UBS verdient dank Trump-Effekt deutlich mehr als erwartet
Die Schweizer Großbank UBS hat im vergangenen Jahr dem schwierigen Umfeld mit niedrigen Zinsen und einer hohen Verunsicherung unter den Investoren getrotzt.
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Der Börsenboom nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten hat der Schweizer Großbank UBS (UBS Group) Ende 2016 überraschend viel Aufwind beschert. Im vierten Quartal verdiente die Bank vor Steuern mehr als dreimal so viel wie ein Jahr zuvor. Im Gesamtjahr blieb der um Sondereffekte bereinigte Vorsteuergewinn mit 5,4 Milliarden Franken (rund 5,1 Mrd Euro) trotz Niedrigzinsen und Verunsicherung der Anleger fast stabil, wie die UBS am Freitag in Zürich mitteilte.
Trumps Wahl hatte die Börsen zum Jahresende kräftig angeschoben. Hintergrund war die Hoffnung auf das erwartete Konjunkturpaket unter seiner Führung, das die Zinsen steigen und die Wirtschaft stärker wachsen lassen könnte.
AKTIE IM SINKFLUG
Unter dem Strich verdiente die UBS 2016 mit 3,31 Milliarden Franken nur gut halb so viel wie ein Jahr zuvor. Der Rückgang ist größtenteils auf eine deutlich höhere Steuerbelastung und eine Reihe von Sondereffekten wie den Verkauf von Immobilien und Geschäftsbereichen zurückzuführen. Trotz des niedrigeren Gewinns will die UBS die reguläre Dividende bei 60 Rappen und damit auf dem Niveau des Vorjahres halten. Für 2015 hatte es zudem eine Sonderausschüttung von 25 Rappen gegeben.
Insgesamt schnitt die Konkurrentin der Deutschen Bank (Deutsche Bank) zwar deutlich besser ab als von Experten erwartet. Der Aktienkurs zeigte jedoch deutlich abwärts. In den ersten beiden Handelsstunden verlor das UBS-Papier 3,41 Prozent auf 16,44 Schweizer Franken und war damit zweitschwächster Wert im Schweizer Index SMI - nur unterboten von der Credit Suisse.
Die UBS habe starke Resultate vorgelegt, schrieb Analyst Firdaus Ibrahim vom Analysehaus S&P Global. Seine Kaufempfehlung für die Aktie schwächte er allerdings etwas ab, auch wenn er das Kursziel jetzt bei 19 statt bei 17 Franken sieht. Nachdem die Aktie zuletzt gut gelaufen sei, habe sich das Kurspotenzial verringert.
VORSICHTIGER OPTIMISMUS
UBS-Chef Sergio Ermotti blickt verhalten optimistisch auf das Geschäft in den kommenden Monaten. Kundenstimmung und Transaktionsvolumen seien weiterhin durch Unsicherheiten hinsichtlich der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung, geopolitische Spannungen und unterschiedliche politische Stoßrichtungen beeinträchtigt. "Dennoch beobachten wir, vor allem in den USA, erste Anzeichen eines wachsenden Anlegervertrauens", schrieb das Management. Dies könnte der Vermögensverwaltung der Bank zugutekommen.
Während die UBS ihre Erträge im vierten Quartal um vier Prozent steigern konnte, stand wegen der schwachen ersten neun Monate für das Gesamtjahr ein Rückgang um 7,5 Prozent auf 28,3 Milliarden Franken zu Buche. Die Belastung durch faule Kredite blieb mit 37 Millionen Franken rund zwei Drittel unter dem Vorjahreswert. Im vierten Quartal konnte die Bank ihre Erträge stabil halten, da die Einnahmen aus dem Wertpapierhandel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fünf Prozent zulegten.
AUF KURS ZUM EINSPARZIEL
In der Vermögensverwaltung sammelte die UBS trotz der allgemeinen Verunsicherung an den Märkten mehr Geld von Anlegern ein. Ungeachtet hoher grenzüberschreitender Mittelabflüsse seien der Bank unter dem Strich Neugelder von mehr als 40 Milliarden Franken zugeflossen, hieß es. Im vierten Quartal habe es jedoch überraschend einen Rückgang gegeben, bemängelte Analyst Kiri Vijayarajah von der britischen Bank Barclays.
Beim laufenden Sparprogramm sieht Ermotti die UBS im Plan. Hochgerechnet aufs Gesamtjahr seien die Kosten netto um 1,6 Milliarden Franken gesunken - eine Steigerung um 1,1 Milliarden im Vergleich zum Vorjahr. Damit befinde sich die Bank auf Kurs, ihr Sparziel von 2,1 Milliarden Franken bis Ende 2017 zu erreichen./stw/zb/jha/stb
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