Risikofreude zurückgekehrt: Die Wall Street verabschiedet sich mit Gewinnen ins Wochenende
Die US-Börsen haben am Freitag nach einem schwerfälligen Start im späten Handel kräftig zugelegt.
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Der Dow Jones konnte etwas höher in den letzten Handelstag der Woche gehen und um 0,48 Prozent auf 23.628,24 Punkte zulegen. Nachdem er zwischenzeitlich in die Verlustzone abrutscht, konnte er letztlich dann doch noch zulegen, sodass er sich 1,11 Prozent bei 23.775,27 Punkten ins Wochenende verabschiedete. Der technologielastige Auswahlindex NASDAQ Composite zeigte sich noch freundlicher und legte um 1,65 Prozent auf 8.634,52 Zähler zu.
Nach anfänglicher Zurückhaltung hat die Wall Street eine turbulente Handelswoche mit einem kräftigen Plus beendet. Am Montag und Dienstag hatte ein massiver Einbruch der Ölpreise die Indizes auf Talfahrt geschickt. Anschließend kam es zu einer Erholung, auch wenn die Nervosität weiter hoch bleibt. Dies zeigte sich auch am Freitag. Extrem schwache Wirtschaftsdaten sorgten zunächst für eine verstärkte Zurückhaltung. Erst gegen Handelsende legten die Kurse deutlicher zu.
Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter ist im März in den USA eingebrochen - und dies stärker als befürchtet. In Deutschland ist mit dem ifo-Geschäftsklimaindex der wichtigste Frühindikator auf ein Allzeittief gefallen. Ein Lichtblick war nur die Revision der US-Verbraucherstimmung, die sich im April zwar deutlich verschlechtert hat, aber nicht ganz so schlimm wie zunächst befürchtet.
"Wir erleben gerade einen der größten Nachfrageschocks seit der Großen Depression", so Robert McAdie, Chefstratege bei BNP Paribas. Eine Reihe von US-Hilfspaketen sowie die Konjunkturmaßnahmen der Federal Reserve hätten dazu beigetragen, die Erholung von den Tiefstständen Ende März ins Laufen zu bringen.
Stützend wirkte daher, dass nun auch der Kongress ein weiteres beschlossenes Hilfspaket auf den Weg gebracht hat. Das Volumen der Staatshilfen in den USA im Kampf gegen die Coronavirus-Krise schwillt weiter an. Das nun verabschiedete Programm hat ein Volumen von fast einer halben Billion Dollar und soll vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen unterstützen. Die Gesamtsumme der US-Staatsprogramme wächst damit auf mehr als 2,5 Billionen Dollar.
Redaktion finanzen.net / NEW YORK (Dow Jones)
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