Selektives Einsammeln

hat der Abwärtstrend endlich einen Boden gefunden? Nach den letzten Tiefs Anfang Oktober besteht zumindest Hoffnung, meint Dr. Marc-Oliver Lux von Dr. Lux & Präuner GmbH & Co. KG in München.
Haben wir Anfang Oktober womöglich das Jahrestief an den Märkten gesehen? Nach knapp 30 Prozent Minus seit den Höchstständen zum Jahreswechsel ist das nicht ausgeschlossen, zumal die Anlegerstimmung seit Wochen absolut mies ist und die Verunsicherung weiterhin groß. Schon häufig wurden Bärenmärkte im Oktober beendet. Außerdem rücken das Jahresende und die saisonal stärksten Börsenmonate näher.
Doch auch wenn sich die Aktienmärkte immer wieder nach oben hin aufbäumen, muss man dennoch nüchtern konstatieren: der mittelfristige Abwärtstrend ist leider weiterhin intakt. Erst sehr viel höhere Kursniveaus würden das ändern. Unter 13.500 Punkten bleibt der deutsche Aktienindex DAX anfällig.
Gleichwohl scheint der Markt in eine Bodenbildungsphase einzutreten. Manch Aktienkurs wirkt ausgebombt. Viel Kapital wartet an der Seitenlinie zum Einstieg. Für einen All-in-Einstieg mag es noch zu früh sein. Selektiv lassen sich aber durchaus einige Perlen aufsammeln.
Viele Aktien haben bereits so massiv korrigiert, dass sie im längerfristigen Vergleich mittlerweile sehr attraktiv aussehen. Allerdings gilt das nicht für alle Branchen, denn mit der Niedrigzinsphase liegen besondere Zeiten hinter uns. Der Run auf Sachwerte nach dem TINA-Prinzip ("There Is No Alternative") hat vieles am Markt verzerrt. Zu teilweise absurd hohen Bewertungen mit KGVs von 800 und mehr hat dies beispielsweise im Technologiebereich geführt. Teilweise wurden junge Unternehmen, die nur Verluste erwirtschaften, nur aufgrund ihrer Wachstumszahlen höher bewertet als etablierte Großkonzerne.
So darf es nicht verwundern, dass die Verluste bei den vorherigen Highflyern und Publikumslieblingen nun am größten sind, "billig" werden sie dadurch aber deswegen noch nicht unbedingt. So kann eine weitere Straffung der Zinsen diesen Werten weiter zusetzen.
Und die nächste Zinserhöhung kommt bestimmt, denn die Inflationszahlen wollen immer noch nicht sinken. Insofern wird die US-Notenbank FED auf ihrer nächsten Sitzung Anfang November die Zinsen voraussichtlich um weitere 75 Basispunkte anheben - so der Marktkonsens. Danach könnte es in 50er-Schritten weitergehen. Zweijährige US-Staatsanleihen werfen jetzt bereits 4,5 Prozent jährlich ab - Zinsanleger können jubeln: die Zeit von Mini- oder Nullzinsen ist vorbei und spätestens im nächsten Jahr dürfte es höchst interessante Einstiegsniveaus auch in längerfristige Laufzeiten geben.
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