Übernahmen

Die heißesten TecOver-Kandidaten

20.02.12 12:00 Uhr

Im Technologiebereich sind Firmenübernahmen (englisch: Takeover) voll im Trend – TecOvers ­sozusagen. Dabei kassieren die Aktionäre der ­übernommenen Unternehmen meist hohe Prämien auf den Aktienkurs.

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Aktien

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Indizes

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8.137,0 PKT 34,3 PKT 0,42%

20.571,5 PKT 152,4 PKT 0,75%

4.449,6 PKT 20,9 PKT 0,47%

21.797,7 PKT 294,5 PKT 1,37%

20.031,1 PKT 266,2 PKT 1,35%

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6.040,0 PKT 66,0 PKT 1,10%

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3.427,7 PKT 13,9 PKT 0,41%

3.761,4 PKT 0,1 PKT 0,00%

PKT PKT

von €uro-Redakteur Matthias Fischer

Ganz schön großzügig: 440 Millionen Dollar (rund 340 Millionen Euro) ließ IBM-Chef Samuel Palmisano Anfang Dezember 2011 springen. Für diese Summe kaufte der IT-Konzern das Technologie-Unternehmen Demandtec. Der von IBM gezahlte Preis von 13,20 US-Dollar je Aktie entsprach einem Aufschlag von sage und schreibe 57 Prozent gegenüber dem Aktienkurs am Tag zuvor.

Damit positioniert sich der Technologiekonzern aus North Castle im US-Bundesstaat New York im stark wachsenden Cloud-Markt. Bei sogenannten Cloud -Anbietern können Kunden im Internet IT--Infrastrukturen wie Rechnerkapazitäten, Software und Datenspeicher mieten und bekommen diese dann über ein Netzwerk zur Verfügung gestellt.

IBM ist beileibe kein Pionier in Sachen Cloud-Übernahmen. Kurz vor dem IBM-Deal — ebenfalls im Dezember — übernahm der deutsche Softwarekonzern SAP den kalifornischen Cloud-Softwareanbieter SuccessFactors für 3,2 Milliarden Dollar und zahlte damit 52 Prozent Prämie. Da wirken die 20 Prozent Aufschlag und ein Kaufpreis von 1,5 Milliarden Dollar, den US-Softwaregigant Oracle für den Cloud-Anbieter RightNow im Oktober zahlte, fast schon knauserig.

Allen drei Übernahmen ist eines -gemeinsam: Große Tech-Unternehmen kaufen kleinere Firmen, um sich schnell in einem rasch wachsenden Markt zu -positionieren. Dafür sind sie bereit, den -Aktionären einen ordentlichen Aufpreis zu zahlen. „Hunt for growth“ (Jagd nach Wachstum) nennt die Beratungsgesellschaft PWC das.

Großes Tech-Halali

Und diese Jagd wird sich 2012 intensivieren — zumal viele Tech-Unternehmen auf einem Haufen Bargeld sitzen, das sie investieren wollen: IBM etwa wies im September 2011 liquide Mittel von elf Milliarden Dollar aus — das entspricht ungefähr dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Georgien. Oracle wies sogar 31,7 Milliarden US-Dollar aus, so hoch ist die gesamte Jahreswirtschaftsleistung von Kenia. Und Microsoft hat 57,4 Milliarden Dollar auf der hohen Kante — so viel erwirtschaftet ganz Weißrussland in einem Jahr. Da nehmen sich die 4,9 Milliarden Euro Cash bei SAP fast schon bescheiden aus.

€uro listet auf den nächsten Seiten zehn Übernahmekandidaten aus dem Technologiebereich auf, bei denen die Chancen auf Kursgewinne für Anleger groß sind. Netflix
Wir schauen nach Alternativen“, hat Lowell McAdam im Dezember 2011 auf einer Investorenkonferenz in New York gesagt. Der Chef des US-Telekomkonzerns Verizon will nicht länger zuschauen, wie immer mehr Videos über das Internet geladen werden und er dabei das Nachsehen hat: Die Telekomfirmen müsssen viel in den Netzausbau investieren, um die immer größer werdenden Datenmengen zu transportieren - das Geld aber verdienen die Anbieter der Videos.

