Bayer-Aktie schwächelt, Merck-Aktie zieht an: HSBC-Studie spaltet
Die Aktien von Bayer und Merck KGaA sind am Freitag infolge einer Studie der Großbank HSBC getrennte Wege gegangen.
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Während die von HSBC mit "Reduzieren" neu eingestufte Bayer-Aktie via XETRA zeitweise 0,63 Prozent auf 50,31 Euro verlor, ging es für die mit "Kaufen" empfohlene Merck-Aktie um 0,71 Prozent auf 149,90 Euro nach oben.
Die britische Investmentbank HSBC blickt in einer Ersteinschätzung mehrheitlich optimistisch auf Unternehmen aus dem globalen Pharmasektor. Entscheidend für deren Gewinne seien drei Dinge: Innovation, Patentausläufe und das regulatorische Umfeld. Unter diesen Aspekten spricht Analyst Rajesh Kumar 14 von 19 Unternehmen in einer am Freitag vorliegenden Branchenstudie eine Kaufempfehlung aus.
Darunter befinden sich der Darmstädter Vertreter Merck, aber auch ausländische Branchengrößen wie Pfizer, Sanofi, Novo Nordisk, AstraZeneca, Novartis und Roche. Hinzu kommt auch der für seinen Corona-Impfstoff bekannte Branchen-Shooting-Star BioNTech.
Die Branche steht nach Einschätzung des Fachmanns vor zahlreichen Herausforderungen. Seine These: Der Verlust der Exklusivität durch den Markteintritt von Nachahmermedikamenten (Generika) und die Regulierung der Medikamentenpreise dürften Übernahmen oder Lizenzvereinbarungen als Kapitalverwendung wieder interessanter machen. Der dafür verfügbare Pool an Möglichkeiten werde aber kleiner. Unternehmen mit starken Bilanzen, begrenzter Generika-Konkurrenz und einer starken Forschungs- und Entwicklungskultur könnten vergleichsweise besser abschneiden. In einem Hochzinsumfeld seien Erfolge und niedrige Bewertungen die Grundlage für die Wertschöpfung.
Kumar fächert seine Kauf-Voten auf: Astrazeneca, Novo Nordisk, Eli Lilly (Eli Lilly and) und Genmab seien vier Empfehlungen wegen ihrer Qualität - mit Produkten in starken Endmärkten, nachgewiesenem Potenzial durch starke klinische Studiendaten und diversifizierten Portfolios. Pfizer sei ein Konzern mit Wertpotenzial und an Sanofi sowie Novartis lobte er das Potenzial zur Selbstoptimierung.
Roche, Merck KGaA und Lonza zählt er in die Kategorie "Gefallene Engel", also frühere Anlegerlieblinge. Sie könnten zu altem Ruhm zurückfinden, nachdem zuletzt kurzfristige Probleme die Anlegerstimmung belastet hätten. Bei Merck etwa habe der abflauende COVID-Rückenwind die Anleger von der grundlegenden Wachstumsstory der Darmstädter abgelenkt. Mit vielen biologisch hergestellten Wirkstoff-Kandidaten in der Forschungspipeline dürfte der D DAX-Konzern jedoch voll im Trend liegen, so Kumar.
Negative Einschätzungen mit "Reduce" gibt es von dem Experten nur vier Stück, darunter neben Bristol-Myers Squibb, GlaxoSmithKline und dem BioNTech-Konkurrenten Moderna auch für Bayer. In dem Leverkusener Konzern sähen viele Anleger aufgrund niedriger Bewertung und einer zyklischen Erholung im Agrarbereich einen Kandidaten für eine positive Wende. Sorgen bereiten dem Fachmann aber weiter die laufenden Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten, die Finanzlage und das "abgenutzte Produktportfolio".
HSBC stuft solche Aktien mit "Buy" ein, deren Kursziel mehr als 20 Prozent über dem aktuellen Kurs liegt. Mit "Reduce" werden umgekehrt Aktien eingestuft, deren Kursziel mehr als 20 Prozent unter dem aktuellen Kurs liegt. In den Bereichen dazwischen kann die Einstufung auch "Hold" lauten, mit diesem Votum ist der US-Konzern Merck & Co aber alleinstehend.
/tih/tav/jha/
Analysierendes Institut HSBC.
Veröffentlichung der Original-Studie: 13.07.2023 / 16:24 / GMT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 14.07.2023 / 02:18 / GMT
FRANKFURT (dpa-AFX)
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