Virtueller Immobilienhandel: Der Umsatz im Metaverse knackt die 500-Millionen-Dollar-Marke
Im Metaverse können Investoren Immobilien kaufen, die es in der realen Welt nicht gibt. Der Handel mit solchen virtuellen Immobilien erreichte im Jahr 2021 einen Umsatz von über 500 Millionen US-Dollar.
Werte in diesem Artikel
• Preise für virtuelle Immobilien sind in den letzten Monaten stark gestiegen
• 2021 erreichte der Markt um virtuelle Immobilien ein Handelsvolumen von 500 Millionen US-Dollar
• Handel mit virtuellen Immobilien hat Potenzial, ist jedoch risikobehaftet
Virtuelle Immobilien
Einige Investoren zahlen Millionenbeträge für Immobilien, die es in physischer Form gar nicht gibt. Diese existieren einzig in einer Reihe von virtuellen Welten im sogenannten Metaverse. Wie CNBC berichtet, sind die Preise für solche virtuelle Immobilien in den vergangenen Monaten um bis zu 500 Prozent gestiegen. Vor allem seitdem Facebook angekündigt hat, sich gänzlich der virtuellen Realität zu widmen, und sogar den Firmennamen in Meta Platforms geändert hat. "Das Metaverse ist die nächste Iteration der sozialen Medien. Man kann auf einen Rummel gehen, man kann ein Musikkonzert besuchen, man kann in ein Museum gehen.", erklärt Andrew Kiguel, CEO von Tokens.com gegenüber CNBC. In Form von Cartoon-ähnlichen Charakteren, die Avatare genannt werden, können Menschen innerhalb des Metaverses interagieren, was manchen an ein Echtzeit-Multiplayer-Videospiel erinnern könnte. Mittlerweile planen verschiedene Unternehmen, darunter auch Meta, immersive 360-Grad-Welten zu schaffen, auf die die Menschen über Virtual-Reality-Brillen wie Metas Oculus zugreifen. Laut einer Schätzung von Grayscale hat das Metaverse das Potenzial, zu einem Billionen-Dollar-Geschäft heranzuwachsen.
500-Millionen-Dollar-Marke überschritten
Wie CNBC in Berufung auf MetaMetric Solutions berichtet, beläuft sich der Umsatz, der im Jahr 2021 mit Immobilien im Metaverse erwirtschaftet wurde, auf rund 501 Millionen US-Dollar. Im Januar dieses Jahres konnte bereits ein Umsatz von mehr als 85 Millionen US-Dollar im Metaverse erzielt werden. Der Handel mit den Metaverse-Immobilien konzentriert sich dabei auf die vier größten Plattformen Sandbox, Decentraland, Cryptovoxels und Somnium. Laut den Einschätzungen von Investoren und Analysefirmen könnte sich der Umsatz in diesem Jahr sogar verdoppeln. In diesem Fall würde das Handelsvolumen im Jahr 2022 bei etwa einer Milliarde US-Dollar liegen. Einem Bericht des BrandEssence Market Research zufolge wird der Metaverse-Immobilienmarkt zwischen den Jahren 2022 und 2028 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 31 Prozent weiterwachsen.
Das Risiko
Der Kauf des virtuellen Landes selbst sei ziemlich einfach. Dies ist über eine Plattform oder einen Entwickler möglich. Schließlich können Investoren auf ihrem digitalen Land bauen und es interaktiv gestalten. Zu bedenken ist jedoch, dass genau wie mit Immobilien im echten Leben die Lage eine große Rolle spielt. "Wenn man das Metaversum zum ersten Mal betritt, gibt es Bereiche, in denen sich die Menschen versammeln - diese Bereiche wären sicherlich viel wertvoller als die Bereiche, in denen keine Veranstaltungen stattfinden.", so Kiguel gegenüber CNBC. So hat jemand zum Beispiel erst kürzlich 450.000 US-Dollar für ein Grundstück bezahlt, um virtueller Nachbar von Rapper Snoop Dogg zu werden. Doch auch wenn das Geschäft mit virtuellen Immobilien laut Experten durchaus Potenzial hat, gibt ein Experte gegenüber CNBC auch die damit verbundenen Risiken zu bedenken: "[Es ist] sehr, sehr riskant. Man sollte nur Kapital investieren, das man auch zu verlieren bereit ist. Es ist hochspekulativ. Es ist auch Blockchain-basiert. Und wie wir alle wissen, sind Kryptowährungen sehr volatil. Aber es kann auch sehr lohnend sein.", erklärt Janine Yorio von der virtuellen Immobilienentwicklungsfirma Republic Realm.
E. Schmal / Redaktion finanzen.net
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