Diversifizieren Sie mit Strategien!
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Wer ist der bessere Vermögensmanager: Mensch oder Maschine? Diese Frage entzweit Anleger, aber auch Investmentprofis seit einiger Zeit.
Werte in diesem Artikel
von Friedrich Huber, geschäftsführender Gesellschafter der Huber, Reuss & Kollegen Vermögensverwaltung
Dabei übersehen die Anhänger beider Parteien nicht nur, dass die Leistungen des Computers ohne die Vorarbeit des menschlichen Gehirns nicht möglich wären. Ihnen entgeht auch, dass sich der gesunde, kritische Menschenverstand und ein emotionsfreies Handelssystem im Portfolio gut ergänzen können – zum Vorteil des Investors.
Für die Anhänger von Handelssystemen ist klar: In der Kursentwicklung und im Umsatz stecken alle wichtigen Informationen, die für künftige Kauf- und Verkaufsentscheidungen relevant sind. Schließlich stellt der Chart akribisch dar, wie sich die Menschen in dem betreffenden Markt bzw. Basiswert verhalten haben. Damit ist er so etwas wie eine Art Psychogramm aller Marktteilnehmer und die objektive Grundlage für Entscheidungen.
Objektive Analyse kontra subjektive Auswertung
Wozu braucht es dann den Menschen? Die Antwort hat mehrere Facetten: Zum einen muss jeder Chart vom Computer interpretiert werden – und das geht nur, wenn die Maschine von Menschen programmiert worden ist, die damit ein bestimmtes Konzept verfolgten. Zum anderen können Vermögensverwalter versteckte Risiken oder Chancen in einzelnen Märkten oder Basiswerten erahnen, die die Masse der Marktteilnehmer noch nicht erkennt. Schließlich analysiert ein Manager, der sein Geld wert ist, die Märkte nicht nur anhand historischer (Kurs-)Daten, sondern bezieht viele weitere Informationen und den gesunden Menschenverstand mit ein.
Haussen und Seitwärtsmärkte sind gut für „Long only“
So ist ein Vermögensverwalter, der stets Qualitätstitel im Portfolio hat (Long only), den Schwankungen der Börsen zwar stärker ausgesetzt als ein Handelssystem, das sich auch einmal ganz aus dem Markt zurückzieht. Im Gegenzug hat der Manager in einer länger dauernden Haussephase aber die besseren Karten und kann (sehr) hohe Renditen erzielen, weil er permanent investiert ist. Das gilt auch für trendlose Zeiten, in denen er Dividenden bzw. Zinszahlungen vereinnahmt. Setzt er dazu ein konsequentes Risikomanagement ein, sollte er sich mit seinem Ansatz auch in nicht so guten Zeiten einigermaßen wacker schlagen.
Handelssysteme schützen vor emotionalen Turbulenzen
Ausgewogene Handelssysteme hingegen sind darauf ausgelegt, größere Verlustphasen zu vermeiden. Mit Trend-, Zyklen- oder Chartmodellen versuchen sie daher, geeignete Zeitpunkte für den Kauf und Verkauf einzelner Investments zu bestimmen. Dies funktioniert vor allem in trendstarken Phasen sehr gut – dazu zählt etwa auch ein „Crack up“-Boom, den ein fundamental orientierter Manager eventuell verpasst, weil ihm Aktien zu teuer erscheinen. Insbesondere in turbulenten Zeiten, in denen Menschen sehr emotional werden, spielen Handelssysteme ihre Stärken aus, indem sie die zuvor definierten Regeln vollkommen emotionslos umsetzen.
Kombinieren Sie Mensch und Maschine!
Anleger können von den Vorteilen beider Strategien profitieren, indem sie sie in ihrem Portfolio miteinander kombinieren. Denn beide Ansätze haben Schwächen und Stärken, die jedoch unter verschiedenen Voraussetzungen und damit zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu Tage treten. Bei der Geldanlage gilt eben wie in vielen anderen Lebenslagen eben die Weisheit: Eine ausgewogene Mischung ist das beste Rezept, um sein Ziel ohne überhöhte Risiken zu erreichen!
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