ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

05.03.25 18:59 Uhr

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

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S&P: Höhere Investitionen in Deutschland kredit-positiv

Die von Union und SPD vorgestellten Pläne für mehr schuldenfinanzierte Investitionen und eine Lockerung der Schuldenbremse gefährden aus Sicht der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) nicht Deutschlands erstrangige Bonität. "Alles, was die Inlandsinvestitionen erhöht, ist unserer Ansicht nach kredit-positiv", sagte Benjamin Young, Managing Director Sovereign Ratings EMEA bei S&P, in einem Webcast, und fügte hinzu: "Lassen Sie uns nicht vergessen, dass Deutschland einen Leistungsbilanzüberschuss mit dem Rest der Welt von 8 Prozent hat."

ADP: US-Privatsektor schafft weniger Stellen als erwartet

Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft ist im Februar schwächer gestiegen als erwartet. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat 77.000 Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Plus von 148.000 Jobs vorausgesagt. Im Januar waren unter dem Strich 186.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 3.000 mehr als ursprünglich gemeldet.

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Auftragseingang der US-Industrie im Januar gestiegen

Der Auftragseingang der US-Industrie hat sich im Januar um 1,7 Prozent gegenüber dem Vormonat erhöht. Volkswirte hatten mit einem Anstieg von 1,6 Prozent gerechnet. Für den Vormonat ergab sich ein Minus von 0,6 Prozent, wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte. Vorläufig war eine Abnahme von 0,9 Prozent berichtet worden. Die Bestellungen für zivile Investitionsgüter ohne Flugzeuge, die als wichtige Messgröße für die Unternehmensausgaben gelten, kletterten um 0,8 Prozent. Im Vormonat war ein Plus von 0,2 Prozent registriert worden.

ISM-Index für US-Dienstleister steigt im Februar

Die Aktivität in der US-Dienstleistungsbranche hat sich im Februar beschleunigt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des nicht-verarbeitenden Gewerbes erhöhte sich auf 53,5 (Vormonat: 52,8). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Anstieg auf 52,9 prognostiziert. Das Stimmungsbarometer liegt damit über der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Wachstum der US-Dienstleistungsbranche signalisiert. Unter den stark beachteten Unterindizes stieg der für Neuaufträge auf 52,2 (Vormonat: 51,3), jener für die Beschäftigung legte zu auf 53,9 (Vormonat: 52,3).

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S&P Global: US-Dienstleister mit nachlassendem Geschäft im Februar

Die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im Februar gedämpfter als im Vormonat gezeigt. Der von S&P Global für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex schwächte sich ab auf 51,0 von 52,9 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 49,7 vorhergesagt. Vorläufig war für Februar ein Wert von 49,7 ermittelt worden. Insgesamt hat sich die Entwicklung in der US-Wirtschaft im Februar verlangsamt. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 51,6 von 52,7 Punkten im Vormonat.

US-Rohöllagerbestände stärker gestiegen als erwartet

DOW JONES--Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 28. Februar stärker als erwartet ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 3,614 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten lediglich einen Anstieg um 0,2 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 2,332 Millionen Barrel reduziert. Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 1,433 Millionen Barrel ab. Analysten hatten ein Minus von 0,5 Millionen Barrel erwartet.

BoE/Bailey: Substanzielle Bedrohung der Weltwirtschaft durch höhere Zölle

Der Gouverneur der Bank of England (BoE), Andrew Bailey, sieht in den höheren Zölle eine "substanzielle" Bedrohung der Weltwirtschaft. "Die Risiken für die britische Wirtschaft und die Weltwirtschaft sind erheblich", sagte Bailey. Es wäre besser für das globale Wachstum, wenn diese Probleme durch Verhandlungen gelöst würden, anstatt durch Zollerhöhungen nach dem Gießkannenprinzip. "Der richtige Ort, um diese Probleme zu lösen, ist ein multilaterales Forum", sagte Bailey.

