VW schließt Zukunftslabor in Potsdam - Lizenz zur Feststoffbatterie-Produktion gesichert - VW-Aktie fester
Der Autobauer Volkswagen will sein Design Center in Potsdam schließen.
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"Die Funktion des Centers als Zukunftslabor für neue Technologien - wie beispielsweise rund um die Elektromobilität und des damit verbundenen neuen Kunden-Ökosystems - wurde sukzessive in den regulären Innovationsprozessen der Marken der Volkswagen Group integriert", teilte eine Sprecherin der Volkswagen Group Services am Mittwoch mit. "Das operative Geschäft des Volkswagen Group Future Center Europe wird folglich zum Ende 2024 eingestellt."
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sind etwa 100 Beschäftigte betroffen. Die Volkswagen Group Services wollten die anstehenden Gespräche mit der Mitbestimmung nicht vor Abschluss kommentieren, teilte die Sprecherin mit. Sämtliche Aktivitäten im Volkswagen Konzern würden auf den Prüfstand gestellt.
Die ursprünglich angedachte Rolle der Volkswagen Group Future Center Europe GmbH als Zukunftslabor für Fahrzeugdesign und das digitale Nutzererlebnis rund um die Fahrzeuge des Unternehmens sei mittlerweile in der Serienentwicklung der Marken des Konzerns angekommen.
Protest der Gewerkschaft geplant
Die IG Metall kündigte eine Protestkundgebung für kommenden Montag an. Das Center in Potsdam sei neben dem Zentrum in Wolfsburg das zweite dieser Art im Autokonzern. Dort entstünden Forschungsfahrzeuge sowie Zukunftsvisionen und Prototypen. "Wir erwarten, dass der Konzern sich schnellstens den Beschäftigten stellt und die Diskussion um einen veränderten Kurs aufnimmt", teilte die Gewerkschaft mit.
Der Konzernbetriebsrat unterstützt die Kolleginnen und Kollegen aus dem Group Future Center in Potsdam nach Angaben eines Sprechers. Das Center falle in die Zuständigkeit der Konzerntochter Volkswagen Group Services, wo es anders als in der Muttergesellschaft Volkswagen AG keine Beschäftigungssicherung gebe. "Den Aufruf zur Kundgebung begrüßen wir ausdrücklich."
Das Design Center war 2005 eröffnet und später umstrukturiert und umbenannt worden. Es galt nach der Umstrukturierung als weltweit größte Zukunftswerkstatt des Konzerns. Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) sagte den "Potsdamer Neuesten Nachrichten" (Mittwoch/online), der Weggang wäre für Potsdam "ein absoluter Verlust", weil die Stadt mit der VW-Group und dem Center zusammenarbeite.
VW will Feststoffzelle für E-Autos in Serie bringen/h2>
Europas größer Autobauer Volkswagen kommt bei der Einführung der Feststoffzelle einen Schritt voran, die als nächste Generation von E-Auto-Batterien gilt. Mit dem US-Partner QuantumScape habe man nun eine Lizenzvereinbarung geschlossen, die VW die Produktion von Feststoffzellenakkus für bis zu eine Million E-Autos pro Jahr ermögliche, teilte die Batterietochter PowerCo mit. Wann und wo die Produktion anlaufen könnte, ließ die VW-Tochter zunächst offen. Noch sei die Technik nicht serienreif. PowerCo baut derzeit Batteriefabriken in Salzgitter, Valencia und Kanada.
"Durch die Vereinbarung mit Quantumscape hat der Volkswagen Konzern auch in den kommenden Jahren Zugriff auf diese bahnbrechende Batterietechnologie", sagte VW-Technikvorstand Thomas Schmall. "Die Technologie von Quantumscape steht kurz davor, in eine entscheidende Phase einzutreten, in der wir mit unserem Know-how, unseren Ressourcen und unserem globalen Produktionsnetz dazu beitragen können, den Schritt hin zur Produktion im industriellen Maßstab zu ermöglichen", sagte PowerCo-Chef Frank Blome.
Die nun geschlossene Vereinbarung sehe vor, dass PowerCo bis zu 40 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr mit der Quantumscape-Technologie produzieren kann. Die Kapazität könne später auf 80 Gigawattstunden verdoppelt werden. Laut VW würde dies ausreichen, um rund eine Million E-Fahrzeuge pro Jahr zu bestücken.
Langjährige Partnerschaft
Die Feststoffzelle gilt in der Branche als nächster großer Schritt in der Batterieentwicklung. Anders als in den bisher in E-Autos eingesetzten Lithium-Ionen-Akkus kommt im Inneren kein flüssiges Elektrolyt zum Einsatz, sondern ein festes. Die Hersteller erhoffen sich davon mehr Reichweite, schnelleres Laden und weniger Verschleiß.
Bei der Entwicklung der Feststoffzelle arbeiten VW und Quantumscape seit Jahren zusammen. VW ist auch größter Anteilseigner der US-Firma. Bisher hatten VW und Quantumscape geplant, die Feststoffzellen in einem Joint Venture zu produzieren. Dieses Gemeinschaftsunternehmen werde durch die Lizenzvereinbarung mit PowerCo abgelöst.
"Durch die Kombination unserer Spitzentechnologie mit dem Know-how der PowerCo in den Bereichen Fertigung und Industrialisierung ist dieser Deal eine Blaupause für eine kapitalschonende Geschäftsstrategie", sagte Quantumscape-Chef Siva Sivaram. "Die enge Zusammenarbeit mit PowerCo als unserem ersten Kunden wird dazu beitragen, die Kommerzialisierung und Markteinführung dieser bahnbrechenden Batterien zu beschleunigen."
Autobranche treibt neue Technologie voran
Auch andere Hersteller arbeiten seit Jahren an der neuartigen Batterietechnik. BMW will zusammen mit dem Partner Solid Power in Parsdorf bei München eine Pilotanlage errichten und plant früheren Angaben zufolge noch vor 2025 ein erstes Versuchsfahrzeug mit Feststoffzelle. Nissan (Nissan Motor) hat eine erste Pilotanlage in Japan für 2024 angekündigt, Toyota erklärte im Herbst, die Technik bis 2027 in Serie bringen zu wollen.
Via XETRA steigt die VW-Aktie zeitweise um 1,08 Prozent auf 107,40 Euro an.
POTSDAM/WOLFSBURG/FRANKFURT (dpa-AFX)
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