Deshalb könnte McAdam einen solchen Videoanbieter übernehmen. Netflix ist der größte in den USA, verleiht DVDs auf postalischem Weg und bietet Videos als Online-Streaming an. Im Jahr 2010 hat sich das Unternehmen die Onlinerechte von Filmen der Studios Paramount Pictures, Lionsgate Entertainment und Metro-Goldwyn-Mayer ge-sichert. Nach dem jüngsten Kursrutsch der Aktie könnte McAdam schon bald zuschlagen.

Teradata
Die US-Computerbauer Hewlett-Packard (HP) und Dell hatten sich im Herbst 2010 einen Kampf um den Speicherhersteller 3Par geboten. Es siegte HP — und die 3Par-Aktie hatte in kurzer Zeit um 240 Prozent zugelegt. Nach wie vor gilt das Speichergeschäft wegen wachsender Datenmengen als zukunftsträchtig. Der Speicheranbieter Teradata wäre also attraktiv für Dell oder IBM, allerdings kostet er über sechs Milliarden Euro. Doch auch ohne Übernahme verfügt die Aktie über Potenzial. Analystenschätzungen zufolge soll der Gewinn pro Aktie von 2,09 Euro im Jahr 2011 auf 2,69 im Jahr 2012 klettern.

Netsuite
Software as a Service (SaaS) gilt als der Technologiewachstumsmarkt schlechthin. Dabei wird Software dann zur Verfügung gestellt, wenn der jeweilige Nutzer sie auch wirklich braucht — also „on demand“, wie Experten sagen. Die Programme werden über ein internetbasiertes Netzwerk benutzt, sie schweben sozusagen in einer virtuellen Wolke (daher der Begriff Cloud-Computing, Cloud bedeutet Wolke). Vorteil: Die Software muss nicht mehr auf jedem einzelnen Rechner eines -Unternehmens installiert werden. Das spart Kosten. Wie stark die großen Technologiekonzerne die Wachstumschancen von SaaS einschätzen, zeigen die jüngsten Übernahmen von SAP, Oracle und IBM, die alle in diesem Bereich angesiedelt sind.

Auch Netsuite dürfte auf ihren Merkzetteln stehen. Das Unternehmen aus Kalifornien gilt als Pionier von Cloud-Anwendungen: Seine Software hilft Unternehmen in vielen Geschäftsbereichen — vom Rechnungswesen über Kundenmanagement bis hin zum E-Commerce. Als Interessent par excellence gilt Oracle, weil Netsuite sehr gut in das Produktportfolio passen würde. Zudem hält Oracle-Chef -Larry Ellison selbst rund zehn Prozent der Netsuite-Aktien. Die sind, an den Fundamentaldaten gemessen, allerdings sehr teuer, zumal Netsuite rote Zahlen schreibt.

Taleo
Als der deutsche Softwarekonzern SAP Anfang Dezember 2011 das US-Unternehmen SuccessFactors übernahm, war klar, dass auch Taleo ein Übernahmekandidat ist — vor allem für den SAP-Konkurrenten Oracle. Taleo und SuccessFactors entwickeln Software für das Personalmanagement, stehen also im direkten Wettbewerb. Legt man die aktuelle Bewertung von SuccessFactors für eine mögliche Übernahmeofferte zugrunde, ergibt sich für die Taleo-Aktie ein Verdopplungs-potenzial. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt bei 4,1 (SuccessFactors: 8,3), das Verhältnis vom Börsenwert zum Jahresumsatz bei 5,2 (SuccessFactors: 10,8). Und das, obwohl Taleo beim Ergebnis vor Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) bereits schwarze Zahlen schreibt, SuccessFactors aber noch Verluste macht. Kenexa
Kenexa bietet wie Taleo Software rund um das Personalmanagement an . Und ebenso wie Taleo gilt auch Kenexa als Übernahmekandidat, wenngleich der Kurs nach der SAP-Übernahme von SuccessFactors weniger stark reagiert hatte. Offenbar gilt das größere Unternehmen Taleo als der wahrscheinlichere Kaufkandidat für Oracle.

Die Kenexa-Aktie ist allerdings im Vergleich deutlich günstiger bewertet. So werden pro Euro Umsatz an der Börse 2,40 Euro bezahlt. Das in Wayne im US-Bundesstaat Pennsylvania ansässige Unternehmen dürfte zudem bald in die Gewinnzone kommen. Gemäß den Analystenschätzungen beim Wirtschaftsdienst Bloomberg wird der Verlust pro Aktie 2011 bei 0,17 Dollar liegen — nach minus 0,25 Dollar im Vorjahr. In diesem Jahr soll der Gewinn bereits bei 0,38 Dollar pro Aktie liegen, 2013 bei 1,15 Dollar. Das verleiht der Aktie auch ohne eine Übernahme einiges an Potenzial.

