Umsatz gestiegen

Infineon-Aktie gibt Gewinne ab: Infineon übertrifft zum Schlussquartal die Erwartungen

10.11.21 17:55 Uhr

Infineon-Aktie gibt Gewinne ab: Infineon übertrifft zum Schlussquartal die Erwartungen | finanzen.net

Infineon Technologies hat im vierten Geschäftsquartal (per Ende September) bei deutlichem Wachstum erheblich mehr verdient als im dritten Jahresviertel und die Erwartungen deutlich übertroffen.

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Das sogenannte Segmentergebnis stieg gegenüber dem Frühjahr um 24 Prozent auf 616 Millionen Euro, wie der Chiphersteller aus der Nähe von München mitteilte. Analysten im Schnitt mit 558 Millionen Euro gerechnet.

Der Umsatz stieg im Quartalsvergleich um 10 Prozent auf 3 Milliarden Euro. Entsprechend verbesserte sich die Segmentergebnis-Marge um 230 Basispunkte auf 20,5 Prozent. Netto und nach Anteilen Dritter standen 464 Millionen Euro zu Buche - nach 109 Millionen im Jahr zuvor.

Vorstandschef Reinhard Ploss sprach von einem hervorragenden vierten Quartal und sagte: "Wir sind so schlagkräftig wie nie." Er erwarte auch für 2022 ein starkes Jahr.

Seine Jahresziele hat der Chiphersteller erfüllt, wie auch schon Anfang Oktober auf dem Kapitalmarkttag verkündet. Die Aktionäre sollen wie im Vorkrisenjahr 2019 eine Dividende von 27 Cent pro Aktie bekommen.

Infineon peilt für 2021/22 einen Umsatz von 12,7 Milliarden Euro - plus minus 500 Millionen Euro - sowie eine Marge von 21 Prozent in der Mitte der Spanne über alle Geschäftssegmente hinweg an. Im ersten Quartal wird der Umsatz bei rund 3 Milliarden Euro gesehen und die Segmentergebnismarge bei etwa 21 Prozent.

Die Investitionen sollen auf 2,4 Milliarden Euro steigen - nach 1,6 Milliarden im abgelaufenen Jahr.

Infineon-Aktie gibt Gewinne ab - Händler lobt Ausblick

Gewinnmitnahmen haben den Kurs der Aktien von Infineon am Mittwoch nach einem starken Quartalsbericht und einem noch etwas optimistischeren Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr belastet. Die seit Anfang Oktober stark gelaufenen Papiere des Chipherstellers hatten am Vortag nach Erreichen eines neuen Höchststandes seit mehr als 20 Jahren zu schwächeln begonnen. Nun setzte sich diese Tendenz fort. Schlussendlich kam der Kurs nicht über die am Vortag erreichten 43,215 Euro hinaus.

Zuletzt gaben die Aktien im DAX um 1,21 Prozent auf 41,23 Euro nach. Seit Jahresbeginn haben sie bisher dennoch um rund ein Drittel zugelegt und gehören zu den zehn Unternehmen im 40 Werte umfassenden Leitindex, die am kräftigsten gestiegen sind.

Analysten äußerten sich insgesamt positiv zu den insgesamt "wenig überraschenden" Zahlen, vor allem aber zu den Erwartungen an das seit Oktober laufende neue Geschäftsjahr. "Das alles sollte im Grunde ausreichen, dass die Aktie ihre jüngsten Gewinne zumindest halten kann", hatte etwa UBS-Analyst Francois-Xavier Bouvignies erwartet. Ein Händler jedoch sah auch Grund für eine gewisse Skepsis der Anleger und damit für fortgesetzte Gewinnmitnahmen.

Der Chiphersteller habe ein starkes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) vorgelegt, das die durchschnittliche Analystenschätzung um zehn Prozent übertroffen habe, präzisierte UBS-Analyst Bouvignies das allgemeine Lob über die Zahlen. Alle Bereiche außer das Segment Industrial Power Control (IPC), das Halbleiterprodukte sowie Dienstleistungen für die intelligente und effiziente Erzeugung und Nutzung elektrischer Energie anbietet, hätten zudem zum gesteigerten Konzernumsatz beigetragen.

Besonders positiv hob Bouvignies jedoch hervor, dass die Segmentergebnis-Marge für 2021/22 auf 21 Prozent angehoben wurde, was nun eine steigende Konsensschätzung für das Ebit im höheren einstelligen Prozentbereich nach sich ziehen dürfte. Und dabei, so erinnerte JPMorgan-Analyst Sandeep Deshpande, hätten die Münchener erst zum Kapitalmarkttag Anfang Oktober ihr Margenziel für das neue Jahr ausgegeben.

Deshpande verwies zudem darauf, dass Infineons Geschäftsbericht und die Aussagen zum neuen Geschäftsjahr darauf schließen ließen, dass der Konzern Kapazitäten frei habe, um das Wachstum im Bereich Connected Secure Systems (CSS) weiter voranzutreiben. CSS bietet Systeme für eine gesicherte, vernetzte Welt und war 2020 durch den milliardenschweren Zukauf des US-Unternehmens Cypress gestärkt worden. So erhielt Infineon Zugang zu neuen Kunden, etwa aus der Unterhaltungselektronik, wo die Nachfrage nach Vernetzung besonders hoch ist.

Darüber hinaus merkte der JPMorgan-Experte noch an: Angesichts der von Infineon unterstellten Prognose von 1,20 US-Dollar je Euro und einem aktuellen Wechselkurs von etwa 1,15 Dollar könne der Wechselkurs die Zahlen nach oben treiben, sofern er über das Geschäftsjahr 2021/22 hinweg auf dem Niveau bleibe. Das aber wiederum sieht der Händler kritisch.

FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)

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Bildquellen: Sean Gallup/Getty Images, CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images

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