US-Marktbericht

Positive Vorzeichen an der Wall Street - beständige Erholung oder Bärenmarktrally?

14.04.25 22:08 Uhr

Montag an der Wall Street: Dow Jones und NASDAQ fest - Experten: "Bärenmarktrally" | finanzen.net

Nach der Erholung der Wall Street zum Wochenschluss geht die aktuell gesteigerte Risikoneigung am Montag zunächst weiter.

Werte in diesem Artikel
Indizes

40.369,0 PKT -155,8 PKT -0,38%

16.823,2 PKT -8,3 PKT -0,05%

5.396,6 PKT -9,3 PKT -0,17%

Der Dow Jones wies zur Startglocke einen Aufschlag von 0,83 Prozent auf 40.546,15 Punkte aus. Im weiteren Verlauf blieb er auf positivem Terrain und setzte sich damit von der psychologisch wichtigen 40.000er-Marke nach oben ab. Schlussendlich beendete er die Sitzung 0,78 Prozent höher bei 40.525,13 Punkten.

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Beim NASDAQ Composite waren anfänglich Gewinne in Höhe von 2,37 Prozent auf 17.120,44 Einheiten zu sehen. Im weiteren Verlauf blieb er ebenfalls in der Gewinnzone, bevor er 0,64 Prozent stärker bei 16.831,48 Einheiten in den Feierabend ging. Der marktbreite S&P 500 hielt sich ebenso klar im grünen Bereich, nachdem er sich zum Handelsbeginn um 1,47 Prozent auf 5.441,96 Zähler verbesserte. Schlussendlich verabschiedete er sich 0,79 Prozent im Plus bei 5.405,99 Zählern aus dem Handel.

Zoll-Ausnahmen lassen Anleger wieder mutiger werden

Die vorläufige Ausnahme bei elektronischen Geräten wie Mobiltelefonen und Bauteilen von den so genannten reziproken Zöllen heben die Stimmung an den US-Märkten etwas. Die Geräte würden in ein oder zwei Monaten im Rahmen einer Handelsuntersuchung zu Halbleitern mit separaten Zöllen belegt, sagte Handelsminister Howard Lutnick. Trump bestätigte dies. "Es ist immer noch ein bisschen chaotisch, aber das ist eine bessere Lösung für den Technologiesektor als beim Abschluss am Freitag und infolgedessen handeln die US-Futures höher", urteilt Analyst Matt Britzman von Hargreaves Lansdown.

Mehrere Länder zu Zoll-Verhandlungen bereit

Gestützt wird der Markt auch von der wachsenden Bereitschaft, auf Seiten der Handelspartner der USA auf Verhandlungen zu setzten. Nun hat sich mit Südkoreas amtierendem Präsidenten Han Duck-soo ein weiterer Staatschef entsprechend zu Wort gemeldet.

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Im Handelskonflikt mit den USA hat die EU die Anwendung geplanter Sonderzölle auf US-Produkte zudem bis zum 14. Juli ausgesetzt.

10-jährige US-Staatsanleihen weiterhin im Fokus

Anleger schauen zudem aktuell mit großer Nervosität auf den Rentenmarkt, der zuletzt heftig unter die Räder gekommen war. Nun sinkt die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 5 Basispunkte auf 4,440 Prozent. Die Marke von 4,50 Prozent gilt am Markt als Schallmauer, die nicht nachhaltig durchstoßen werden sollte. Auch Trump hatte seine jüngsten Zollaussetzungen mitgeteilt, als die Zehnjahresrendite dieses Niveau erreicht hatte.

China setzt Export seltener Erden aus

Doch tiefenentspannt sind Anleger keineswegs. China hat die Ausfuhr einer breiten Palette wichtiger Mineralien und Magnete ausgesetzt und droht damit, die Versorgung mit Komponenten zu unterbrechen, die für Automobilhersteller, Luft- und Raumfahrtunternehmen, Halbleiterfirmen und militärische Auftragnehmer in aller Welt von zentraler Bedeutung sind, wie die New York Times berichtet. Sentix bewertet die aktuelle Erholung an den US-Märkten daher auch nur als erste Bärenmarktrally. Zwar habe das Zurückrudern von US-Präsident Trump in der Zollpolitik den Märkten geholfen. "Der angerichtete (Vertrauens-)Schaden ist immens", sagt Sentix-Analyst Patrick Hussy.

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Trump signalisiert Autoherstellern mögliche Zoll-Ausnahmen

US-Präsident Donald Trump hat Autoherstellern zumindest zeitweise geltende Ausnahmen von seinen weitreichenden Zöllen in Aussicht gestellt. Die Autofirmen bräuchten etwas mehr Zeit, um ihre Lieferketten auf eine Teile-Produktion in den USA umzustellen, sagte Trump. Deswegen prüfe er gerade, wie man einigen Herstellern helfen könne. Trump machte keine Angaben dazu, wie die konkreten Maßnahmen aussehen und wie lange sie dauern könnten. Trump hatte Zölle in Höhe von 25 Prozent auf in die USA importierte Fahrzeuge verhängt - und Anfang Mai sollen auch Zölle auf eingeführte Bauteile folgen. Zugleich sind bereits einige Fahrzeuge aus Mexiko und Kanada im Rahmen eines nordamerikanischen Handelsabkommen ausgenommen.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires

Bildquellen: Rambleon / Shutterstock.com, Istockphoto

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