Telekom-Aktie gibt ab: Deutsche Telekom erleidet Milliardenverlust
Die Deutsche Telekom hat im vierten Quartal bei Umsatz und bereinigtem Konzernüberschuss schwächer als im Vorjahr abgeschlossen, ist beim EBITDA AL aber leicht gewachsen.
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Der Konzern schrieb jedoch unter dem Strich einen Milliardenverlust. Der Ausblick auf das neue Jahr ist aber optimistisch.
Insgesamt fielen die Konzernumsätze im vierten Quartal wegen ungünstiger Wechselkurse um 1,4 Prozent auf 29,369 Milliarden Euro, Analysten hatten mit 28,491 Milliarden Euro weniger erwartet. Das bereinigte EBITDA AL erreichte 10,009 Milliarden, das war zwar ein Plus von 0,5 Prozent, aber weniger als die Konsensprognose von 10,067 Milliarden.
Das Konzernergebnis im Zeitraum Oktober bis Dezember rutschte allerdings mit minus 1,035 Milliarden Euro in die Verlustzone. Hier hatten Analysten mit einem Plus von 1,626 Milliarden Euro mehr erwartet, im Vorjahr hatte die Telekom gut 1 Milliarde verdient. Die Telekom nannte zur Begründung einen Bewertungseffekt wegen der gestiegenen Zinsen. Auf bereinigter Basis fiel der Konzerngewinn um 8,1 Prozent auf 1,826 Milliarden Euro. Hier lag der Marktkonsens bei 1,935 Milliarden.
Das bereinigte Ergebnis je Aktie fiel gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,5 Prozent auf 0,37 Cent. Der freie Cashflow AL verdoppelte sich auf 4,352 Milliarden Euro. Das war weniger als von Analysten mit 4,425 Milliarden Euro erwartet.
Prognose optimistisch
Der DAX-Konzern kündigte an, im laufenden Jahr ein bereinigtes EBITDA AL von 42,9 Milliarden Euro zu anzustreben, ein Plus von 6 Prozent. Den freien Cashflow AL sieht die Telekom bei 18,9 Milliarden, ein Wachstum von 16 Prozent. Das bereinigte Ergebnis je Aktie des Konzerns soll über 1,75 Euro erreichen.
Im Gesamtjahr 2023 verzeichnete die Telekom einen Umsatzrückgang um 2,1 Prozent auf 112 Milliarden Euro, das bereinigte EBITDA AL stieg um 0,7 Prozent auf 40,5 Milliarden Euro und das Ergebnis nach Steuern und Dritten kletterte wegen des Sondereffekts aus dem Teilverkauf des Funkturmgeschäfts auf 17,8 (Vj 8) Milliarden Euro. Das entsprach einem Gewinn je Aktie von 3,57 (Vorjahr 1,61) Euro. Der freie Cashflow AL kletterte um 40,7 Prozent auf 16,141 Milliarden Euro. Damit erreichte die Telekom ihre eigene, mehrfach erhöhte Prognose.
Der DAX-Konzern hatte zuletzt zwar ein bereinigtes EBITDA AL von über 41,1 Milliarden Euro angekündigt, dies aber auf Grundlage des alten Konsolidierungskreises und um Wechselkurse bereinigt.
Telekom in Deutschland mit Wachstum
Im vierten Quartal steigerte das operative Segment Deutschland den Gesamtumsatz um 3,6 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA AL wuchs um 4,2 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro.
In den USA fiel der Umsatz um 4,1 Prozent, das bereinigte EBITDA AL legte um 1,7 Prozent zu. Die US-Tochter T-Mobile hatte ihre Zahlen bereits veröffentlicht. Dabei dämpften auf Konzernebene Wechselkurseffekte mit einem stärkeren Euro als vor einem Jahr.
In Europa wuchs der Umsatz um 7,3 Prozent, das bereinigte EBITDA AL stieg hier um 5,8 Prozent. Das Systemgeschäft schaffte einen um 1,7 Prozent höheren Umsatz, operativ legte der bereinigte Gewinn um 40,7 Prozent zu.
Bereits im November hatte die Telekom angekündigt, die Dividende für das Geschäftsjahr 2023 auf 0,77 Euro je Aktie anzuheben von 0,70 Euro je Aktie für 2022. Darüber hinaus wollte der Vorstand 2024 Rückkäufe von Aktien für bis zu 2 Milliarden Euro durchführen.
Telekom-Aktie auf Tief seit Ende 2023 - 'Schönheitsfehler' in Bilanz
Die Deutsche Telekom hat am Freitag die Investoren an der Börse mit ihren Geschäftszahlen nicht überzeugt. Die Aktie fiel als einer der größten Verlierer im DAX schlussendlich um 0,96 Prozent auf 22,13 Euro. Bei einem Tagestief von 21,71 Euro sank sie außerdem auf ein Tief seit Ende 2023. Berenberg-Experte Usman Ghazi sprach von "einigen Schönheitsfehlern" im Schlussquartal des Bonner Telekommunikationskonzerns. Mehrere Analysten monierten vor allem, dass das Betriebsergebnis abseits der Beiträge der US-Tochter zum Jahresende etwas schwächer als gedacht ausgefallen sei.
Noch im Januar war die Aktie bei 23,40 Euro auf den höchsten Stand seit 2001 geklettert. Nach einem anschließenden Zwischentief Mitte Februar war es zuletzt wieder aufwärts gegangen, doch diese Phase könnte nun mit den aktuellen Kursverlusten kurz vor dem Wochenende vorerst enden. Mit dem Rücksetzer kämpft der Kurs erstmals seit Oktober wieder mit der 100-Tage-Linie, die Börsenexperten als ein Indikator für den mittel- bis längerfristigen Trend gilt. Am Freitagmittag notierte die Aktie noch zweieinhalb Prozent im Minus bei 21,79 Euro.
Berenberg-Experte Ghazi listete unterdessen als kleineren Knackpunkt die etwas schwächer als erwartet ausgefallenen Service-Umsätze im Deutschlandgeschäft auf. Auch mit dem freien Barmittelfluss der Gruppe zeigte sich der Branchenexperte nicht zufrieden. Den Ausschlag für die leichte verfehlte Erwartung beim Betriebsergebnis abseits der USA haben laut Ghazi die etwas gesunkenen Immobilienerträge der Konzernzentrale gegeben. Emmet Kelly von der US-Bank Morgan Stanley ergänzte als Grund, auch die Kosten der Zentrale seien leicht geklettert.
Alles in allem zeigten sich die Analysten aber recht zufrieden und bestätigten ihre positiven Einstufungen für die Aktie. So auch Georgios Ierodiaconou von der Citigroup, der die Finanzziele als beruhigend beurteilte, zumal das Unternehmen die Erwartungen normalerweise übertreffe. Telekom-Chef Tim Höttges will in diesem Jahr den operativen Gewinn und den freien Mittelzufluss deutlich steigern.
UBS-Analyst Polo Tang hält vor diesem Hintergrund die Telekom-Papiere für günstig. Erwartbare positive Entwicklungen wie die Verdoppelung des freien Mittelzuflusses bis Ende 2024 infolge der Sprint-Fusion seien noch nicht eingepreist.
FRANKFURT (Dow Jones/dpa-AFX)
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