Unsicherheit bis 2021

Corona-Krise hält Munich Re weiter in Atem - Aktienrückkauf weiter ausgesetzt - Aktie legt zu

20.07.20 17:55 Uhr

Corona-Krise hält Munich Re weiter in Atem - Aktienrückkauf weiter ausgesetzt - Aktie legt zu | finanzen.net

Die Corona-Krise hat dem Rückversicherer Munich Re im zweiten Quartal erneut zugesetzt.

So legte der Konzern weitere 700 Millionen Euro für versicherte Pandemie-Folgen wie den Ausfall von Grossveranstaltungen zurück. Zwar blieb der Rückversicherer auch im zweiten Jahresviertel deutlicher in der Gewinnzone als von Analysten erwartet. Doch die Schaden-Rückstellungen infolge der Pandemie summieren sich seit Beginn der Krise nun bereits auf rund 1,5 Milliarden Euro. Und das Management um Vorstandschef Joachim Wenning erwartet, dass die Unsicherheit rund um Covid-19 noch bis ins nächste Jahr anhält.

Mit seiner Mitteilung überraschte der Konzern am Montagnachmittag die Anleger an der Börse. Die Mischung aus positiven und negativen Neuigkeiten machte es den Investoren allerdings nicht leicht, dem Aktienkurs eine klare Richtung zu geben. Nachdem das Papier am Morgen mit Verlusten in den Handel gestartet war, kletterte es nach den Nachrichten zwar um fast ein Prozent ins Plus, lag damit jedoch nur im Mittelfeld des Dax . Seit dem Jahreswechsel hat die Aktie immer noch fast zehn Prozent an Wert eingebüsst.

Dabei schlug sich die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft in den Monaten April bis Juni nach vorläufigen Zahlen deutlich besser als von Experten erwartet. Der Vorstand rechnet mit einem Konzerngewinn von rund 600 Millionen Euro. Das ist fast anderthalb Mal so viel, wie vom Unternehmen befragte Analysten im Schnitt erwartet hatten - aber auch fast 40 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Dass es nicht schlimmer kam, begründete das Unternehmen damit, dass die Grossschäden abseits von Covid-19 vergleichsweise gering geblieben seien. Zudem habe die Erstversicherungstochter Ergo gut abgeschnitten.

Der Grossteil der pandemiebedingten Belastungen entfiel laut Munich Re auf den Ausfall von Grossereignissen, gegen den sich die Veranstalter versichert hatten. Finanzvorstand Christoph Jurecka hatte bereits im Mai gesagt, dass die Belastung des Unternehmens allein in diesem Bereich mehr als eine Milliarde Euro erreichen könnte. So wurden die Olympischen Spiele in Japan bereits ins nächste Jahr verschoben, und auch viele andere Grossveranstaltungen wurden für 2020 abgesagt.

Im zweiten Quartal verbuchte Munich Re zudem geringere Belastungen in der Lebens- und Gesundheitsversicherung sowie der Schaden- und Unfallversicherung. Dazu zählt auch die Versicherung von Unternehmen gegen Betriebsunterbrechung.

Die Munich Re hat ihr ursprüngliches Gewinnziel von 2,8 Milliarden Euro für 2020 wie viele andere Unternehmen Ende März gestrichen und seither keine neue Prognose gewagt. Jurecka hatte im allerdings im Mai gesagt, dass ihn rote Zahlen im Gesamtjahr sehr überraschen würden.

Dennoch will der Vorstand das Geld des Konzerns jetzt erst einmal zusammenhalten. Die Unsicherheit rund um die finanziellen Folgen der Coronavirus-Pandemie dürften bis Anfang 2021 nicht kleiner werden, stellte das Management klar. Zudem wittert der Konzern derzeit "ausgesprochen vorteilhafte Bedingungen für Geschäftswachstum", für das er sein Kapital einsetzen könnte.

Daher blies der Rückversicherer den bereits ausgesetzten Rückkauf eigener Aktien im Umfang von bis zu einer Milliarde Euro für dieses Jahr nun endgültig ab. Ob das Unternehmen für die Zeit zwischen den Hauptversammlungen 2021 und 2022 ein neues Aktienrückkaufprogramm auflegt, will es Anfang kommenden Jahres entscheiden.

Munich Re-Aktien pendeln nach Quartals-Eckdaten moderat ins Plus

Nach einem wechselhaften Morgen und ersten Ausschlägen haben sich die Aktien von Munich Re am Montag infolge besser als befürchteter Eckdaten im Plus abgesetzt. Zum Handelsschluss verbuchten sie via XETRA einen Zuschlag von 1,31 Prozent bei 239,10 Euro. Anleger taten sich so in den ersten Minuten schwer, die Nachrichten auszuloten und dem Kurs eine klarere Richtung zu geben.

FRANKFURT (dpa-AFX)

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DatumRatingAnalyst
25.11.2024Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
18.11.2024Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft OverweightBarclays Capital
13.11.2024Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft BuyUBS AG
13.11.2024Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft NeutralJP Morgan Chase & Co.
13.11.2024Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Sector PerformRBC Capital Markets
DatumRatingAnalyst
25.11.2024Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
13.11.2024Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft NeutralJP Morgan Chase & Co.
13.11.2024Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Sector PerformRBC Capital Markets
08.11.2024Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
07.11.2024Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Sector PerformRBC Capital Markets

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