Neue Vorwürfe gegen Deutsche Bank setzen Aktie unter Druck
Die Aktie der Deutschen Bank steht am Mittwoch nach neuen negativen Schlagzeilen unter Druck.
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Am Mittwoch verliert das Papier auf Xetra zeitweise rund 2 Prozent und ist klar der schwächste DAX-Titel in einem freundlichen Markt.
Die Aktie der Deutschen Bank ist auf dem besten Weg, die rote Laterne von adidas als schwächster DAX-Wert 2014 zu übernehmen. Fast ein Drittel ihres Wertes hat die Aktie von ihrem Jahreshoch bei knapp über 38 Euro im Januar verloren. Seit Jahresbeginn weist der Kurs der Deutschen Bank ein Minus von fast 19 Prozent auf, deutlich schlechter als der Banken-Branchenindex, der seitdem nur 1,5 Prozent eingebüßt hat. Im Dax ist nur noch die adidas-Aktie schlechter gelaufen mit einem Wertverlust von gut 20 Prozent. Der DAX selbst bringt es auf ein Plus von 2,3 Prozent.
Dass der Abstand am Mittwoch weiter zusammenschrumpft, ist neuen negativen Schlagzeilen zu verdanken. Nach Informationen des Wall Street Journal hat das Geldhaus massive Probleme mit der US-Aufsicht. Eine vertrauliche Untersuchung der US-Notenbankfiliale New York habe eine Reihe ernsthafter Versäumnisse im US-Geschäft der Bank aufgedeckt. Laut Dokumenten, in die das Wall Street Journal Einsicht hatte, bemängelt die Notenbankfiliale unter anderem eine schlampige Bilanzierung, unzureichende Buchprüfung und Risikokontrolle sowie schwache technische Systeme.
"Die Deutsche Bank kommt nicht aus den Schlagzeilen", kommentierte ein Börsianer am Morgen. Ein anderer meint, der Bericht werde vor allem in den USA negativ aufgenommen. Dort waren zuletzt horrende Strafen gegen diverse Banken verhängt worden, unter anderem wegen illegaler Geschäfte mit bestimmten Staaten.
Nach Ansicht der Analysten von Berenberg illustriert der neueste Vorwurf perfekt die Probleme, mit denen alle großen Banken zu kämpfen hätten. Für Analyst James Chappell erhöht die Entwicklung den Druck auf das Management der Bank und wirft die Frage auf, warum der Markt soviel Glauben in den Buchwert großer Kredithäuser setze.
Andere Analysten wie Dan Davies von BNP Paribas messen dem Vorwurf der Schlampigkeit dagegen weniger Bedeutung bei. Schließlich stamme das entsprechende Schreiben aus dem Dezember und seitdem habe die Bank Maßnahmen angekündigt, um die Probleme anzugehen. Zwar handele es sich dabei um kein ungewöhnliches Schreiben - zumal für Töchter großer und komplexer Geldinstitute -, ungewöhnlich sei aber, dass eine Aufsichtsbehörde derart schlecht auf eine Bank zu sprechen sei, dass sie davon etwas an die Presse durchsickern lasse. Offenbar hätten derzeit Unzulänglichkeiten des Systems hohe Priorität bei der US-Notenbank. Von der Wirkung seien die Vorwürfe vergleichbar mit jenen einer unzureichenden Kapitalausstattung bei US-Töchtern ausländischer Banken.
Die ganze Sache sei zwar extrem peinlich für die Bank und könne teuer werden, insgesamt ändere sich dadurch aber nicht viel. Ein Sprecher der Deutschen Bank hatte am Dienstag gesagt, dass die Bank weiter sorgfältig daran arbeite, die Kontrollen und Systeme als Branchenführer zu stärken. In diesem Zusammengang investiere die Bank 1 Milliarde Euro weltweit und stelle unter anderem 1.300 Mitarbeiter ein, darunter 500 Personen für die Bereiche Risiko, Compliance und Technologie in den USA.
Bei der WGZ hält man ungeachtet der Anschuldigung an der Kaufen-Empfehlung für das Papier fest und gibt ein Kursziel von 31 Euro aus. Trotz der bestehenden Herausforderungen wie Rechtsstreitigkeiten und marktbedingter Schwäche im Anleihehandel sehen die Experten in Zusammenhang mit den zuletzt eingeleiteten Maßnahmen wie Kostensenkung und Stärkung der Kapitalquoten gute Voraussetzungen, um den Bewertungsabstand zu den Wettbewerbern mittelfristig zu schließen.
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