ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

20.03.25 08:59 Uhr

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

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Deutsche Erzeugerpreise deuten im Februar auf moderaten Preisdruck

Die deutschen Produzenten haben ihre Preise im Februar auf Monatssicht leicht gesenkt, während der Anstieg im Jahresvergleich geringer ausfiel als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat sanken die deutschen Erzeugerpreise um 0,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,2 Prozent erwartet. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich ein Anstieg um 0,7 Prozent. Die Prognose hatte auf ein Plus von 1,0 Prozent gelautet.

Fed verlängert Zinspause und verlangsamt Bilanzabbau

Die US-Notenbank hat ihre abwartende Haltung in Bezug auf die Zinssätze fortgesetzt, gleichzeitig aber ihre Inflationsprognosen angehoben und ihre Wachstumsaussichten für dieses Jahr nach unten korrigiert. Der Schlüsselzins verharrte in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Ökonomen und Börsianer hatten fest mit dieser Entscheidung gerechnet. Der Beschluss zu den Zinsen fiel im Federal Open Market Committee (FOMC) einstimmig. Zudem soll der Bilanzabbau verlangsamt werden. Die neuen Projektionen zeigten, dass elf von 19 Ratsmitgliedern erwarten, dass die Fed die Zinssätze in diesem Jahr mindestens zweimal senkt, eine knappere Mehrheit als die 15 Notenbanker, die im Dezember mindestens zwei Zinssenkungen in Aussicht gestellt hatten.

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Fed hält still wegen widersprüchlicher Signale

Die US-Notenbank hat aus Sicht von Michael Heise, Chefökonom bei HQ Trust, wegen der widersprüchlichen Signale zu Konjunktur und Inflation still gehalten und die Zinspause verlängert. "Für die Geldpolitik zeigen die Makrodaten der vergangenen Wochen in unterschiedliche Richtungen. Die deutliche Konjunkturabschwächung sprach für niedrigere, die weiterhin zu hohe Inflation sowie steigende Inflationserwartungen eher für höhere Zinsen", erklärt Heise in einem Kommentar. Für die weitere Entwicklung werde der Kurs der US-Regierung in der Handelspolitik und der Migrationspolitik von entscheidender Bedeutung sein.

Fed-Reaktionsfunktion gilt als kompliziert

Die Reaktionsfunktion der Federal Reserve sei wirklich kompliziert, sagt Scott Helfstein von Global X. Die Fed habe ihren Zinspause wie erwartet verlängert, ihre Inflationsprognosen angehoben und ihre Wachstumsprognosen gesenkt. "Sie müssen sich mit einem steigenden Risiko für beide Mandate - Beschäftigung und Inflation - gleichzeitig auseinandersetzen", sagt der Leiter der Anlagestrategie. Dies sei keine Stagflation im traditionellen Sinne, fügt er hinzu, und die Geldpolitik habe einen übermäßigen Einfluss auf die Erwartungen von Verbrauchern und Unternehmen.

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Fed hält still und sieht höhere Unsicherheit

Die Fed hat das Zinsniveau bestätigt und betont den aktuell ungewöhnlich hohen Grad an Unsicherheit. Wegen der Unsicherheit sei Geduld offenbar das Gebot der Stunde für die Fed, schreiben die Commerzbank-Ökonomen Bernd Weidensteiner und Christoph Balz. Fed-Chef Jerome Powell wolle erst mehr "Klarheit" haben, bevor die Fed ihre Leitzinsen ändert. "Das dürfte dann der Fall sein, wenn die wesentlichen Entscheidungen der Regierung getroffen sind", erklären die Commerzbank-Experten. So habe Powell auch seine frühere Aussage wiederholt, dass die Fed "keine Eile" habe, die Zinsen zu ändern.

Trump fordert Fed zu Zinssenkungen auf

US-Präsident Donald Trump hat sich nach der Entscheidung der Federal Reserve, das Zinsniveau unverändert zu lassen, zu Wort gemeldet und forderte Zinssenkungen, um seine neuen Zölle zu begleiten. "Die Fed wäre viel besser dran, wenn sie die Zinsen senken würde, wenn die US-Zölle beginnen, ihren Weg in die Wirtschaft zu finden (lockert!). Tun Sie das Richtige. Der 2. April ist der Tag der Befreiung in Amerika!!!," schrieb Trump in einem Post auf Truth Social und bezog sich damit auf das Datum, für das er angekündigt hat, Strafzölle gegen Amerikas Handelspartner zu verhängen.

Brasiliens Notenbank erhöht Leitzins um 100 Basispunkte

Die brasilianische Zentralbank hat wie erwartet die Zinssätze erhöht und gleichzeitig angedeutet, dass sie die Zinssätze erneut anheben würde, allerdings in einem langsameren Tempo, da die innenpolitischen Probleme des Landes auf die unsicheren globalen Wirtschaftsaussichten treffen, die durch Handelskriege getrübt werden. Der Geldpolitische Ausschuss der Bank, Copom genannt, erhöhte den Selic-Leitzins um 100 Basispunkte auf 14,25 Prozent, den höchsten Stand seit 2016. Es war die fünfte Anhebung in Folge.

Chinas Notenbank lässt LPR-Referenzzins für Bankkredite stabil

Die People's Bank of China (PBoC) hat ihren Referenzzins für Bankkredite (LPR) an Unternehmen und Haushalte unverändert belassen. Wie die Notenbank des Landes mitteilte, bleiben der einjährige Referenz-Zinssatz (Loan Prime Rate - LPR) bei 3,1 Prozent und der fünfjährige LPR bei 3,6 Prozent und damit auf dem Niveau vom Oktober 2024. Die Loan Prime Rate ist einer der Leitzinsen der PBoC. Sie hatte ihn im August 2019 reformiert und dient den Banken als Vorgabe für ihre Ausleihesätze.

+++ Konjunkturdaten +++

Schweiz Feb Handelsbilanz Überschuss 4,277 Mrd CHF

Schweiz Feb Exporte 24,370 Mrd CHF

Schweiz Feb Importe 20,092 Mrd CHF

GB/Anträge auf Arbeitslosengeld Feb +44.200

GB/ILO-Arbeitslosenzahl 3 Mon per Jan +40.466, Quote 4,4%

GB/Durchschnittslöhne (inkl. Boni) 3 Mon per Jan +5,8%

Neuseeland/BIP 4Q sb +0,7% (PROG: +0,4%) gg Vorquartal

Neuseeland/BIP 4Q -1,1% (PROG: -1,4%) gg Vorjahr

DJG/DJN/apo

(END) Dow Jones Newswires

March 20, 2025 04:00 ET (08:00 GMT)