Investoren blicken auf EZB-Reaktion auf deutsche Fiskalpolitik

Deutschland hat nach Einschätzung von Felipe Villarroel, Portfolio Management Partner bei TwentyFour Asset Management, seine größte fiskalpolitische Veränderung seit Jahrzehnten skizziert. Das Land habe einen Infrastrukturfonds in Höhe von 500 Milliarden Euro aufgelegt und Verteidigungsausgaben über 1 Prozent des BIP von der Berechnung ausgenommen. Dies mache die Verteidigungsausgaben aus nationaler Sicht unbegrenzt. Für Investoren sei die wichtigste Entwicklung, die es von nun an zu beobachten gelte, ob dies den geldpolitischen Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB) verändere.

Deutschland mit Finanzpaket auf einem gefährlichen Weg

Deutschland begibt sich nach Ansicht des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) mit dem geplanten Finanzpaket von Union und SPD für Infrastruktur und Verteidigung auf einen "gefährlichen Weg". "Zusätzliche Investitionen in die Bundeswehr und in die Infrastruktur sind richtig und notwendig. Aber all das über neue Schulden zu finanzieren, ohne gleichzeitig die strukturellen Probleme des Landes anzugehen, ist ein hohes Risiko", sagte BGA-Präsident Dirk Jandura. Der Staat sei ein schlechter Investor. Mehr Schulden bedeuteten nicht mehr Wettbewerbsfähigkeit. Geld löse keine strukturellen Probleme.

Trump setzt Lieferung von Geheimdienstinformationen an Ukraine aus

Die USA versorgen die Ukraine nicht mehr mit Geheimdienstinformationen. Wie CIA-Direktor John Ratcliffe bei Fox Business sagte, hat US-Präsident Donald Trump die Aussetzung des Austauschs von Geheimdienstinformationen mit der Ukraine angeordnet. Dadurch wird die Ukraine eines wichtigen Instruments im Kampf gegen die russischen Streitkräfte beraubt. Anfang der Woche hatten die USA bereits die Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesetzt.

Trump lehnt arabischen Wiederaufbau-Plan für Gaza ab

Das Weiße Haus hat den arabischen Plan unter Federführung Ägyptens für den Wiederaufbau des Gazastreifens abgelehnt. Das Ausmaß der Zerstörung in Gaza mache es unmöglich, dass die Palästinenser in der Enklave blieben, hieß es zur Begründung. Kritiker des Plans monierten außerdem, dass nicht klar sei, wie die Hamas entwaffnet werden soll. Zugleich macht die Ablehnung deutlich, dass US-Präsident Donald Trump von seiner Vision, aus dem Gazastreifen eine "Riviera des Nahen Ostens" zu machen und die palästinensischen Bewohner in Nachbarländer umzusiedeln, nicht ohne Weiteres abrückt.

Dänemark unterstützt das Recht Grönlands auf Selbstbestimmung

Dänemarks Außenminister Lars Lokke Rasmussen hat erklärt, sein Land begrüße die Äußerungen von US-Präsident Donald Trump, wonach das grönländische Volk ein Recht auf Selbstbestimmung habe. Er glaube jedoch nicht, dass der Vorstoß des Gebiets, die Beziehungen zu Dänemark zu lockern, bedeute, dass es Teil der USA werden wolle.

Grönlands Premierminister: Das Gebiet "gehört uns"

Der grönländische Premierminister Mute Bourup Egede hat auf Facebook geschrieben, dass das Gebiet nach der Rede von US-Präsident Donald Trump nicht Teil der USA werden will. "Kalaallit Nunaat gehört uns", erklärte er und benutzte dabei den Namen, den die Einwohner für das Gebiet verwenden. "Wir wollen weder Amerikaner noch Dänen sein, wir sind Kalaallit", schrieb Egede.

DJG/DJN/apo/brb

(END) Dow Jones Newswires

March 05, 2025 13:00 ET (18:00 GMT)