Uber, Slack, WeWork & Co.: Junge Unternehmen mit großen Schwierigkeiten
Bei vielen Unternehmen kriselt es mal. Wenn aber tausende Stellen gestrichen und rote Zahlen verkündet werden, dann ist das oft ein Alarmzeichen. Diese Unternehmen kämpfen aktuell mit Schwierigkeiten.
Werte in diesem Artikel
• Eine Reihe von Unternehmen mit großen Schwierigkeiten
• Sowohl börsennotierte als auch nicht börsennotierte Unternehmen mit großen Verlusten
• Großer Verlierer: Investoren wie SoftBank
Ein eigenes Unternehmen zu gründen hört sich oft einfacher an als es ist. Es müssen Investoren für die Geschäftsidee begeistert, Kunden überzeugt und gute Mitarbeiter gefunden werden, um den Umsatz auf Vordermann zu bringen. Während sich das Jahr 2019 langsam dem Ende zuneigt, müssen börsennotierte Unternehmen ihre Jahresbilanzen vorbereiten. Und nicht alle können mit ihren Zahlen glänzen.
Schwierige IPOs in 2019
2019 war ein vollgepacktes IPO-Jahr. Doch nicht alle Börsengänge erwiesen sich als erfolgreich. So beispielsweise jener von Fahrdienstleister Uber. Obwohl der Börsenneuling eine Wachstumsstory vorzeigen kann, fährt das Unternehmen keinen Profit ein. Seit dem IPO im Mai 2019 verlor die Unternehmensaktie massiv an Wert. Die ersten Quartalszahlen zeigten einen Rekordverlust von über fünf Milliarden US-Dollar, der auf Aktienvergütungen an bestehende Mitarbeiter zurückzuführen sei. Doch auch das Kerngeschäft ließ zu wünschen übrig, was Stellenkürzungen nach sich zog.
Nicht leicht hatte es auch Slack. Mit seinem webbasierten Instant-Messaging-Dienst konnte Slack Technologies im Juni zunächst einen erfolgreichen Börsenstart aufs Parkett legen. Doch schon nach vier Monaten musste die Aktie um mehr als 30 Prozent einbüßen. Die Gründe sind wohl, dass Slack die Umsatzziele nicht ganz so hoch setzte, wie von Investoren erhofft. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Bürosoftware im zweiten Quartal nicht so viele zahlungskräftige Kunden überzeugen.
Auch nicht-börsennotierte Unternehmen mit tiefroten Zahlen
Das Jahr 2019 verzeichnete aber auch gescheiterte Börsengänge. So zum Beispiel den von Büroflächen-Anbieter WeWork. Innerhalb weniger Jahre schaffte es der kleine Konzern in den größten Immobilienmärkten der Welt mitzumischen - auf ganze 47 Milliarden US-Dollar schätzte man den möglichen Börsenwert. Doch von seinen für August 2019 geplanten Börsenplänen musste sich das Startup verabschieden: Zu hoch die Verluste und zu negativ die Schlagzeilen um das Unternehmen und die Geschäftsführung. Die Unternehmensbewertung fiel auf acht Milliarden US-Dollar, entlassen werden sollen bis zu 4.000 Mitarbeiter.
Ähnlich Spannungen gibt es derzeit auch bei dem Mobility-Startup und Uber-Partner, Fair.com. Das von Ex-BMW-Manager Georg Bauer gegründete Startup ermöglicht es Kunden, Autos über ihre Smartphones zu mieten. Bis zu zwei Milliarden US-Dollar konnte Fair von großen Investoren wie BMW und Ally Financial sammeln - die Unternehmensbewertung beläuft sich auf 1,2 Milliarden US-Dollar. Dennoch scheint es bei dem jungen Unternehmen zu kriseln: Erst kürzlich wurde bekannt, dass 40 Prozent der Mitarbeiter und der Bruder des Gründers, der zugleich die Position des CFO inne hatte, entlassen werden sollen.
Nicht erfreuliche Nachrichten, die nicht zuletzt die Investoren stark verärgern dürften. Allen voran: den japanischen Venture Capital-Geber, SoftBank. Mit seinem 100-Milliarden-US-Dollar schweren Vision Fonds ist SoftBank bei all diesen Unternehmen und anderen mit Summen im sechsstelligen Bereich beteiligt und musste 2019 hohe Verluste hinnehmen.
Redaktion finanzen.net
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