PUMA kappt nach Gewinnrückgang die Jahresprognose - PUMA-Aktie im Sinkflug
PUMA hat die EBIT-Prognose für das Gesamtjahr am oberen Ende gekappt, nachdem der Sportartikelhersteller im zweiten Quartal Umsatz zumindest währungsbereinigt und EBIT leicht gesteigert sowie die EBIT-Marge marginal verbessert hat.
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Unter dem Strich ergab sich im Quartal ein Gewinnrückgang. Unter anderem schlug hier das deutlich negativere Finanzergebnis zu Buche, das höhere währungsbedingte Verluste und ein niedrigeres Zinsergebnis aufwies.
Das EBIT im Gesamtjahr soll nun zwischen 620 und 670 Millionen Euro landen. Vorher hatte PUMA am oberen Ende der Zielspanne 700 Millionen Euro angepeilt (2023: 622 Millionen). Die Umsatzprognose bestätigte PUMA, die Nummer 3 weltweit hinter Nike und adidas.
Im Quartal steigerte PUMA den operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 117 Millionen Euro von 115 Millionen im Vorjahr. Analysten hatten im Schnitt mit 119 Millionen Euro gerechnet. Die entsprechende Marge verbesserte sich um 10 Basispunkte auf 5,5 Prozent von 5,4. Nach Steuern und Dritten blieb für die Aktionäre ein Gewinn von 41,9 Millionen Euro übrig (Vorjahr 55 Millionen). Je Aktie betrug der Gewinn 0,28 Euro nach 0,37. Der Umsatz legte währungsbereinigt um 2,1 Prozent zu, auf 2,117 Milliarden Euro.
Im Gesamtjahr peilt PUMA weiterhin ein währungsbereinigtes Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozent-Bereich an (2023: +6,6 Prozent).
PUMA-Aktien zweistellig im Minus nach gekapptem EBIT-Ziel 2024
Die PUMA-Aktie gehörte am Mittwoch zu den wenigen Verlierern im MDAX, nachdem der weltweit drittgrößte Sportartikelhersteller sein Gewinnziel für das Gesamtjahr am oberen Ende gekappt hat.
PUMA-Aktien brachen via XETRA schlussendlich um 10,81 Prozent auf 36,96 Euro ein. In der Spitze hatten sie im bisherigen Tagesverlauf 14,2 Prozent auf 35,54 Euro verloren und damit ein neues Jahrestief markiert, es hatte bisher bei 35,60 Euro gelegen.
Die Analysten der Deutschen Bank kritisierten das relativ schwache Umsatzplus von währungsbedingt 2,1 Prozent im Quartal, die Markterwartungen hätten eher bei 3,5 Prozent gelegen. Auch der Gewinn je Aktie habe die Erwartungen enttäuscht - währungsbedingte Verluste und ein niedrigeres Zinsergebnis haben den Verlust im Finanzergebnis fast verdoppelt. Auch liege die neue EBIT-Prognose in der Mitte der Zielspanne mit 645 Millionen Euro in der Mitte des Zielkorridors um 3 Prozent unter den Konsenserwartungen. Ihrer Einschätzung nach spiegelt die gekappte EBIT-Prognose die erwarteten Frachtkosten, geänderte Zollgebühren und die gedämpfte Verbraucherstimmung in China wider. Die Analysten von Baader Helvea bezeichneten das gesenkte EBIT-Ziel jedoch als im Rahmen der Erwartungen.
Höhere Frachtkosten und starkes Auftragsbuch für 2H erwartet
Puma-CEO Arne Freundt nannte als Grund für die gekappte Prognose das volatile Umfeld "mit anhaltendem Gegenwind durch Währungen, angespannten Lieferketten und einer gedämpften Verbraucherstimmung weltweit". In der Medientelefonkonferenz sagte Freundt, er rechne mit höheren Frachtkosten im zweiten Halbjahr, unter anderem wegen Zuschlägen für die Hochsaison und neu verhandelten Frachtverträgen. "Wir wollen sicherstellen, dass alle Waren geliefert werden, denn die höchsten Kosten würden uns durch verlorenen Umsatz entstehen." Hingegen sei das Auftragsbuch für das zweite Halbjahr stark, auch würden weitere Innovationen auf den Markt kommen.
Im Quartal verzeichnete Puma währungsbereinigt ein Umsatzplus von 1,9 Prozent in Asien/Pazifik (1Q: 0,6 Prozent), in Großchina habe dies 7,6 Prozent betragen, so Freundt in der Telefonkonferenz. Der Online-Handel in China laufe gut, der stationäre Handel schwach, deshalb investiere man zusätzliche Ressourcen in das Online-Geschäft.
In der Region Amerika betrug das Umsatzplus 9,0 Prozent, getrieben durch USA und Lateinamerika. In der Region EMEA allerdings sank der Umsatz währungsbereinigt um 4,3 Prozent. Dies war CEO Freundt zufolge auf Rückgange in Osteuropa zurückzuführen, was einen Basiseffekt durch ein außerordentlich starkes Vorjahresquartal widerspiegle. Das Geschäft im restlichen Europa sei gewachsen.
Der Umsatz im Kerngeschäft Schuhe stagnierte im Quartal und blieb mit rund 1,1 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau.
Wettbewerber: adidas besser, Nike noch düsterer
adidas hingegen steigerte im zweiten Quartal den Umsatz währungsbereinigt um 11 Prozent. Ohne die Yeezy-Verkäufe in beiden Jahren betrug der Umsatzzuwachs im zweiten Quartal währungsbereinigt 16 Prozent. Im Gesamtjahr rechnet adidas nun mit einem währungsbereinigten Umsatzanstieg im hohen einstelligen Prozentbereich und einem operativen Gewinn bei rund 1,0 Milliarde Euro.
Die Nummer Eins Nike wiederum erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 per Ende Mai einen Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich. Für das erste Geschäftsquartal per Ende August stellt der Konzern einen Umsatzrückgang von etwa 10 Prozent in Aussicht.
Baader Bank verändert Kursziel nicht
Die Baader Bank hat die Einstufung für PUMA nach Zahlen auf "Add" mit einem Kursziel von 45 Euro belassen. Analyst Volker Bosse sprach in einer ersten Reaktion am Mittwoch von durchwachsenen Quartalszahlen. Zudem habe der Sportartikelhersteller seine Jahresprognose für das operative Ergebnis zum unteren Ende hin verringert, was allerdings bereits von ihm und dem Markt erwartet worden sei. Von Ulrike Dauer
FRANKFURT (Dow Jones) /
MÜNCHEN (dpa-AFX Broker)
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Bildquellen: Robert Ascroft/ PUMA, Tooykrub / Shutterstock.com
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