Vermögensverwalter-Kolumne

Dividenden bleiben Portfoliostabilisator

17.05.22 10:48 Uhr

Dividenden bleiben Portfoliostabilisator | finanzen.net

Inflation und Zinssorgen, Covid-19-Restrisiken, Energieengpässe und Krieg in der Ukraine: Für die Wirtschaft sieht es derzeit nicht so rosig aus. Das wirkt sich auf die Kapitalmärkte aus. Dividendenaktien stellen sich derzeit einmal mehr als sicherer Hafen in einem schwachen Konjunkturumfeld heraus.

Dividendenaktien waren in den vergangenen Jahren nicht immer erste Wahl bei Anlegerinnen und Anlegern. Wachstumstitel vor allem aus dem Technologiesektor haben eine so starke Performance versprochen (und über mehrere Jahre auch geliefert), dass die Dividenden von eher traditionellen, langsamer wachsenden Unternehmen weniger interessant geworden sind. Das Bild hat sich nun gewandelt: Dividendenaktien haben sich einmal mehr als sicherer Hafen in einem schwachen Konjunkturumfeld herauskristallisiert. Insbesondere zyklische Wachstumsprognosen werden immer mehr für das kommende Jahr zurückgefahren.

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Das sind gute Nachrichten für Dividendenaktien, denn diese haben mit ihrer oft weniger zyklischen Ausrichtung weniger zu kämpfen als Wachstumswerte, die tendenziell von einem starken Konjunkturumfeld und niedrigen Zinsen abhängig sind. Solange der Dreiklang aus steigenden Zinsen, hoher Inflation, und sich abschwächenden Wirtschaftswachstums bestehen bleibt, bleiben Dividendenaktien innerhalb der Anlageklasse Aktien für eine weitere Outperformance favorisiert.

Das bedeutet: Gerade in inflationären und konjunkturschwachen Zeiten ist eine vollständige Investmentsubstanz nicht unwichtig. Dividenden spielen in der Vermögensallokation eine entscheidende Rolle - als planbarer Cashflow für konkrete Zwecke und als Stabilisator für Aktienmärkte unter steigender Unsicherheit und in Zeiten von fehlenden Zinseinnahmen.

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Dividendenaktien schöpfen ihre Gesamtrendite aus zwei Ertragsquellen. Das sind einerseits die regelmäßigen Ausschüttungen und andererseits die möglichen Kursgewinne. Durch die regelmäßigen Ausschüttungen entsteht ein laufendes passives Einkommen. Dividendentitel sind, waren und bleiben eine sehr gute Ergänzung beispielsweise zu Anleihen-Investments, die nur noch in wenigen Risikoklassen ordentliche Kupons aufweisen, allerdings mit ambitionierten Risiken. Das Ziel der Dividendenstrategie lautet: Neben Kursgewinnen soll das Depot möglichst hohe Dividendenerträge erzielen. Dividendeninvestitionen bieten Ihnen also die Möglichkeit, zusätzlich zur Steigerung des Marktwerts ihres Portfolios durch Vermögenszuwachs einen Cashflow zu erzeugen. Die Dividendenrendite berechnet sich als Quotient aus der erwarteten Dividendenzahlung eines Unternehmens zum nächsten Ausschüttungszeitpunkt und dem Kurs der Aktie zum Stichtag.

Ausschüttungsorientierte Anlegerinnen und Anleger haben somit eine gute Möglichkeit, mit substanzstarken Dividendentiteln auszustatten ihr laufendes Einkommen abzusichern. Im DAX liegt die Dividendenrendite durchschnittlich bei ca. 2,5 bis 3,5 Prozent und reichen bis fünf Prozent. Wichtig ist, auf Unternehmen zu setzen, die Dividenden dauerhaft auszahlen. Die Kontinuität spielt dabei eine größere Rolle als die Höhe der Dividende selbst. Wählen Sie die Dividendentitel klug aus, können Sie bei anziehender Konjunktur oder steigenden Inflationsraten sogar noch besser profitieren. Zu den Unternehmen mit den höchsten Dividendenrenditen im DAX gehören Eon, BASF, Allianz Bayer, Münchener Rück und Deutsche Telekom mit je rund vier Prozent.

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Historisch ist übrigens belegt, dass die Dividende mehr als 50 Prozent an der Aktienperformance ausmacht. Eine Berechnung von Keppler Asset Management beispielsweise zeigt, dass US-Aktien (Performance-Index) inflationsbereinigt zwischen 1926 und 2020 eine jährliche Rendite von 7,2 Prozent erbracht haben.

Besonders aussichtsreich dürften Aktien von Unternehmen sein, die sich stärker auf Nachhaltigkeit ausrichten. Denn einerseits dürfte diese Fokussierung langfristig die Geschäftsmodelle stärken. Andererseits steigen die Anforderungen an die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien. Es wird nach Möglichkeiten gesucht, das Geld mit gutem Gewissen anzulegen und damit Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft zum Guten zu verändern.

von Dyrk Vieten, Sprecher der Geschäftsführung der unabhängigen Vermögensverwaltung ficon Vermögensmanagement GmbH (Düsseldorf)

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