TRATON-Aktie fällt: TRATON sieht sich im Aufschwung
Die Volkswagen-Nutzfahrzeugholding TRATON befindet sich im laufenden Geschäft weiter im Aufwind - stellt sich aber auf Verwerfungen wegen des Ukraine-Kriegs ein.
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Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz gegenüber dem coronabelasteten Vorjahr um mehr als ein Drittel auf 30,6 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in München mitteilte. Dabei kam auch der Zukauf des US-Truckherstellers Navistar zum Tragen. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis stieg von 135 Millionen Euro im Vorjahr auf nun 1,6 Milliarden Euro. Damit fielen die Zahlen wie von Analysten erwartet aus. Die entsprechende Marge lag bei 5,2 Prozent nach lediglich 0,6 Prozent im Vorjahr.
Sondereffekte kamen das Unternehmen allerdings teuer zu stehen, so belastete der Umbau der chronisch renditeschwachen Marke MAN mit 696 Millionen Euro, das EU-Kartellverfahren gegen Scania schlug mit 510 Millionen Euro zu Buche. Unter dem Strich stand daher nur ein auf die Aktionäre entfallender Gewinn von 457 Millionen Euro. Im Jahr 2020, als Lockdowns Produktions und Verkauf teils über Monate stilllegten und die Kunden lange Zeit kaum noch Lkw bestellten, hatte TRATON einen Nettoverlust von 101 Millionen Euro eingefahren.
Im neuen Jahr peilt TRATON eine operative Rendite von 5 bis 7 Prozent an, wie Finanzchefin Annette Danielski sagte. Der Absatz soll sehr stark steigen gegenüber dem Vorjahr, der Umsatz stark. Dabei spielt die erstmals ganzjährig einbezogene neue US-Marke Navistar ebenfalls eine Rolle. "Diese Prognose ist abhängig vom weiteren Verlauf des Kriegs in der Ukraine und insbesondere den Auswirkungen auf die Lieferketten der TRATON Group und die Weltwirtschaft insgesamt", schränkte die Managerin ein. Es sei nicht auszuschließen, dass sich der weitere Verkauf des Konflikts wesentlich negativ auf die Geschäfte von TRATON auswirkt.
"2022 wird kein einfaches Jahr", hieß es von TRATON-Vorstandschef Christian Levin. Das liege zum einen am Ausbruch des Russland-Ukraine-Konflikts. Aber das neue Jahr werde auch weiter unter dem Einfluss der Pandemie stehen. Die Schwierigkeiten bei der Versorgung der Produktion mit Chips und anderen Teilen habe TRATON dank eines intensiven Austauschs mit den Zulieferern recht gut im Griff, "aber sie sind keineswegs ausgestanden."
Seit den Zwischenhochs im vergangenen Sommer hat die TRATON-Aktie deutlich nachgegeben. Von über 28 Euro im Juni ging es auch vor Ausbruch des Ukraine-Krieges schon herunter bis auf unter 20 Euro. Zwischenzeitlich verliert die TRATON-Aktie via XETRA 1,59 Prozent auf 17,94 Euro. TRATON wird an der Börse mit rund 8,7 Milliarden Euro bewertet. Der Volkswagen-Konzern hält knapp 90 Prozent der TRATON-Anteile.
TRATON hatte im vergangenen Jahr 271 608 Lkw und Busse ausgeliefert, rund 43 Prozent mehr als im Corona-Krisenjahr 2020. Die Auftragseingänge schwollen mit dem Branchenaufschwung im vergangenen Jahr sogar um zwei Drittel auf 359 975 Stück an.
/men/jcf/eas
MÜNCHEN (dpa-AFX)
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Bildquellen: TRATON Group, Dan Boman/TRATON Group
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31.10.2024 | Volkswagen (VW) vz Neutral | JP Morgan Chase & Co. |
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