von einem Umsatzanstieg auf rund 2,55 bis 2,6 Milliarden von 2,4 Milliarden Euro im Vorjahr aus. Das EBITDA soll rund 820 bis 840 (Vorjahr 790) Millionen Euro und das EBIT 500 bis 520 (483) Millionen Euro erreichen. Das Konzernergebnis sieht das Unternehmen bei 265 bis 285 Millionen nach knapp 252 Millionen Euro im Vorjahr.

Fraport profitiert dieses Jahr am wichtigsten Standort Frankfurt von einem anhaltend guten Passagierwachstum. In den ersten sechs Monaten stieg der Passagierverkehr um 4,1 Prozent auf rund 28,9 Millionen Fluggäste und damit stärker als für das Gesamtjahr mit 2 bis 3 Prozent erwartet. Ohne Streik- und witterungsbedingte Annullierungen hätte das Wachstum bei 4,7 Prozent gelegen. Noch in diesem Jahr soll mit den ersten Arbeiten am dritten Terminal des Frankfurter Flughafens begonnen werden, um dem prognostizierten Verkehrswachstum Rechnung zu tragen.

Trotz der Bedeutung des Rhein-Main-Drehkreuzes ist auch das Auslandsgeschäft für Fraport wichtig. Die aktuellen Entwicklungen in Griechenland verfolgt der Flughafenbetreiber weiter sehr aufmerksam. Dort hatte Fraport im vergangenen Herbst zwar den Zuschlag für den Betrieb von 14 griechischen Regionalflughäfen erhalten, doch deren Verkauf war auf Eis gelegt worden. Im Juli kündigte die aktuelle Regierung in Athen dann im Zuge ihre Reformvorschläge an, den Verkauf der Airports bald zum Abschluss bringen zu wollen.

Aktuell gebe es dazu nichts Neues, sagte Zieschang. Es habe einige Treffen mit der Regierung gegeben. Es sei aber alles offen.

Die Konzernflughäfen Vama und Burgas in Bulgarien sowie Antalya in der Türkei spürten den Rückgang der Reisenden aus Russland. Auch am Fughafen St. Petersburg ging das Verkehrsaufkommen zurück. Der Verkehrsausblick auf diese Standorte sei weiterhin mit großen Unsicherheiten belastet, hieß es im Geschäftsbericht. Das Vorgehen des türkischen Militärs in Syrien und der jüngste Anschlag im Süden der Türkei habe dagegen keine negativen Auswirkungen auf das Geschäft. Dies könne sich aber über Nacht ändern.

Die Dividendenpolitik bestätigte der Finanzvorstand. Die Ausschüttungsquote soll weiterhin bei 40 bis 60 Prozent des Nettogewinns liegen. Die Gewinnbeteiligung für das vergangene Jahr hatte Fraport um 10 Cent auf 1,35 Euro je Aktie angehoben und angekündigt, diese für das laufende Jahre stabil zu halten.

  

FRANKFURT (Dow Jones)

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