Nach dem DAX-Rauswurf: Ist die Commerzbank jetzt komplett abgeschrieben?
Die Commerzbank muss nach 30 Jahren ihren Platz im DAX räumen. Besteht nun überhaupt noch eine Chance darauf, dass das Gründungsmitglied eine Rückkehr in den deutschen Leitindex schafft?
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Die teilverstaatlichte Commerzbank war seit der DAX-Gründung 1988 im deutschen Leitindex gelistet - nun wird sie durch den Zahlungsabwickler Wirecard in der Top-Börsenliga abgelöst und rutscht in den MDAX. Diesen Abstieg haben bereits einige andere Unternehmen hinter sich. Und diese Beispiele zeigen, dass es selten zu einer Rückkehr in den deutschen Prestigeindex kommt. Doch wie stehen die Chancen für die deutsche Bank?
Voraussetzung für einen erneuten DAX-Aufstieg
Die entscheidenden Voraussetzungen für eine Wiederaufnahme der jüngst abgestiegenen Großbank in den DAX sind die Marktkapitalisierung und das Handelsvolumen der Aktien. Anhand dieser Faktoren kontrolliert die Deutsche Börse alle drei Monate, ob die Zusammensetzung des Index noch aktuell ist. Im derzeitigen Fall überholte Wirecard mit einem Börsenwert von rund 23 Milliarden Euro nicht nur die Commerzbank, sondern auch die Deutsche Bank.
Vergleichbare Fälle lassen nichts Gutes erahnen
Ob der Commerzbank eine erfolgreiche Rückkehr in die Top-Börsenliga möglich ist, lässt sich schwer sagen. Doch aus der Vergangenheit ist zu lernen, dass in den seltensten Fällen an ein DAX-Comeback zu denken ist. Unternehmen wie die Deutsche Babcock, Karstadt Quelle und der Immobilienfinanzierer Hypo Restate hatten nach ihrem DAX-Rauswurf mit schwerwiegenden Problemen kämpfen - an ein Comeback war in diesen Fällen nicht mal zu denken. Aber es gibt auch vereinzelt positive Beispiele: So schaffte der Reifenhersteller Continental bereits zweimal eine Wiederaufnahme in den deutschen Leitindex. Innerhalb eines halben Jahres gelang es sogar dem Chiphersteller Infineon, wieder in den DAX zurückzukehren.
Die Situation der Commerzbank
Die Commerzbank hat jedoch schlechte Voraussetzungen für eine baldige Rückkehr an die Spitze: Die Papiere der Großbank sind bereits seit geraumer Zeit unter Druck, seit Jahresanfang verloren Commerzbank-Aktien fast ein Drittel an Wert. Nach dem DAX-Abstieg könnte der Aktienkurs weitere Tiefststände testen. Durch die neue Zusammensetzung der Indizes müssen die börsengehandelten Indexfonds (ETF) ihre Anteile anpassen. Da ETFs auf den MDAX ein deutlich geringeres Volumen aufweisen, als die des deutschen Leitindex, kommen etliche Commerzbank-Aktien auf den Markt, was den Kurs schwächen dürfte.
Nach dem Wechsel in den MDAX könnte sich ein Ausstieg der Bundesrepublik Deutschland als Großaktionär zudem noch schwieriger gestalten. Mit mehr als 15 Prozent hält der Bund einen nicht unerheblichen Anteil an der Commerzbank. Der Staat war der Großbank im Jahr 2009 mit Steuermilliarden zu Hilfe gekommen, um sie vor einem Zusammenbruch zu bewahren. Doch genau diese Anteile könnten zukünftig einer erneuten DAX-Listung im Wege stehen: Denn diese Aktien werden derzeit bei der Berechnung des Börsenwertes, welcher maßgeblich ist, um wieder im Börsenbarometer aufgenommen zu werden, nicht berücksichtigt. Doch die derzeitige Geschäftsentwicklung der Commerzbank macht es unwahrscheinlich, dass der Staat seine Anteile wieder privat zugänglich macht.
Es bleibt also fraglich, ob die Commerzbank jemals wieder die Möglichkeit haben wird, zu den DAX-Konzernen zu zählen, oder ob diese, wie andere Unternehmen vor ihr, zusätzlich mit den Folgen des Abstiegs aus der Top-Börsenliga zu kämpfen haben wird.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Commerzbank AG, 360b / Shutterstock.com
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