K+S wagt noch keine präzisere Prognose - Aktie unter Druck
Der starke Dollar, die Erholung der Kalipreise und höhere Preise für Auftausalz in Nordamerika haben dem Rohstoffkonzern K+S zu einem glänzenden Jahresstart verholfen.
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Auch Einsparungen kamen dem DAX-Konzern zugute. Umsatz und Ergebnis legten deutlich zweistellig zu, und übertrafen auch die Schätzungen der Analysten. Für den weiteren Jahresverlauf zeigte sich K+S zuversichtlich. Vorstandschef Norbert Steiner wagte aber noch keine präzisere Prognose. Der Ergebnisausblick wurde bekräftigt.
Bislang hatte K+S ein deutlich höheres operatives Ergebnis (EBIT I) und bereinigtes Konzernergebnis in Aussicht gestellt. Beim Umsatz sind die Kasseler nun etwas optimistischer. Statt eines moderaten Anstiegs der Erlöse gegenüber 2014 wird jetzt ein deutlicher Anstieg erwartet. Im Vorjahr hatte der Konzern Erlöse von rund 3,8 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (EBIT I) von gut 641 Millionen Euro erzielt.
Von Januar bis März kletterten die Erlöse um 16 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Vor allem die höheren Durchschnittspreise in beiden Geschäftsbereichen, die zudem von einem starken US-Dollar profitierten, wirkten sich hier positiv aus. Mit 53 Prozent steuerte der Geschäftsbereich Salz im ersten Quartal mehr als die Hälfte zu den Erlösen bei und überflügelte damit die Umsätze mit Kali- und Magnesiumprodukten, die 44 Prozent zum Konzernumsatz beitrugen.
Das operative Ergebnis (EBIT I) legte um 44 Prozent auf 317 Millionen Euro zu. Der kräftige Ergebnisanstieg war nach Angaben des Unternehmens in erster Linie auf gestiegene Preise für Auftausalz in Nordamerika zurückzuführen; niedrigere Absatzmengen habe K+S dadurch überkompensieren können.
Der Geschäftsbereich Salz steigerte das operative Ergebnis (EBIT I) um knapp 60 Prozent. Auch im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte führte die Erholung der Durchschnittspreise zu einem höheren operativen Ergebnis (plus 36 Prozent). Sie haben die Talsohle mittlerweile durchschritten und erholen sich weiter. Zuletzt hatte Uralkali in Indien die Kalipreise um 10 US-Dollar je Tonne erhöht.
Die Vertragsabschlüsse der nordamerikanischen und russischen Produzenten mit den großen indischen und chinesischen Abnehmern haben in der Branche Signalwirkung für die Kalipreise. Im ersten Quartal lag der Durchschnittspreis, den K+S für seine Kali- und Magnesiumprodukte erzielt, bei 313,6 Euro je Tonne, nach 291,2 Euro je Tonne im vierten Quartal 2014.
Die Kalipreise waren im Sommer 2013 abgestürzt, nachdem das Kalikartell von Belaruskali und Uralkali, das bis dahin für stabile Kalipreise am Weltmarkt gesorgt hatte , auseinandergebrochen war. Mittlerweile hat sich die Lage wieder beruhigt. Uralkali musste zudem eine wichtige Mine wegen eines Wassereinbruchs stilllegen, weswegen dort wohl in diesem Jahr etwa 2 Millionen Tonnen Kali weniger produziert werden. Der Mengendruck aus Russland sollte daher in diesem Jahr nachlassen.
Auch bei Kali- und Magnesiumprodukten profitierte K+S im Quartal vom stärkeren Dollar. Daneben leisteten Einsparungen aus dem Programm "Fit für die Zukunft" Beiträge zum Ergebnis. Unter dem Strich verdiente der Konzern mit 198 Millionen Euro 40 Prozent mehr als im Vorjahr.
"Der gelungene Start in das laufende Jahr unterstreicht, dass wir mit Zuversicht auf die weitere Geschäftsentwicklung der K+S Gruppe in diesem Jahr schauen können", sagte CEO Norbert Steiner. Die Weltkalinachfrage sei zu Beginn des Jahres robust gewesen, erklärte der Konzern. Vertragsabschlüsse mit den chinesischen Abnehmern sollten zu eine weiteren Belebung in den kommenden Monaten führen.
Die Investitionen sind im Quartal wie erwartet gestiegen. In den Monaten Januar bis März investierte K+S rund 22 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Großteil des Geldes entfiel auf das Legacy Projekt in Kanada und das Maßnahmenpaket zum Gewässerschutz im hessisch-thüringischen Kalirevier.
Beim Bau des neuen Kaliwerks in Kanada macht K+S gute Fortschritte. In das Großprojekt wird K+S rund 3 Milliarden Euro investieren. Im Berichtsquartal sei unter anderem die detaillierte ingenieurtechnische Planung fertiggestellt worden, hieß es. K+S sei auf einem guten Weg, das Werk wie geplant ab Sommer 2016 in Betrieb zu nehmen. Erste Tonnen Kalidüngemittel sollen bereits gegen Ende des Jahres produziert werden.
Mit dem neuen Werk wird K+S als einziger Kaliproduzent auf zwei Kontinenten produzieren und dadurch flexibler werden. Zudem wird der neue Standort K+S auch deshalb konkurrenzfähiger machen, weil das Werk eines mit den niedrigsten Produktionskosten überhaupt sein wird. Ende 2017 will K+S nach bisherigen Angaben die vorläufige Vollauslastung mit 2 Millionen Tonnen Produktionskapazität erreichen.
Als "ordentlich" werden die Zahlen von K+S im Handel bezeichnet. Der leicht erhöhte Umsatzausblick sei positiv. Angesichts der starken Aktienperformance seit Vorlage der Jahreszahlen von K+S sei es jedoch fraglich, ob dies für weitere deutliche Kursgewinne reiche, hieß es.
"Die Erwartungen waren nach den letzten starken Zahlen auch sehr hoch", sagte ein Händler. K+S habe den Umsatzausblick 2015 zwar auf einen "signifikanten Anstieg" nach einem "moderaten Anstieg" erhöht, die Markterwartung habe jedoch schon bei einem Umsatzplus von rund 7 Prozent gelegen. "Das deckt sich genau mit dem neuen Zielbereich", so der Händler. Per Saldo dürfte die Aktie daher nur etwas besser als der Markt handeln.
Die Aktie gehört zu den größten Verlierern unter den deutschen Standardwerten.
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