Manager von Amazons größtem Gewinntreiber kündigt aus Protest seinen Job
Seit mehr fast 15 Jahren ist Amazon im Cloudgeschäft aktiv - seitdem hat sich die Sparte Amazon Web Services zu einem der größten Gewinntreiber des Konzerns gemausert. Die letzten fünf Jahre stand die Sparte unter der Vize-Führung von Tim Bray. Doch der protestiert mit seiner Kündigung gegen Geschäftspraktiken des Handelsriesen.
Werte in diesem Artikel
• Tim Bray wirft als Vize-Chef von AWS hin
• Umgang mit Belegschaft im Zusammenhang mit COVID-19 kritisiert
• Keine Lobby für Lagerarbeiter?
Am 1. Mai war der letzte Arbeitstag von Tim Bray bei Amazons Cloudsparte AWS. Sein Abgang bei der Amazon-Tochter verlief aber nicht in ruhigen Bahnen, stattdessen kündigte er seinen wohl hochdotierten Job aus Protest.
Unverständnis für Umgang mit kritischen Amazonianern
In einem Blogpost erklärte Bray, was zu seiner Entscheidung geführt hat, den Konzern zu verlassen. "Ich kündige aus Bestürzung darüber, dass Amazon Whistleblower entlassen hat, die auf die Angst von Lagermitarbeitern vor COVID-19 aufmerksam gemacht haben".
Doch seine Kritik am Umgang von Amazon mit seinen Mitarbeitern setzt bereits früher an. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich Angestellte des Unternehmens zusammengeschlossen und als "Amazon Employees for Climate Justice" (AECJ) einen offenen Brief an Amazon-Investoren und die Führungsebene verfasst. Mehr als 8.700 Amazonianer haben darin deutlich mehr Schritte für den Klimaschutz gefordert. Umgesetzt wurden die Forderungen aber nicht.
Als Monate später 3.000 Amazon-Mitarbeiter im Rahmen des weltweiten Klimastreiks an einem Klimamarsch teilnehmen, habe das Unternehmen zwar einen Tag vor der Aktion Pläne präsentiert, mit denen Amazon in eine grünere Zukunft geführt werden solle, dennoch habe man den Organisationen mit Entlassung gedroht.
Umgang mit Corona-Pandemie führt zu Kündigung
Auch auf die COVID-19-Pandemie hat die Führungsebene von Amazon Bray zufolge nicht korrekt reagiert. Lagermitarbeiter hätten auf unzureichende Arbeitsbedingungen hingewiesen, viele Angestellte hätten unzureichenden Infektionsschutz und fehlende Informationen von Seiten ihres Arbeitgebers bemängelt. Offiziell habe Amazon unterdessen verkündet, man habe alle möglichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen, ein kritischer Mitarbeiter wurde entlassen.
Als die Lagermitarbeiter von Amazon daraufhin Hilfe bei AECJ suchten und ein Videoanruf mit der Gastaktivistin Naomi Klein organisiert wurde, seien zwei Aktivisten von AECJ, Emily Cunningham und Maren Costa, fristlos gekündigt worden, die Begründungen der Entlassungen von Konzernseite nennt Bray "lächerlich". "Jedem vernünftigen Beobachter war klar, dass sie wegen Whistleblowing rausgeworfen wurden", so der Ex-Amazon-Manager weiter.
Dies habe ihn schlussendlich zu dem Schritt bewogen, die Beschwerden der Mitarbeiter auf offiziellem Weg an die entsprechenden Kanäle weiterzuleiten, er sei aber auf taube Ohren gestoßen. So zog Bray seinerseits die Reißleine und verließ AWS. "Ein Amazon-Vizepräsident zu bleiben, hätte praktisch bedeutet, dass ich Entscheidungen mittragen muss, die ich verachtet habe. Also trat ich zurück", begründet er seinen Schritt.
Verzicht auf viel Geld
Der Schritt werde ihn vor Steuern wohl über eine Million Dollar kosten, so Bray weiter. Zudem verliere er "den besten Job, den ich je hatte". Dennoch glaubt Bray, vor dem Hintergrund des Umgangs von Amazon mit kritischen Stimmen aus der Belegschaft, das Richtige getan zu haben.
Insbesondere Angestellte in Lagern hätten kaum eine Lobby. Während Angestellte in der Cloudabteilung menschlich behandelt würden und man sich ihre Probleme anhöre, sieht die Situation bei Lagerarbeitern anders aus, glaubt er. Wer bei AWS arbeite, bekomme als Entwickler ein hohes Gehalt und könne - wenn er unzufrieden mit seinem Job sei - einfach bei einem anderen Unternehmen in der Nähe zu einem ähnlichen Gehalt wechseln. Lagerhausmitarbeiter hätten aber keine derartige Verhandlungsposition und diese werde sich wohl auch angesichts der stark steigenden Arbeitslosenzahlen im Zusammenhang mit der Pandemie nicht ändern, fürchtet Bray.
Redaktion finanzen.net
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