Akamai
Der Übernahmekandidat schlechthin ist Akamai. Das US-Unternehmen wurde nach Bloomberg-­Daten seit 2005 bereits über zwanzig Mal als Takeover-Ziel gehandelt. Die jüngste Kursschwäche hat es als Übernahmeziel zudem attraktiver gemacht. Akamai vertreibt Software zur Beschleunigung von Webinhalten. Zu den Kunden zählen Apple und IBM. Die könnten sich für einen Kauf ebenso interessieren wie der Internetkonzern Google oder das Telekomunternehmen Verizon.

ARM Holdings
Sowohl das iPhone bei Mobiltelefonen als auch das iPad bei Tablet-Computern sind die technologische Messlatte für die Konkurrenzprodukte. Das freut Hersteller Apple — und Zulieferer ARM Holdings ebenso. Die Briten verfügen zudem über eine Reihe von Patentrechten, was ARM als Übernahmenziel für Apple noch -attraktiver macht. ARM-Chef Warren East ist zwar einer Übernahme nicht gänzlich abgeneigt, beteuert aber, dass ein Käufer „eine Menge an Wert“ bieten müsse.

Research in Motion
Das iPhone von Apple macht Research in Motion (RIM) schwer zu schaffen. Seitdem das kultige Mobiltelefon auf dem Markt ist, geht es mit den Umsätzen des -ka-nadischen Blackberry-Herstellers bergab. Und ein Ende des Trends ist nicht absehbar: Neue Mobiltelefone von Blackberry wirken leicht angestaubt. Der Tablet-Computer Playbook — mit großem Getöse als iPad-Herausforderer angekündigt — floppte. Entsprechend hat die RIM-Aktie im Lauf des vergangenen Jahres fast drei Viertel ihres Wertes verloren.

Offiziell beharren die Kanadier darauf, selbstständig die Probleme lösen zu wollen. Aber nicht erst seit der Übernahme der Motorola-Handysparte durch den Internetkonzern Google mehren sich die Gerüchte, dass auch RIM ein Übernahmeziel ist. Ein offenes Geheimnis ist, dass der Internethändler Amazon im Sommer 2011 eine Investmentbank damit beauftragte, eine Fusion mit RIM zu prüfen. Mit dem günstigen Tablet Kindle greift Amazon Apples iPad bereits an, eine Mobilfunk-sparte hat Amazon bisher aber nicht. Das gilt auch für Microsoft: Dem Softwareriesen wird immer wieder nachgesagt, dass er sich im -Mobilfunkbereich stark positionieren will. Mit einem Cash-Bestand von 57,4 Milliarden Dollar wäre für eine RIM-Übernahme jedenfalls kaum mehr als ein Griff in die Portokasse nötig.

PSI
Durch die Energiewende in Deutschland werden intelligente Stromnetze immer wichtiger. Der Münchner Technologiekonzern Siemens will in diesem Segment weiter wachsen — dabei könnte PSI ein Baustein sein. Die Berliner entwickeln Software rund um das Thema Energie, zu den Kunden zählen die deutschen Versorger Eon und RWE. Für den Gewinn pro Aktie von PSI erwarten Analysten laut dem Finanzinformationsdienst Bloomberg einen rasanten Anstieg: von 0,45 Euro im Jahr 2011 auf 1,30 Euro im Jahr 2014. Das gibt der Aktie Aufwärtspotenzial — auch ohne Übernahmefantasie.

NII Holdings
Während das Mobiltelefon-Geschäft in Europa und in den USA schwächelt, verzeichnet Lateinamerika hohe Wachstumsraten. Statt sich dort mühsam ein eigenes Standbein aufzubauen, ist es für ­Telekommunikationskonzerne wie die spanische Telefónica leichter, sich mit Übernahmen in die Boom­region einzukaufen. NII Holdings ist in den Kernländern Argentinien, Brasilien, Chile, Mexiko und Peru unter der Marke Nextel aktiv und daher ein attraktiver „TecOver“-Kandidat. Wegen der günstigen Bewertung verfügt die Aktie aber auch ohne Übernahme über Potenzial.

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