Unterdurchschnittlich?

Arbeitsbedingungen bei Tesla in der Kritik

14.02.17 16:08 Uhr

Arbeitsbedingungen bei Tesla in der Kritik | finanzen.net

Ein Mitarbeiter bei dem führenden Elektroautokonzern Tesla zu sein, davon träumen viele. Doch wie der Arbeitsalltag in dem Mega-Imperium wirklich aussieht kritisiert nun ein Tesla-Mitarbeiter.

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Ein Mitarbeiter aus dem Tesla-Werk im kalifornischen Fremont stellt nun öffentlich seinen Arbeitgeber Tesla an den Pranger. Die Mitarbeiter seien unterbezahlt, die Arbeitsplätze schlecht ausgestattet und führten sogar zu physischen Problemen bei den Fabrikarbeitern. Dies veröffentlicht er in einem Blogbeitrag auf Medium.com.

Tesla zahle unterdurchschnittliche Löhne

Jose Moran stellt in seinem Eintrag die Arbeitsbedingungen in der Mega-Fabrik Tesla in Frage. Obwohl er stolz sei, Teil des Tesla-Imperiums zu sein, das umweltfreundliche Autos für die breite Masse möglich mache, berichtet er davon, dass die Bedingungen an den Arbeitsplätzen einige Mängel aufweisen. Von den Arbeitnehmern würden zahlreiche Überstunden ohne entsprechende Entlohnung verlangt, ebenso seien die Arbeitsbedingungen katastrophal und die gesundheitlichen Risiken für Tesla-Mitarbeiter hoch. Der große Teil der Arbeiter in der Tesla-Fabrik verdiene, laut den Ausführungen Morans, zwischen 17 und 21 US-Dollar in der Stunde. Der Durchschnitt in der Automobilbranche liege aber bei über 25 Dollar. Das enstspräche nicht im geringsten den Lebenserhaltungskosten im Staate Kalifornien. Ebenfalls arbeite der Großteil der 5.000 Mitarbeiter in der Fabrik deutlich über 40 Stunden in der Woche. Morino führt an, er arbeite teilweise sogar wöchentlich bis zu 70 Stunden.
Das schlimmste sei aber, dass sich die Mitarbeiter nicht trauen würden, ihre Probleme der Geschäftsleitung mitzuteilen. Sie wollten nicht als Nörgler oder schlechte Arbeiter bei der Tesla-Führung abgestempelt werden. Das würde verhindern, dass sich Änderungen an den gegenwärtigen Situationen ergeben.

Ebenfalls ruft er in dem Blogbeitrag dazu auf, sich der US-Autogewerkschaft United Auto Workers (UAW) anzuschließen. Die Gewerkschaft bestätigte bereits, dass sich Jose Moran und andere Tesla-Angestellte der Organisation angeschlossen hätten. Sie würden von der Gewerkschaft "mit offenen Armen empfangen."

Tesla-Chef Elon Musk reagiert auf Twitter

Eine Reaktion auf die Ausführungen des Mitarbeiters gab es prompt. Und das von Tesla-CEO Elon Musk persönlich. "Um ehrlich zu sein, halte ich diesen Angriff für moralisch unverschämt", so der Tesla-Boss auf Twitter. Die Sicherheit der Mitarbeiter und deren Zufriedenheit am Arbeitsplatz sei dem Unternehmen schon immer "sehr wichtig". Ebenfalls verteidigte er die Überstunden, welche nur in Ausnahmefällen auftreten sollen. Auch gebe es für erfahrene Mitarbeiter die Möglichkeit "über Aktienoptionen einen höheren Lohn zu erlangen."
Die Automobilgewerkschaft UAW wird indes von Musk ebenfalls scharf kritisiert. Die UAW hätte die New United Motor Manufacturing, von welcher Tesla die Fabrik in Fremont übernahm, plattgemacht und dafür gesorgt, dass diese ihre Produktion eigestellt habe. Auch bezweifelte er die Echtheit der Aussagen. Moran sei von der Organisation für diesen Beitrag bezahlt worden, so Elon Musk weiter.
Für diese Ausführungen erwartet nun die Gewerkschaft eine Entschuldigung vom Tesla-Chef Musk. Ob er dieser Forderung nachgehen wird, oder ob der Eintrag Morans weitere Konsequenzen mit sich bringen wird, bleibt abzuwarten.



Redaktion finanzen.net

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