Vermögensverwalter-Kolumne

2025: Wird die Euphorie zum Katalysator für den M&A Boom

08.01.25 09:28 Uhr

2025: Wird die Euphorie zum Katalysator für den M&A Boom | finanzen.net

Nach zwei Jahren mit zweistelligen Zuwächsen an vielen Aktienmärkten kennt die Börseneuphorie aktuell keine Grenzen. Die üblichen Prognosen für das neue Jahr sehen vielfach die Fortschreibung dieser Entwicklungen. Und es gibt gute Gründe, die für eine Fortsetzung sprechen.

Einer der häufig genannten Gründe ist der Regierungswechsel in den USA. Eine unternehmensfreundlichere US-Regierung könnte einen Anstoß für mehr Transaktionen und weniger Regulierung geben. Niedrige Zinsen und eine konstantere Inflationsrate in den USA begünstigen Merger & Akquisition-Aktivitäten zusätzlich. Unternehmen streben weiterhin nach einer Verschlankung Ihrer Unternehmensportfolios, was zusätzlich für M&A spricht. Private Equity Gesellschaften verfügen zudem über beträchtliche Liquiditätsreserven, die sie gewinnbringend investieren müssen. Zudem könnte der Aufschwung bei der künstlichen Intelligenz (KI) dazu führen, dass sich Unternehmen in diesem Bereich verstärkt nach Optionen zur Verstärkung Ihrer Geschäftsmodelle umsehen.

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Damit könnte 2025 das Jahr der Übernahmen und Firmenzusammenschlüsse werden. Dabei könnten folgende Branchen besonders im Fokus der Investoren stehen. Die Finanzbranche erlebt eine Welle des Wachstums von Neobanken und -brokern. Das klassische Geschäftsmodell der Banken verliert zunehmend an Attraktivität bzw. kommt unter Druck, weil sich Online-Banking und Brokerage zunehmend auf neuen schlanken Plattformen abspielt. Es ist eine Frage der Zeit, wann die ersten Übernahmen in diesem Bereich folgen, zumal einige der Fintech-Unternehmen mit der Rentabilität kämpfen und Schwierigkeiten beim Zugang zu Kapital haben.

Aber nicht nur hier dürfte die Konsolidierung stattfinden. In Deutschland wird nach der geplanten Übernahme der Hauck-Aufhäuser-Lampe Bank durch die niederländische ABN-Amro-Bank die Übernahme der Commerzbank durch die italienische Unicredit ein beherrschendes Thema für 2025 sein. Der europäische Markt bietet weitere M&A Chancen, insbesondere für die US-Banken, die eine deutlich höhere Marktkapitalisierung ausweisen als die hiesigen Finanzinstitute.

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Im Healthcare und Life Sciences Bereich liegen immer noch über 170 Mrd. US-Dollar an flüssigen Mitteln in den Bilanzen der Unternehmen, die angelegt werden müssen. Wir erwarten, dass neben traditionellen Bereichen wie der Onkologie besonders die Themen Gewichtsreduzierung und Präzisionsmedizin bei den Unternehmen im Fokus stehen werden. Gleichzeitig versuchen gerade im Healthcarebereich einige Unternehmen, ihre nicht-wertschöpfende Teile abzuspalten oder zu veräußern.

Das Zauberwort für Wachstum war 2024 "künstliche Intelligenz" und so dürfte es auch 2025 für einige Technologieunternehmen wieder heiße Wetten geben. Wer wird die nächste NVIDIA bzw. wer kann zu NVIDIA aufschließen. Wir sind der Auffassung, dass man in dem Bereich KI besser auf eine breite Diversifizierung setzen sollte, statt auf einen Einzeltitel zu setzen. Hier bieten spezielle ETFs oder Fonds mit dem Fokus auf Technologie und KI ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis.

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Wer es sich noch einfacher machen möchte, der investiert in einen Private Equity ETF. So bietet der iShares Listed Private Equity UCITS EFT (ISIN IE00B1TXHL60) Zugang zu rund 30 börsennotierten Private Equity Firmen, die wiederum wesentlich das M&A Geschäft vorantreiben.

von Marc Gabriel, CIIA®, CESGA® und Kundendirektor, Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltung in Kleve

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