US-ZOLL-BLOG/EU treibt Vergeltungszölle voran
Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zu US-Zöllen:
EU treibt Vergeltungszölle voran
Die Europäische Union plant die Einführung von Zöllen auf Hunderte amerikanischer Produkte, hat aber Bourbon aus Kentucky und Wein aus Kalifornien von der Liste gestrichen und erklärt, dass sie die Zölle von US-Präsident Donald Trump nicht Dollar für Dollar vergelten will. Zu den betroffenen Produkten gehören Harley-Davidson-Motorräder, Boote, Rindfleisch, Sojabohnen, Kaugummi und Erdnussbutter, wie aus einem Dokument hervorgeht, das dem Wall Street Journal vorliegt. Whiskey stand auf einer ersten Liste, die die EU im März veröffentlicht hatte, wurde aber nach Konsultationen mit den Mitgliedsstaaten gestrichen. Die EU-Liste enthält Produkte, die ausgewählt wurden, weil sie in Staaten hergestellt werden, die die Republikaner wählen, oder weil es sich um ikonische amerikanische Produkte handelt. Die Zölle sind Teil der ersten Vergeltungsrunde der EU und eine Reaktion auf die von den USA im März erhobenen Zölle auf Stahl und Aluminium. Die EU hat gesondert erklärt, dass sie Vergeltungsmaßnahmen gegen Trumps Gegen- und Autozölle in Erwägung zieht, obwohl die Entscheidung über diese Maßnahmen mehrere Wochen oder länger dauern kann.
Bitkom warnt vor Digitalsteuer als Reaktion auf US-Zölle
Der Digitalverband Bitkom hat die Europäische Union davor gewarnt, auf die US-Zölle mit einer europäischen Digitalsteuer zu reagieren. "Eine europäische Digitalsteuer einzuführen, wäre die denkbar schlechteste Reaktion auf amerikanische Zölle", sagte Fabian Zacharias, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Eine Digitalsteuer würde dem Bitkom-Experten zufolge nicht nur digitale Produkte in Europa teurer machen, weil es in vielen Bereichen derzeit keine echten Alternativen zu US-Produkten gebe. Sie würde auch die Digitalisierung verlangsamen. Nötig sei aber das Gegenteil, sagte Zacharias. "Wir brauchen niedrigere Steuern und schnellere Digitalisierung."
Trump nennt EU-Vorschlag nicht ausreichend
US-Präsident Donald Trump hat einen Vorschlag der EU, der vorsieht, die Zölle für Industriegüter auf Null zu senken, als unzureichend zurückgewiesen. Auf die Frage, ob der Vorschlag für Trump ausreiche, um die Zölle zu überdenken, antwortete dieser: "Nein, tut es nicht." Der Handelsberater des Weißen Hauses, Peter Navarro, nannte den EU-Plan einen "guten Anfang", sagte aber, die Länder müssten sich auch mit "nichttarifärem Betrug" befassen.
China droht USA mit weiteren Vergeltungsmaßnahmen
China hat den USA mit weiteren Vergeltungsmaßnahmen gedroht für den Fall, dass US-Präsident Donald Trump seine Drohung wahr macht, die Zölle auf chinesische Waren um weitere 50 Prozent zu erhöhen. China werde im Falle einer Eskalation der Zölle durch die USA entschlossene Gegenmaßnahmen ergreifen, um seine eigenen Rechte und Interessen zu schützen, hieß es in einer Erklärung des Handelsministeriums. China hatte angekündigt, alle US-Waren mit zusätzlichen Zöllen von 34 Prozent zu belegen. In Reaktion darauf hatte Trump gedroht, die Zölle gegenüber China um 50 Prozent zu erhöhen, falls das Land seine Vergeltungszölle nicht zurücknimmt.
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April 08, 2025 02:00 ET (06:00 GMT)