RWE-Aktie stärker: Kohleausstieg nun schon bis 2030 - DZ Bank bleibt bei Kaufempfehlung für RWE
Der Energiekonzern will den Kohleausstieg um acht Jahre auf das Jahr 2030 vorziehen.
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Die DZ Bank hat die Einstufung für RWE angesichts der angekündigten Übernahme der US-Solarfirma Con Edison Clean Energy auf "Kaufen" mit einem fairen Wert von 53 Euro belassen. Der Kaufpreis sei akzeptabel, schrieb Analyst Werner Eisenmann in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Mit dem Deal erhöhe der Energiekonzern RWE nochmals die Geschwindigkeit beim Ausbau der Erneuerbaren Energien. Ferner werde die Marktposition im attraktiven US-Markt gestärkt und das Portfolio deutlich ausgewogener. Diese positiven Argumente gewichtet der Experte höher als die Finanzierung durch Fremd- und Eigenkapital.
RWE will Kohleausstieg auf 2030 vorziehen
Das sieht eine Vereinbarung auf Eckpunkte zwischen RWE, dem Bundeswirtschaftsministerium und dem NRW-Wirtschaftsministerium vor. Zugleich sollen zwei Kraftwerksblöcke, die nach derzeitiger Rechtslage Ende des Jahres stillgelegt werden sollten, bis ins Frühjahr 2024 weiterlaufen. Damit soll die Versorgungssicherheit gestärkt und Erdgas im Strommarkt eingespart werden, wie das NRW-Wirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte.Trotz des damit verbundenen Mehrbedarfs an Braunkohle in den nächsten 15 Monaten könnten weitere Umsiedlungen für den Braunkohleabbau sicher ausgeschlossen werden, hieß es. Ein Erhalt der Siedlung Lützerath sei aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich und daher auch nicht Gegenstand der Vereinbarungen.
Die Ampel-Koalition auf Bundesebene hat zum Ziel, den bisher spätestens bis 2038 geplanten Kohleausstieg in Deutschland "idealerweise" auf 2030 vorzuziehen, wie es im Koalitionsvertrag heißt.
Grünen-Chefin: Einigung mit RWE großer Erfolg für den Klimaschutz
Die Grünen Co-Vorsitzende Ricarda Lang hat die Verständigung des Bundes und des Landes NRW mit dem Energiekonzern RWE auf einen früheren Kohleausstieg als "großen Erfolg" für den Klimaschutz bezeichnet. Lang sagte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag: "Der Kohleausstieg im Rheinischen Braunkohlerevier ist beschlossene Sache, er wird um ganze acht Jahre vorgezogen. Die Region wird zum Vorbild und zeigt: Der Kohleausstieg 2030 ist nicht nur notwendig, sondern möglich. Die heutige Einigung muss den Weg weisen für einen bundesweiten Kohleausstieg 2030." Dieser ist bisher bis spätestens 2038 geplant."Indem wir früher aufhören, Kohle zu verfeuern, bleiben 280 Millionen Tonnen klimaschädlicher Braunkohle im Boden und 280 Millionen Tonnen CO2 aus der Luft", so Lang. "Den Beschäftigten weist die geplante Umrüstung auf wasserstofffähige Kraftwerke eine Perspektive für die Zukunft."
Lang sagte weiter, dass zwei RWE-Kraftwerksblöcke nicht 2022, sondern wenige Jahre später vom Netz gehen, sei ein schwieriger Schritt. Damit werde aber Versorgungssicherheit in der akuten Energiekrise gewährleistet.
Die Co-Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Katharina Dröge, sagte, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) habe es geschafft, gemeinsam mit NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) eine Einigung mit RWE zu erzielen, den Kohleausstieg für Westdeutschland um acht Jahre vorzuziehen. "Das ist ein wahnsinnig wichtiger Schritt für den Klimaschutz." Für die Grünen zähle das Vorziehen des Kohleausstiegs auf 2030 zu den wichtigsten politischen Zielen für diese Legislaturperiode. Das Vorziehen des Ausstiegs aus der Braunkohle im Osten sei der nächste Schritt.
Linke nach Vereinbarung zur Kohleförderung: "Lützerath muss bleiben"
Die Linke kündigt Widerstand gegen die Förderung der Braunkohle unter der Siedlung Lützerath im Rheinischen Revier an. Die Entscheidung, mitgetragen von den Grünen, sei "einfach nur grotesk", sagte Parteichefin Janine Wissler am Dienstag in Berlin. "Wir sind der Meinung, Lützerath muss bleiben." Den Ort für die Gewinnung von Braunkohle abzubaggern, widerspreche auch den Klimazielen. "Deshalb muss das verhindert werden."Der Energiekonzern RWE hatte am Dienstag mitgeteilt, dass die Kohle unter Lützerath gefördert werden solle. Zugleich erklärte sich RWE bereit, den Kohleausstieg von 2038 auf 2030 vorzuziehen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde mit dem Bundes- und dem nordrhein-westfälischen Landeswirtschaftsministerium getroffen, beide Ministerien werden von den Grünen geführt.
RWE will Kohle unter Lützerath fördern - Siedlung muss weichen
Im Zuge des geplanten vorgezogenen Kohleausstiegs von RWE sollen einige von einem Abriss bedrohte Ortschaften erhalten bleiben - Braunkohle unter der Siedlung Lützerath im Rheinischen Revier aber soll gefördert werden. Das teilte der Energiekonzern am Dienstag mit. Umweltschützer und Anwohner in der Region hatten darauf gehofft, dass Lützerath bleiben darf. Nun steht fest, dass die Häuser abgerissen werden.Die Kohle unter der früheren Siedlung Lützerath, im unmittelbaren Vorfeld des Tagebaus, werde benötigt, um die "Braunkohlenflotte" in der Energiekrise mit hoher Auslastung zu betreiben und gleichzeitig ausreichend Material für eine hochwertige Rekultivierung zu gewinnen, teilte RWE mit. Die erforderlichen Genehmigungen und gerichtlichen Entscheidungen hierfür lägen vor, alle ursprünglichen Einwohner hätten den Ort bereits verlassen.
Umweltschützer hatten gefordert, dass die Braunkohle unter Lützerath nicht abgebaut wird. Der Tagebau ist in den vergangenen Monaten dicht vor den Ort gerückt.
RWE ist bereit, die Braunkohleverstromung 2030 zu beenden, wie eine Vereinbarung mit dem Bundeswirtschaftsministerium sowie dem NRW-Wirtschaftsministerium vorsieht. Mit dem Vorziehen des Kohleausstiegs wird die Kohlemenge aus Garzweiler etwa halbiert. Die Ortschaften Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath bleiben laut RWE erhalten. Die Bewohner müssen nicht umgesiedelt werden.
Zugleich sollen zwei Kraftwerksblöcke, die nach derzeitiger Rechtslage Ende des Jahres stillgelegt werden sollten, bis ins Frühjahr 2024 weiterlaufen. Damit soll die Versorgungssicherheit gestärkt und Erdgas im Strommarkt eingespart werden.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sprach von einem guten Tag für den Klimaschutz. Trotz der gegenwärtigen Energiepreiskrise gehe es darum, die Weichen für die Zukunft zu stellen, sagte er mit Blick auf den Klimawandel.
RWE-Aktien zeigen sich via XETRA zeitweise 2,42 Prozent höher bei 39,44 Euro.
FRANKFURT/BERLIN/DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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