HeidelbergCement-Aktie im Minus: Corona-Krise drückt auf Geschäfte von HeidelbergCement
Der Baustoffhersteller HeidelbergCement bekommt die Corona-Krise zu spüren.
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"Die derzeitige Entwicklung in der Bauwirtschaft ist hochdynamisch", sagte der neue Konzernchef Dominik von Achten am Donnerstag laut Mitteilung in Heidelberg. Einzelne Länder hätten die Schutzmaßnahmen gelockert, andere Länder würden weiterhin eine restriktive Politik fahren. Daher sei ein Jahresausblick noch immer schwierig.
Nach mehrmaligem Vorzeichenwechsel schloss die Aktien von HeidelbergCement 0,43 Prozent höher bei 41,90 Euro. Zwar habe der Zementhersteller im ersten Quartal besser als erwartet abgeschnitten, schrieb Analyst Marc Gabriel vom Bankhaus Lampe. "Das Schlimme kommt aber erst noch". Denn in vielen Ländern dürfte die Corona-Krise mit einer deutlichen Abschwächung der Bauaktivitäten einher gehen.
Das zweite Quartal werde schwieriger als das erste, warnte von Achten in einer Telefonkonferenz. Starke Absatzrückgänge gebe es seit Mitte März etwa in Frankreich, Spanien, Großbritannien, Italien und Indien. Teilweise führten die strikten Sperrmaßnahmen zu Volumeneinbrüchen bis zu 80 Prozent, ergänzte Finanzvorstand Lorenz Näger. Dies werde besonders hart den Anfang des zweiten Jahresviertels treffen.
"Wir werden eine Delle haben", sagte von Achten. Für das Gesamtjahr rechnet er mit deutlich negativen Auswirkungen im laufenden Jahr auf Umsatz und Ergebnis. Ursprünglich wollte HeidelbergCement 2020 Umsatz und operatives Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr leicht steigern. Im März zog der DAX-Konzern bei Vorlage der Zahlen für 2019 seine Ziele für 2020 zurück.
Die Entwicklung im zweiten Halbjahr werde ein entscheidender Indikator sein, wie schnell und nachhaltig sich die Bauwirtschaft wieder auf das Vorkrisenniveau erholt, hieß es weiter. HeidelbergCement dürfte in einzelnen Kernmärkten mittelfristig von Infrastruktur- und sonstigen Konjunkturprogrammen von Regierungen profitieren, so der Konzern.
HeidelbergCement hat wegen der Corona-Krise Ende Februar ein neues Sparprogramm aufgesetzt. Etwa mit weniger Personalaufwendungen, freiwilligen Gehaltskürzungen des Managements, Beschränkungen von Investitionen sowie geringerer Steuerzahlungen will das Unternehmen die Ausgaben 2020 um eine Milliarde Euro senken. Aktuell verfüge HeidelbergCement über liquide Mittel in Höhe von rund 5,7 Milliarden Euro, sagte Finanzchef Näger.
Zudem will HeidelbergCement deutlich weniger an die Aktionäre ausschütten. Vorstand und Aufsichtsrat wollen der Hauptversammlung, die am 4. Juni online stattfinden soll, eine Dividende von 60 Cent je Aktie für 2019 vorschlagen. Ursprünglich lag der Vorschlag bei 2,20 Euro. Damit blieben HeidelbergCement 317 Millionen Euro mehr an Barmittel. Sobald die Corona-Krise überwunden ist, will das Unternehmen wieder zu der bisherigen Dividendenpolitik zurückkehren.
Im ersten Quartal ging der Umsatz im Jahresvergleich um sieben Prozent auf 3,93 Milliarden Euro zurück. HeidelbergCement begründete dies vor allem mit dem Rückgang im Handelsgeschäft. In dem Geschäftsfeld hatte das Unternehmen den Handel mit Energieträgern wie etwa Kohle und Koks fast komplett eingestellt. Zudem setzte HeidelbergCement weniger Zement, Beton und Zuschlagstoffe ab.
Bis Mitte März war die weltweite Bautätigkeit von den Auswirkungen der Corona-Pandemie nur wenig beeinträchtigt, so konnte HeidelbergCement das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr sogar noch steigern, sagte von Achten. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte im ersten Quartal um drei Prozent auf 405 Millionen Euro zu. Damit Schnitt das Unternehmen deutlich besser ab als erwartet. Besser lief es für das Unternehmen in Nordamerika, aber auch in Europa. Zum Ergebnis unterm Strich machte der Konzern zunächst keine Angaben.
/mne/eas/stk
HEIDELBERG (dpa-AFX)
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